Zitat geschrieben von kristaller
Gibt es schon Vermutungen oder Nachweise zur Herkunft dieser Achate ?
Wo könnten also die primär anstehenden achatführenden Gesteine vorkommen ?
Der Achat ist aus einer Leipziger Kiesgrube und liegt im Bereich eines ehemaligen Flusslaufs (Mulde). Da gibt es im Umland eine Menge primärer Vorkommen z. B. bei Leisnig, Rochlitz, Bad Lausick, Frohburg und Altenburg. Diese sind an die permischen Vulkanite des nordwestsächsischen Eruptivkolmplex gebunden. Sofern die Rhyolithmatrix noch erhalten ist oder die Achate eine besonders typische Ausbildung haben, kann man sie recht leicht zuordnen. Das ist hier aber nicht der Fall. Er kann auch von weiter weg stammen z.B. aus dem erzgebirgisches Becken. Ich habe auch schon Achate bis Kopfgröße gefunden die keinerlei Ähnlichkeiten mit derzeit bekannten primären Vorkommen haben. Prinzipiell ist es möglich, dass diese sogar aus Böhmen kamen, da vor der Hebung des Erzgebirges das variszische Gebirge soweit abgetragen war, dass ein Fluß Material von dort bis in die Leipziger Gegend transportierte. Möglich ist auch, dass die Achate aus längst abgetragenen also verschwundenen Vorkommen stammen, oder dass diese durch quartäre Sedimente überdeckt und damit unbekannt sind. Es gab z.B. eine Achatgrube bei Rochlitz die im 18 Jh. auch Steine an den sächsischen Hof lieferte. Es sollen damals "die schönsten der Welt" gewesen sein, sicher eine lokalpatriotische Übertreibung. Nach dem Ende des Abbaus ist der genaue Standort der Zeche in Vergessenheit geraten. Und bis heute konnte man ihn trotz intensiver Bemühungen nicht wiederfinden.
Es gibt natürlich außerdem alle möglichen Quarze mit Amethyst, Jaspis und auch Achat aus dem Erzgebirge.
Diese Herkunft kann man leicht erkennen, jedoch ist eine genaue Zuordnung zu einem speziellen Erzgang etc. kaum möglich. Die Ausbildung des Amethyst, den man relativ häufig findet ist in den versch. Gängen sehr ähnlich.
(z.b. Wiesenbader Gang). Gold hab ich hier auch schon waschen können, primäres Vorkommen wahrscheinlich das Vogtland.
Zu guter letzt hat die Eiszeit noch alles hübsch durcheinander gewühlt, so kann man auch nordische Geschiebe mit hübschen Granaten finden. Gar nicht so selten sind Seeigel, häufig sogar in besserem Zustand als an der Küste. Zwei Bilder anbei.