Hobby & Azubi-Forum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Farbfrage: Rotgold wird nach Bearbeitung gelb

 
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29811
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #31
na durchs glühen (ohne Abdeckmittel) oxidiert
ich bin sicher, daß auch dein Rotgold nach dem Löten/Glühen schwarz aussieht ;-)
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #32
Ich weiß gar nicht, warum alles und jedes was sich irgend ein geschäftstüchtiger Zeigenosse einfallen lässt, gekauft wird. Millionen vin Doubléringen sind mit Brsäure 100%-tig abgedeckt worden, auf einmal musste es Blanka sein, oder Flussmittel D oder was auch immer. Dabei ist das Zeug teuer, gefährlich und schlecht. Entschuldige Kai. Warum nun kein Mensch mehr Borsäure nimmt, ist mir ein Rätsel. Dabe gibt es nix besseres!
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29811
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #33
wobei das Fluß/Abdeckmittel D wohl hauptsächlich aus Methanol und darin gelöster Borsäure besteht
evtl. noch was anderes zusätzlich, damits nicht zu einfach wirkt
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #34
Ich hab so einen alten Pott, da ist Wasser mit Borsäure drin. Kalt ist das ein einziger Kristallklotz, aber mal eben die Flamme drunter, dann wirds flüssig. Zersräuber reinhalten, pusten und schon hat man die haltbarste Schutzschicht die es gibt. Da reißt nix auf, da oxidiert nichts, einfach spitze. In Ultaschall lässt sich das Zeug zudem ruckizucki entfernen. Aber anscheinend ist das alles zu einfach und zu billig und stinkt nicht und brennt nicht.

Aber ich kenne noch so einen Knaller, der sich nicht ausrotten lässt. Ein echter Brüller. Nennt sich CONTEX und kommt von der. Was damit schon alles vesaut worden ist, geht auf keine Kuhhaut. Dabei ist Eisenoxid mit Borax sogar lötbar. Allerdings wird das Durchschießen von Lot sehr wirksam unterbunden. Macht keine Poren, lässt sich (wenn man will) trotzdem belöten, verurschat keine Verfärbungen usw. Echt super. Und was wird verwendet? Contex. Verurschcht eine Riesensauerei, wird aber wie verückt verkauft. Verstehe das wer will. Ist halt ein Markenartikel vom gleichen Hersteller! :)
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #35
Ulrich: von Contex mag man halten, was man will. Aber als Antiflußmittel sehr praktisch. Wenn ich meine Tondaketten ins Bajonettschloss einlöte (nach Entfernen der Feder natürlich) verhindert das wirksam das Steiffließen hinter der Schlosstülle.

Nochmal zu Rotgold: Ich hab mal gelesen, daß als Beizmittel dafür Ameisensäure empfohlen wird, hat da jemand Erfahrung? Ich würds jetzt nicht extra anschaffen, dafür brauche ich es nicht oft genug, ich beize mit Vitrex und komme damit für alle Legierungen sehr gut zurecht. Würde mich aber einfach interessieren, ob Ameisensäure die bessere Wahl wäre?
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29811
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #36
was soll da besser sein?
wenn vitrex die Sache (oxid- und Flußmittel lösen) gut erledigt?
edel_Metaller
PostRank 3 / 11
Avatar
Beiträge: 35
Dabei seit: 09 / 2007

edel_Metaller

 ·  #37
Ulrich Wehpke, Kannst du vielleicht die Rezepte hier rein stellen? Ist das ähnlich wie Lötwasser?
Das Kontex schwer zu handhaben ist weiß man ja spätestens nach dem ersten Benutzen selbst. Manchmal hilft da auch schon ein simpler Bleistift und wenn man was zum abdecken gibt kann man sich auch was selbst aus Graphitpulver(eigentlich um Türschlösser zu schmieren) zusammenrühren. Beim Eisenoxid wäre ich mir bei der weiteren Verarbeitung nicht sicher ob das nicht in die Legierung diffundiert und zu Versprödung führt?
Bei Flussmittel D habe ich mal welches gehabt das nur mit Spiritus angesetzt war(war noch aus Restbeständen meines Vaters) nur leider ist Ethanol ja teurer als Methanol und bei den bekannten Werkzeughändlern habe ich das heut zu Tage nicht mehr gesehen...
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29811
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #38
Rezept?
was ist an: Borsäure(pulver) in Wasser gelöst unklar?
und bei Eisenoxidpampe ist auch nicht viel falsch zu machen ;-)

ich finde vielmehr interessant, wie er den zerstäuber benutzbar hält, wenn die Borsäurelösung nur angewärmt flüssig ist
den Zerstäuber nach Anwendung mit klarem Wasser durchspülen?
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20407
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #39
als Trennmittel geht auch Tippex, das läuft aber nicht rein.
Macht aber waniger Sauerei,
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #40
Zitat geschrieben von Tilo
was soll da besser sein?
wenn vitrex die Sache (oxid- und Flußmittel lösen) gut erledigt?


Das war ja meine Frage. Aber danke Dir, Dein Einwand hat mich auf meinen Irrtum aufmerksam gemacht: Hab jetzt mal den Wolters bemüht und da steht, daß Salzsäure das Beizmittel für Rotgoldlegierungen ist. Da hab ich Ameisensäure in der falschen Gedächtnisschublade gehabt.

Zitat: Rotgoldbeize aus konzentrierter Salzsäure löst beim Gühen/Löten entstandene Kupfgeroxide ohne das in der Legierung enthaltene Silber und Kupfer anzugreifen. Damit bleibt-bis auf den geringen Verlust des Kupfers, das in Oxide übergegangen ist- die Legierung in ihrer Zusammensetzung und Farbe erhalten. Alle anderen Beizen lösen das Kupfer und führen zu einer Gelbfärbung der Legierung...."

Soweit die Theorie. Deswegen schaffe ich mir keine Salzsäure an, habs aber mal wegen der Frage nach Gelbfärbung hier aufgeführt. Die Oberfläche wird bei mir dann halt nachgeschmirgelt oder heftig gekratzt.

Zum schwarzen Antiflussmittel: Die Benetzbarkeit ist besser, wenn man das Werkstück ganz leich erwärmt (nicht glühen!), das Wasser verdunstet daraus und man kann unbenetzte Stellen nachbetupfen.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33959
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #41
Ich verwende zum stabilisieren/schützen alter Lotverbindungen und gleichzeitig als Antiflussmittel seit Jahrzehnten Tonerde, flüssig mit ein paar Tropfen Flussmittel.
Das ist einfach, leicht zu entfernen und wie ich finde, genial um knapp nebeneinander Lötungen zu setzen ohne das Lot zu wechseln.
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #42
So hat halt jeder seine Favoriten. Sie sind jedoch auch immer davon abhängig, welche Verwendung sie im speziellen finde sollen. Ich fand es immer besonders Trickreich, wenn man ohne das Abdeckmittel vorher beseitigen zu müssen, auch an abgedeckten Stellen Lötatrbeiten vornehmen kann. Dass Ethanol teurer als Methanol ist, liegt wahrscheinlich daran, dass letzteres nicht zu Likör vearbeitet werden kann. ;)

Die Sache mit der Salzsäure ist aber eine Art von Gelbbrenne. Auch da wird in der Oberfläche der Kupferanteil vermindert, was zur Gelbfärbung der Oberfläche führt. Gleichzeitig werden zinkhaltige Lote zerstört, oder zumindest stark geschädigt. Und es ging hier doch darum, dass Rotgold von unerwünschten Gelbfärbungen verschont bleiben sollte, bzw. wie diese, wenn bereits eingetreten, zu entfernen sind. Da ist HCL dann mit Sicherheit das Letzte was ich einsetzen würde. Was in diesem Fall hilft ist definitiv folgendes: Entweder in Spiritus glühend abschrecken, oder aber galv. entsuden. Am Besten aber, von vornherein mit Borsäure abdecken.


@Tilo: Die Zerstäuber bleiben von sich aus sauber, wenn man die richtigen nimmt. Hab einen Alten, so einen zum Zusammenklappen, da hat es noch nie Ärger gegeben. So eine Art Venturi-Urtyp mit einer Düse von 3,5 oder 4 mm Durchmesser. Legt man den in Wasser , ist er nach kürzester Zeit sauber. Aber das ist selten notwendig.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29811
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #43
mein Gefühl sagte mir auch, daß auch Salzsäure als Gelbbrenne wirkt
hab irgendwie keine Lust, das ätzende Gelump aus dem Keller zu holen
und ob die noch konzentriert ist?
stimmt aber, Wolters beschreibt in "Werkstoffe und Materialien" auf S. 184 als Rotgoldbeize ohne Gelbeffekt

schränkt dann aber selbst ein, daß es bei niederkarätigen nicht funktionieren wird
ohne zu erklären, ob 14 noch "nieder-" ist

überhaupt: das Rotgold soll glühend in die konzentrierte Salzsäure geworfen werden?
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #44
Ich käme auch nicht auf die Idee, glühende Stücke in Säure oder was weiß ich abzuschrecken. Ich nehm nur kaltes Wasser. Außerdem ham wir doch gelernt, das das Abschrecken in Säure gar nicht gut für die Lotverbindungen ist. Spritus mag ja für Rotgold noch angehen, ich werde es beim nächsten Rotgoldprojekt mal ausprobieren.
Zur Salzsäure: Theorie und Praxis. Hab ich nie ausprobiert und werd mir keine anschaffen. Den Wolters hab ich auch mit leiser Skepsis zitiert (und es nicht erwähnt). Bin in Chemie eine Niete, aber logisch ist ja: Egal welche Art Säure, werden oberflächlich Kupfer oder Kupferoxide ausgelöst, bleibt mehr gelb übrig. Ist aber blöd, wenn Lehrliteratur nicht so wirklich stimmt. In meinem Brepohl ist bei HCl weder als Gelbbrenne noch als Beize f. Rotgold aufgeführt. Müßte mal wieder mehr lesen, man vergißt soviel, wenn man das Wissen nicht braucht.

Heilerde nehm ich auch zum Fixieren von umkippgefährdeten Teilen bei Montagen.
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21563
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #45
Das Experiment mit Gelbbrennen von 750er in Salzsäure habe ich schon mal vollzogen. War der Wunsch einer Kundin gewesen (Goldschmiedin, für die ich freelance-mäßig gearbeitet habe). Schmuck erwärmen und in die Säure rein. Macht keinen Spaß, aber den Schmuck dafür gelbgelb/feingoldgelb. Habe ich seitdem nie mehr gemacht. Sehe ich auch nicht ein. Mit nachträglich Steine fassen ist die Farbe um den Stein rum eh wieder weg. Wer 750er haben will, dann bitte auch in der Originalfarbe.

Produkt Tipps

Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0