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Azubi und Piercing, passt das?

 
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 ·  #1
Gestern fiel mir auf, dass ein mir zugeteilter weiblicher Azubi im dritten Lehrjahr mit Augenbrauen-und Lippenpiercing zur Arbeit erschienen war, zudem noch mit drei verschiedenen Farbsträhnen im Haar (da habe ich nichts dagegen, da tadellos und fachmännisch gefärbt), jedoch mit den Piercings kann ich mich im Moment noch nicht anfreunden. Ist hier Toleranz gefragt, ist es Kunst, ist es das freie Recht jedes Menschen zur Entfaltung? Ich habe da bisher noch kein Rezept gefunden und es ist sicher nicht leicht zu entscheiden, wie man hier vorgehen soll. Die Mitarbeiter tuscheln hinter vorgehobener Hand, wie ich gestern bemerkt habe.

Hat jemand hier Erfahrungen oder Meinungen zum Thema, ich habe bisher noch nicht mit der jungen Dame gesprochen, ich wollte zuerst abwarten, was unser Syndikus dazu sagt, da ein Piercingverbot im Ausbildungsvertrag festgehalten ist.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Piercingschmuck am Arbeitsplatz (bzw. sichtbare Tattoos) ist immer wieder eine, vor allen in Piercingforen gern geführte Diskussion. Die Gepiercten halten den Arbeitgeber für untolerant, weil er das Piercing nicht gestattet. Oder sie sagen sich, ich lasse mich erst einstellen und dann stecke ich mir wieder meine Piercings an, die ich zum Bewerbungsgespräch abgelegt oder mit Retainern vertuscht habe. Gibt es auch.

Da es offenbar bei Euch eine vorgesehene Kleiderordnung gibt und das Piercingverbot ausdrücklich im Vertrag drinsteht, würde ich Deiner Azubiene dringend ans Herz legen, sich darüber im Klaren zu sein, daß sie gegen den Vertrag verstößt und das im worst case eine Abmahnung bis Kündigung zur Folge haben kann.

Vielleicht hat sie das mit dem Chef abgesprochen und es ist abgesegnet. Ansonsten sollte sie vielleicht doch mal besser den Chef kontaktieren.

ein netter Kommentar, der wunderbar zusammenfassend mit allen pros und cons ist, ist hier entnommen:

https://www.wildcat.de/article-1-1461.html

Zitat
von : User nicht mehr registriert ( 19.02.2004 13:14:25 )

Ich finde diese ganze Diskussion um Job und Piercings eher nervig.
Alle (wirklich ALLE) wissen, dass es in den meißten Berufen nicht gerne gesehen wird. Was ich auch verstehen kann, denn wenn ich ein Chef bin der Verträge von mehreren 1000 Euro schließt würde ich auch keinen Mitarbeiter mit einem halben Werkzeugkasten im Gesicht einstellen. Hier sind eher neutralere Gesichter gefragt, weil man so auf Nummer sicher gehen kann, dass der Vertragspartner nicht oberfächlich handelt und mir so ein Deal durch die lappen geht.
So, wenn man das weiß kann man auf unterschiedliche Art und Weisen handeln:
1. Kein Blech im Gesicht (oder den Arbeitgeber fragen in wie fern er was dagegen hat)
+ guten Job
+ flexibler bei der Jobwahl falls man mal arbeitslos wird
- man muss seine eigenen interessen zurückstellen oder verstecke Piercings tragen
2. zutackern bis ins Coma
+ man sieht so aus wie man will
+ besseres Lebensgefühl
- man läuft große Gefahr arbeitslos zu enden, was das ganze Leben umkrempeln könnte
3. Sich Jobs aussuchen wo es egal ist
+man kann machen was man will

Also denn... sucht euch was aus und hört endlich auf rumzuheulen, weil es nie geschehen wird, dass die Gottverdammt, ach so schlechte Gesellschaft einer Meinung und/oder 100% tollerant sein wird!
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 ·  #3
Der von Dir genannte Thread ist bereits 10 Jahre alt, ich bin der Meinung etwas toleranter sollte man 2014 schon sein.

Im übrigen habe ich den Ausbildungsvertrag der jungen Dame (damals ohne Piercing) befürwortet, da bei unserer Einstellungsprüfung zweitbeste.

Aus diesem Grunde habe ich hier Entscheidungsvollmacht ohne rechtliche Gründe ausschöpfen zu müssen.
Menglöd
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Menglöd

 ·  #4
Ich finde, dass die Piercings nichts über ihre Qualifikation aussagen. Ist sie Zweitbeste ist es doch hervorragend! Steht´s anders im Vertrag oder hat sie sich die Dinger erst nach Einstellung machen lassen, finde ich es ok, es ihr auch wieder "zu verbieten" (wäre beim Tattoo schon deutlich schwieriger :bounce: )
Allerdings kann ich es verstehen, wenn der Arbeitgeber nicht damit einverstanden ist, wenn der Mitarbeiter noch Kundenkontakt hat, weil es dort schnell in die "falsche Schiene" laufen kann. Dennoch denke ich, dass auch die Gesellschaft zunehmend toleranter wird. In der Generation, die um 1995 geboren ist, wird es wohl kaum noch jemanden ohne Piercing (zumindest in der Lippe) geben...bald also evtl "normal"
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Es macht wohl einen Unterschied ob jemand im Nobelgeschäft steht, mit Kundenkontakt sieht es wieder anders aus als bei Werkstattmäusen, oder ob jemand bei Netto Regale einräumt.
Gästin
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Gästin

 ·  #6
Wenns im Vertrag steht und bei Einstellungsgespräch etc. extra rausgenommen wurde, weiss sie ja, dass es nicht ok und gewünscht ist. Wenn dann noch kundenkontakt dazukommt ist - meiner Meinung nach - kein Argumentationsspielraum da: Raus mit dem Zeug.

Wenn kein Kundenkontakt und mündlich / schriftlich vom Chef erlaubt, ok.
Das hat allerdings dann auch Signalwirkung - und zieht evtl. Nachahmer...

Wenn nicht gewünscht, aber auch nix gesagt wird, heisst das im Prinzip stillschweigend geduldet. Das heisst, wenn dann erst in ein paar Wochen / Monaten ne Er-/Abmahnung wegen Piercings kommt, dann kann das auf Seiten der Dame nachvollziehbare Verständnisschwierigkeiten verursachen, denn "bisher war's ja ok"

Ich kann in meinem Job auch nicht in Jeans oder mit Piercings / Tattoos kommen (wenn ich das wolllte...). Es steht noch nicht mal in meinem Arbeitsvertrag, ist trotzdem indiskutabel.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Eigentlich ist es egal ob Piercing, Tatoos, Strähnchen oder lange Fingernägel oder Nailart. Auch unangenehmer Körpergeruch, abgebissene Fingernägel ungewaschene Haare und ungebügelte Kleidung sind alles Merkmale die bei Kundenkontakt so sein sollen das es zum Betrieb passt.

Und hier hat der Chef oder ein Stellvertreter nicht nur Weisungsbefugnis sondern auch im Interesse der Sicherung des Unternehmensgewinnes eine Weisungspflicht.
Natürlich mit Augenmaß, nur das die Kriterien des Augenmaßes nicht die Wünsche der Mitarbeiter sind sind sondern die Vorstellungen der Kunden.

Klar das man nicht nur Playmates und James Bond Typen einstellen kann aber das erwartet ausser beim Playboy in der Heftmitte auch kein Kunde.

Zuerst wäre zu klären ob überhaupt Kundenkontakt besteht oder zu erwarten ist, denn wenn nicht ist es eigentlich bis auf Sauberkeit ziemlich egal.
Wenn doch, sollte überlegt werden ob es die übliche Kundenklientel stören kann, dann muss die Verzierung weg andernfalls kann man ruhig großzügig sein.
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 ·  #9
Wir hatten heute Morgen das klärende Gespräch mit der jungen Dame (Azubi). Sie benahm sich recht bockig und uneinsichtig obwohl wir Ihr einen Schritt entgegengekommen sind und nur darauf bestanden haben das Lippenpiercing abzunehmen.

Da Ihre Ausbildung in ein paar Monaten endet, kann Sie die Piercings weiter tragen, an einer Übernahme in das Angestelltenverhältnis, was vorgesehen war, sind wir jedoch nicht mehr interessiert. Das wurde klar zum Ausdruck gebracht,
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
Vielleicht auch nicht an einer Übernahme interessiert, da schon was anderes in Aussicht.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
Nein, natürlich muss man ZUERST was anderes haben und DANN bockig sein
Menglöd
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Menglöd

 ·  #14
Nicht übernommen, weil bockig und piercig oder allgemein jetzt nicht mehr?


Edit: hab mich etwas merkwürdig ausgedrückt. Ich meinte eigentlich:
Hättet ihr sie, wenn sie nun auf alle Piercings verzichtet hätte und nicht bockig gewesen wäre, übernommen?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
Zitat geschrieben von Michael Ronet
an einer Übernahme in das Angestelltenverhältnis, was vorgesehen war, sind wir jedoch nicht mehr interessiert.
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