BRASMA kann man sich natürlich gut merken, vorausgesetzt, man kann französisch (und sich dann noch merken, was die Kürzeln bedeuten)
. Aber ich finde es toll, daß sich manche von Euch da schon mit auseinandergesetzt haben.
Ich habe meine sämtlichen Seminare diesbezüglich schon hinter mir, das meiste wurde mir bei der betrieblichen Ausbildung in der schmuckverarbeitenden Industrie auch vermittelt. Den ersten Kunden, mit dem ich (damals 19) sogar Essen gehen mußte, werde ich nie vergessen. Damals mochte ich die filigranen
Ketten und pries diese an den Lagerschränken an. Der Kunde stand aber nur auf dicke massive Panzerketten und Bänder. Naja, durch das Geschäftsessen lockert sich dann die Stimmung und ich war froh, "anschreiben" lassen zu dürfen, so richtig geschäftsmäßig und nach dem Mittagessen verkaufte ich dann als Vollprofi die dicksten der dicken Flachpanzer, schob dann noch verlaufende Kordelketten nach und die breiten Garibaldi. Als Auszubildende durfte ich sogar zu einem Seminar von der IHK "Telefonverkauf" und man schickte mich dann auch gleich für eine Woche in die Telefonzentrale/Empfang. Da war dann nichts mehr mit Kapuzen-Sweatshirt, Jeans und Ringelsocken. Am Dialekt wurde dann auch noch gefeilscht und als Baden-Württembergerin kann ich nun sagen: ICH kann auch Hochdeutsch.
Das persönliche Auftreten ist demnach auch sehr wichtig.
Daß der Stammkunde freundlich begrüßt werden möchte, man ein nettes Pläuschchen mit ihm macht, ihn auf Neues hinweist und er sich freut, wenn man sich nach dem Befinden der Familie erkundigt oder sogar seinen Geburtstag weiß, - das kennt und macht wohl jeder von uns.
Den Laufkunden sollte man ähnlich umwerben, kann ja sein, daß er zum Stammkunden wird. Vielleicht weiß man noch nicht viel von ihm, aber man kann ja in Gesprächen ab und zu mal einiges entlocken und dieses dann beim evtl. nächsten Besuch mitansprechen. Er freut sich dann, daß man sich nicht nur an ihn erinnert, sondern auch an das Gespräch.
Beim Sehkunden, dem typischen Erst-Nur-Gucker wird es da schon schwieriger. Man kennt weder ihn, noch seine Wünsche noch ob er kaufen will oder nur bummelt und den Tag hinter sich bringen möchte. Ein Zuviel des Guten kommt nicht gut an, ein Zuwenig wird ihn auf Dauer nicht halten. Wäre vielleicht gut, ihn erst anzusprechen, wenn er gezielt länger bei den einen oder anderen Stück verweilt und ihn dann erst anspricht. Einerseits das Gefühl vermitteln, ihn bedienen zu wollen, andererseits ihm zu vermitteln, auch nur auf Fragen einzugehen ohne ihm etwas andrehen zu wollen. Ich denke mal, das ist der schwierigste Typ. Hier kommt es auch darauf an, ein Gespräch so zu entfachen, daß er sich wohl fühlt, freundlich und zuvorkommend beraten wird, um evtl. beim nächsten Mal wieder vorbeizukommen. Und sei es nur zu einem weiteren Pläuschchen.
Führt ihr Kundenkarteikarten (handschriftlich, getippt oder im Computer) oder merkt ihr euch ein paar solcher Sachen wie Persönliches vom Kunden oder was er gekauft hat? Ist's auf dem Dorf leichter als in der Stadt?