Lilolith und Hämatin

Der Rhodolith ist ja eine Mischkristallisation von Pyrop und Almandin im Verhältnis 2:1. Seine Farbe wird in dem Bereich zartrosa - violett - kräftig rot angegeben. Es gibt eine Quelle, die eine Entfärbung von Almandin durch Brennen beschreibt (Magazin für die Oryktographie von Sachsen: Ein Beitrag zur mineralogischen Kenntniss ..., Band 1, 1828, S. 60). Hier wird angegeben, dass sächsische Almandine durch Brennen farblos wurden, leider ohne nähere Angaben zu den Rahmenbedingungen. Vielleich wird durch eine solche Reaktion die Verschiebung der Farbe vom roten hin zum violetten bedingt, obwohl die lilafarbene Komponente eher von dem Almandin kommen wird. Ich habe über das Brennen von Granaten aber ansonsten nichts finden können, es scheint zur Farbverbesserung bei Granaten nicht üblich zu sein.

Lis

Ungebohrte Kugel spricht bei Hämatit eigentlich dafür, dass es wirklich Hämatit und nicht Hämatin ist. Aber ist Hämatit nicht hitzeempfindlich?

In dem folgenden Link ist beschrieben, dass Hämatit bei Hitze seine metallisch glänzende Oberfläche verliert und nachpoliert werden muss:

http://www.beyars.com/edelstein-knigge/lexikon_213.html

Lis

Reni und ich haben letztes Jahr mal eine Hämatitkugel testweise ins Feuer genommen. Die hatte es eigentlich ganz gut überstanden, außer an der Stelle, wo sie auf meiner Lötkohle lag (waren vermutlich ein paar Flußmittelreste auf der Kohle gewesen). Eine deutliche Politurveränderung war nicht wirklich zu erkennen.


ok, war ja nur ne Frage

Ich hab den als Rhodolit von einem größeren Steinhändler in Norddeutschland gekauft. Werd jetzt natürlich mal das ganze Lot in den Ofen schmeißen, was ich auch mit den Hämas mache. Wir hatten in annähernd dem gleichen Brand Hämatitperlen mit dabei die so glänzend rauskamen wie sie reingekommen sind.
Und @ Tatze: das war der Hämatin, der teils matt geworden ist. Eigentlich wie bei dem jetzigen Stein auch. Wobei der jetzige eigentlich noch übler aussah.
Die Rhodos sollen meinetwegen alle lila werden, dann weiss der Kunde aber auch, woran er ist. Steinfroilleins Schwarzspinelle hatte ich getestet und noch n paar andere, wo alles ok war, aber "bewährtes" bin ich gar nicht auf die Idee gekommen.
@ Lis: >>In dem folgenden Link ist beschrieben, dass Hämatit bei Hitze seine metallisch glänzende Oberfläche verliert und nachpoliert werden muss: << kann ich aus der Praxis (bisher) nicht bestätigen.
@ Osirisgems:>>gleiches, nicht "gebranntes" Material von denen vorhanden ist, um die mal näher anzusehen. << die restlichen 48. Ich verschon mal welche und schick sie dir.

Könnten diese Granate irgendwie geölt sein? Dann müsste doch ein Lösungsmittel helfen. Das Blöde ist, dass man bei "umsponnenen" Kugeln nicht mehr gut an die Oberfläche kommt und ich im Claykurs nur mit milder Zitronensäure arbeite.

Magnetisch sind sie beide etwa gleich und der Abrieb ist bei beiden gleich dunkelrot, soweit ich das auf der Unterseite eines Porzelantellers feststellen konnte. Vielleicht ist der Teilnehmerin auch beim Arbeiten irgend was drangekommen, mal abwarten wie sich die anderen im Ofen verhalten. Mein üblicher Verdächtiger ist, ob der Stein vlt. mit dem Eisenzunder aus dem Brennbehältnis "reagiert" haben könnte. Auf dem Foto nicht gut erkennbar, aber über ca. ein Drittel des Steins ist außerdem eine gelbliche wellige Linie verlaufen.

Bei deinem Link sind oben 6 Farbvarietäten gezeigt.
Das Endprodukt war keines von denen.
Die Farbe war eher wie blasser Tansanit / Iolith / Blaubeerrsaft, aber leider halt sehr blass, es waren auch sehr kleine Steine. Und sie erschienen mir "zoniert", also nicht homogenfarbig.

Was die Masse an Hämatiten auf dem Markt betrifft sollte man dennoch bei besagter Firma von korrekter Deklaration ausgehen, da wäre doch nichts dabei, außer den Clayern tut es doch keinem weh.

Ich könnte mich so ärgern, weil ich letzten Monat "alles Neue" getestet habe und ausgerechnet bei den Teilen, die ich gar nicht für nötig gehalten habe, weil, "kennt man schon" passierts. :motz:
Da ärgert man sich über sich selber.