tolle ausführliche Erklärung! Das ist ja wirklich eine Wissenschaft für sich. Wenn schon die kleinsten Veränderungen andere Ergebnisse bringen, ist Herumtüfteln und Ausprobieren ja wirklich das A und O. Das habe ich mit viel Interesse gelesen, vielen Dank.
Ich habe den Stein umgeschliffen, denn er hatte nicht viel Leben. Jetzt sieht er so aus. Die Kanten sind schärfer und die Riefen weniger ausgeprägt. Durch das mehrmalige Umschleifen und damit verbundene Erhitzen hat der Stein leider einen kleinen Sprung bekommen. Die Bilder sind im Gegensatz zum oberen nicht bearbeitet.
uhu
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Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
04.01.2014 - 21:48 Uhr
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#19
Schade um den Sprung aber jetzt hat er enormes Leben.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke
04.01.2014 - 22:53 Uhr
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#20
Toll, ich bin auch ganz angetan! Saubere Facetten an Bernstein zu zaubern, ist mit Sicherheit sehr schwierig. Das ist jedoch die Voraussetzung für kleine Flächen in großer Vielzahl. Aber man sieht was es ausmacht. Kaum zu glauben.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu
05.01.2014 - 12:11 Uhr
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#21
Ulrich Wehpke,
wenn es mir gelingt, eine Wachspolierschebe ohne Sprünge herzustellen, werde ich wohl auch das Problem mit den Riefen lösen können. In den Sprüngen sammelt sich ungleichmäßig das Poliermittel und macht die Riefen. Das kann man daran merken, dass die Riefen fast verschwinden, wenn man längere Zeit an einer Stelle poliert und das Poliermittel in das Wachs sozusagen eingeschmolzen ist. Praktisch lässt sich das aber nicht durchhalten, da man sonst manche Facetten überpoliert, wie man bei meinem Versuchsstein sehen kann. Ohne Vergrößerung sieht die Politur übrigens recht ordentlich aus. Das Kameraauge ist sehr kritisch und außerdem verstärkt es auch noch die minimalen Schlieren im Bernstein, so dass dieses etwas schläfrige Aussehen entsteht, was einem beim Original gar nicht so auffällt.
Frohes Schaffen!
uhu
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal
05.01.2014 - 17:48 Uhr
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#22
Dann erhöhe doch den Prozentsatz der Heissklebestiks auf 30% bis 40%.
Tipp: zuerst die Heissklebesticks schmelzen dann etwas Wachs dazu geben, gut umrühren mit einem Mixer (Kleiner Metall-Farbmischer an einer langsamlaufenden Bohrmaschine) und dann wieder Wachs zugeben und den Mischvorgang wiederholen.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu
05.01.2014 - 18:17 Uhr
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#23
Heinrich Butschal,
vielen Dank für die Mitarbeit! Als nächstes werde ich eine 30%Stickmischung machen und als Trägerscheibe eine Hartfaserplatte ( die mit dem Gittermuster), aufgeschraubt auf eine Corianscheibe verwenden. Dann brauche ich keine so dicke Wachsschicht wie bei dem Vlies. Ich werde berichten...
Frohes Schaffen!
uhu
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke
06.01.2014 - 14:39 Uhr
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#24
Hallo UHU
Mir fällt in diesem Zusammenhang Eishockey ein. Mit den Bügelmaschinen reparieren sie die malträtierte Eisfläche wieder absolut auf Neu. Vielleicht lässt sich ja auch bei der Wachsscheibe ein ähnlicher Effekt nutzen.
Derartige Scheiben sind bestimmt sehr empfindlich und erfordern geradezu eine Regenerierung. Ließe man z.B. an einer Führung eine beheizte Platte über die Fläche laufen, könnte so etwas vielleicht schon einen positiven Effekt haben. Tiefgekühlt könnte man solche Scheiben evtl. abfräsen, was die Oberflächengüte vielleicht verbessern würde. Auf jeden Fall interessant.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu
06.01.2014 - 16:43 Uhr
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#25
Ulrich Wehpke,
es gibt Kollegen, die mit einem Bügeleisen eine neue Wachsschicht aufbügeln. Allerdings weiß ich nicht, ob die eine so vertrackte Wachsmischung haben wie ich. Die klebt nämlich in heißem Zustand wie...und extra dafür kaufe ich kein Bügeleisen.
Wenn man eine homogene Wachsschicht hat, ist das Abdrehen mit einem angeschliffenen Stahlnagel kein Problem. Mit einem glatten Achat bekommt man auch eine spiegelglatte Oberfläche hin...
das Problem besteht darin, erst mal die homogene Wachsschicht zu erzielen - in einer bestimmten Härte und in 20cm Durchmesser. Kleinere Durchmesser sind einfacher. Aber die kleinen Scheiben arbeiten sich viel schneller ungleichmäßig ab und müssen öfter nachgearbeitet werden. (und meistens dann, wenn man gerade keine Zeit hat). Manchmal bin ich halt etwas pingelig - ein anderer wäre mit der Politur, wie ich sie momentan erziele, schon hoch zufrieden.
Aber ich kriege das schon noch hin...
Danke fürs Mitdenken!
uhu
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke
06.01.2014 - 21:58 Uhr
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#26
Ich habe beobachtet, dass sich zumindest bei manchen Wachsen, unglaubliche Spannungen bilden, wenn sie nicht richtig abgekühlt werden. Beispiel: Ich atte reste von Feilwachs eingeschmolzen, etwa 4 Kilo. Dazu habe ich einen Einweckkessel bei 90 Grad missbraucht. Das ging sehr einfach, nach einigen Stunden war auch die letzte Luftblase weg. Dann habe ich die Schmelze in eine Form gegossen. Wunderschön, keine Blasen. Toll. Nun braucht so ein Block ja eine ganze Zeit, bis er verwendungsfähig ist, das Zeug muss also abkühlen. Ich hab die Form abgedeckt und in eine Ecke gestellt. Dann vergessen.
Einige Tage später bin ich fast em plötzlichen Hertod erlegen. Mit einel Knall, laut wie ein Gewehrschuss, zerplatzte mein schöner Wachsklotz in vier oder fünf ungleichmäßige Bruchstücke!
Das Experiment habe ich trotzdem wiederholt. Allerdings habe ich dann die Form in einem Trockenofen länger als eine Woche abkühlen lassen. Jeden Tag zwei Mal um einige Grad heruntergeregelt. Das hat gewirkt. Der Klotz konnte danach zerschnitten und verarbeitet werden.
tatze-1
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tatze-1
06.01.2014 - 22:04 Uhr
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#27
da sag noch einer, unser Beruf hat nichts spannendes für uns parat. Ich glaube, ich wäre gestorben vor Schreck.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal
07.01.2014 - 09:43 Uhr
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#28
Ich glaube das ist ein guter Hinweis. Bei einer Platte sollte die Abkühlung gerichtet werden von unten nach oben. Das heisst unten ein paar Grad kälter als oben. Und langsam ist ebenfalls besser.
Wenn nun die Platte oben mit einer Styroporplatte abgedeckt wird und auf ein Gestell gelegt wird das unten die Grundplatte durch die Luft langsam kühler wird, könnte man die gerichtete Abkühlung ebenfalls erzeugen.