Edelsteine & Perlen
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Plexiglas Polierscheibe

 
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frank_b
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frank_b

 ·  #1
hallo ins Forum,

zuerst einmal danke für die Aufnahme in eure interessante Community. Hohe Fachkompetenz und ein angenehmer und freundlicher Umgangston. Das ist etwas Besonderes.

Ganz kurze Vorstellung:
Ich lebe in Österreich und bin gerne in den österreichischen und schweizer Bergen beim Mineraliensammeln. Damit die schönen Kristalle nicht nur in der Vitrine verstauben habe ich mir vor einiger Zeit eine kleine Schmuckwerkstatt zugelegt. Seit kurzem mache ich auch erste Facettierversuche - die Ergebnisse freuen mich sehr, sind aber noch nicht forums-postwürdig ;-)

Hier meine Frage:
ich schleife kleine Rauchquarze auf einer Hamag Multimotor mit den dünnen Diamantschleifscheiben bis Körnung 2500. Das Polieren auf Filzscheibe mit Diamantliquid funktioniert einigermaßen. Jetzt möchte ich auch mit Aloxid und Ceroxid Versuche machen und habe dafür eine Plexiglas- und eine Kupferscheibe.
Meine Frage ist, was ich beim Vorbereiten der Scheiben berücksichtigen muss (radial einritzen, aufrauhen ...) und ob vielleicht überhaupt jemand so freundlich wäre, ein paar Schätze aus seiner Polier-Trickkiste preiszugeben ...

danke
Frank
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #2
Hallo Frank, von mir als Moderatorin ein offizielles Herzlich Willkommen in unserem Unterforum Edelsteine. Toll, einen weiteren Strahler und Schleifer unter uns begrüßen zu dürfen.

Wir haben hier schon eine sehr große und freundliche Strahler-, Sammler-, Schleifer-, Facettierer- und Gemmologenschar unter uns.

Sicherlich werden sich im Laufe des Tages noch die Schleifer hier melden, um Dir mit Rat und Tat hilfreich zur Seite zu stehen.

Bis dahin schon mal viel Spaß im Forum. 😉
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #3
Glück Auf und herzlich willkommen, Frank!
Zum Polieren von Quarzen:
Allgemein - Quarze haben mehr Tücken, als man normal glaubt,
Auf Filz kann man keine Facetten polieren (höchstens die Tafel b e v o r man die Sternfacetten eingeschliffen hat. Auf Kupfer kannst du nur s e h r harte Steine wie Korund polieren. Du kannst kupfer zur Vorpolitur von Quarzen verwenden, bekommst dabei aber eine sehr fein geschliffene Fläche, die weiter mit Plexi (Aloxid) oder Zinn (Diamant) poliert werden muss.
Beim Polieren das Aloxid (am besten 0,3 my) wird meist zu viel Poliermittel verwendet. Ich sprühe daher das Aloxid in einer Suspension mit 30% Brennspiritus und einem Tropfen Glycerin aus einem alten Deozerstäuber auf.
Jeder schleifer hat so seine Rezepte und was bei einem klappt, geht beim andern noch lang nicht...
Probieren geht über Studieren!
uhu
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #4
Hallo Frank,

wilkommen. Ich bin auch noch am Anfang meiner Facetierkünste. Vielleicht machst du es so, ich erwähne es trotzdem noch mal. Unter die dünne Scheibe gehört eine satbile Trägerscheibe .Die Scheiben geben sonst zu viel nach.

Du hast es gut, da in den Bergen an der Quelle zu sitzen.

Mit meiner gerade erstandenen Maschine habe ich 2 Bücher von Karl Fischer zur Edelsteinbearbeitung erstanden. Erster Eindruck: ein Glücksfall denn die sind wohl vergriffen. Falls du die irgendwo auftreiben kannst, werden sich viele Fragen beantworten.

Viel Erfolg,

man liest sich

Gruß
Cap
frank_b
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frank_b

 ·  #5
danke für eure Tipps!
@ uhu
das mit dem Deozerstäuber klappt gut - es riecht jetzt viel besser in meiner Werkstatt.
Ich hatte vorher definitiv zu viel Pulver auf der Scheibe und die kleinere Menge scheint ausreichend zu sein. Ich bekomme jedenfalls eine einigermassen polierte Fläche hin. Das Problem sind jetzt die Kratzer. Obwohl ich vor dem Polieren alles peinlich sauber reinige, habe ich ständig Kratzer auf den Flächen ...

@cap
die Bücher habe ich schon bestellt. Man bekommt sie direkt bei Fischer - Goldschmiedebedarf. Sie waren wirklich vergriffen, aber bei Fischer konnten sie noch einen Restposten vom Verlag erwerben.
Ich hatte bisher nur das Buch von Hartig, das zwar sehr gut ist, aber leider etwas dünn. Und als Anfänger würde man über manche Details doch gern ein wenig mehr lesen.

Frank
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #6
Hallo Frank,

Quarz wollte mit Aluoxid bei mir nicht recht polieren. Gut ging es dann mit Ceroxid auf Kunsstoffscheibe.

Manchmal sieht man die Kratzer auch erst beim Polieren obwohl diese vorher schon da waren.

Gruß
Cap
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #7
bergschmuck,
die Voraussetzung für eine gute Politur ist ein astreiner Feinschliff. - da dürfen keine Kratzer mehr zu sehen sein, denn die bekommt man beim Polieren nicht weg. Wenn Du Aloxid verwendest, dann nach Möglichkeit das ganz feine mit 0,3 my Korngröße.
Wovon du ganz viel brauchst, das ist Geduld. Der schnellste Weg, das Facettieren zu erlernen, besteht darin, einem, der es kann, über die Schultern zu schauen und ihm ein Loch in den Bauch zu fragen, wenn er nicht von sich aus erklärt was und warum er etwas macht.
Der Hartig ist gar nicht so schlecht. Wenn man sich an seine Anweisungen hält, sollte ein vorzeigbares Ergebnis heraus kommen. Der Anfänger macht viele Dinge falsch, ohne dass er merkt, was er falsch macht... Oft sind es nur ganz simple Dinge.
Übrigens: auch den alten Meistern gelingt nicht immer alles!!!
Frohes Schaffen!
uhu
frank_b
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frank_b

 ·  #8
der Feinschliff müsste eigentlich ok sein. Den letzten Durchgang schleife ich mit einer Diamantscheibe Körnung 2500 und da sehe ich keinen Kratzer.
Es muss wohl doch ein Schleifkorn oder Splitter sein, der sich auf die Polierscheibe verirrt.

Ceroxid habe ich gestern schon probiert. Das geht bei Quarz wirklich besser. Und dass Geduld keine ganz unwesentliche Zutat ist, habe ich auch schon gelernt.
Leider habe ich hier keinen Meister zum über die Schulter schauen :-(
Das würde mir vermutlich einige Umwege ersparen.
Ansonsten geht es ja schon einigermassen. Ein glitzerndes Ding, das aus einiger Entfernung betrachtet wie ein facettierter Stein aussieht, bekommt man ja relativ bald mal hin ...

Meine ursprüngliche Frage war eigentlich zur Präparation der Plexiglasscheibe. Ritzt ihr die ein? Oder sollte sie sonst irgendwie aufgerauht werden?

Frank
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #9
bergschmuck,
normalerweise poliere ich Quarze nicht auf Plexi. Wenn doch, so raue oder rille ich die Scheibe nicht.
Vorsicht, dass die Scheibe nicht trocken wird, das kann beim Stein zu "Verbrennungen", sprich winzigen Rissen führen. Wenn eine Facette kratzt, hast du vielleicht eine Spaltebene erwischt, manchmal hilft es dann, die Polierrichtung zu ändern. Auch winzige Einschlüsse können Kratzer verursachen. Manchmal gibt es auch keine vernünftige Erklärung und du kannst den Venedigermanndln die Schuld in die Schuhe schieben...
Frohes Schaffen!
uhu
frank_b
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frank_b

 ·  #10
hier mal wieder ein Lebenszeichen und ein erstes Beweisfoto.
Danke noch einmal für eure Tipps - die haben mir sehr geholfen.
Ich habe mit der Blei-Zinn Scheibe und mit Plexi probiert. Beide bringen bei Quarz eine gute Politur. Bei BZ hatte ich mehr Probleme mit Kratzern. Mit Plexi bekomme ich eine bessere Politur. Ich nehme an, es hängt auch von der Qualität des Vorschliffs ab: bei sauberem Schliff mit Körnung 2500 braucht es nicht mehr viel und die Plexi-Scheibe mit Ceroxid bringt im Nu eine feine Politur. Vermutlich ist man mit der BZ-Scheibe insgesamt schneller wenn man nicht so viel Zeit in den Vorschliff investieren will.
Definitiv wichtig ist die richtige Menge Polierpulver. Da hatte ich am Anfang einfach immer viel zu viel auf der Scheibe (so ungefähr das 500-fache der wirklich benötigten Menge).
Die ursprüngliche Frage bezügl. des Einritzens der Scheibe ist mehr oder weniger beantwortet. Wahrscheinlich ist es egal. Ich hab sie mal ganz leicht mit einem Sägeblatt radial eingeritzt und das funktioniert ganz gut. Vermutlich ein Vorteil, wenn sich das Poliermittel irgendwo festsetzen und damit gleichmässiger auf der Scheibe verteilen kann.

Und noch eine Warnung an alle, die das lesen und selber (noch) nicht schleifen: Überlegt euch das mit dem Kauf der Facettiermaschine gründlich. Das Suchtpotential ist enorm ;-)
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steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #11
Manam
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Manam

 ·  #12
Sieht nach schönen Gemmen aus - vielleicht kannst Du noch mal einen dunkleren Untergrund beim Fotografieren verwenden ?
frank_b
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frank_b

 ·  #13
Manam, habs noch mal mit dunklerem Hintergrund versucht ...
Leider auch nicht viel besser. Dafür hat sich noch ein "Prasiolit" dazugesellt - so hat ihn jedenfalls die nette Dame im Esoterikladen genannt ;-)

... und gleich noch ein zweites Bild von einem Projekt, das gerade fertig geworden ist
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Manam
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Manam

 ·  #14
Also, mir gefallen die Steine auf dem Untergrund noch besser !
edelsteinschleiferei
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edelsteinschleiferei

 ·  #15
ich poliere nur mit diamantpulver 1-3 micron mit einem feinen öl. als scheiben verwende ich eine zinn-blei polierscheibe und für die härteren steine eine kupferscheibe. nur sehr wenig öl auf die scheibe mit finger in das pulver danach auf der scheibe verteilen und einmassieren mit baumwolltuch abwedeln bis es fast trocken ist. wenn man bei laufender scheibe den finger drauf hält sollte nur leicht schwarz werden. die facette darf nicht verschmiert sein sonst ist zu viel öl drauf. kein ritzen der scheiben notwendig. auch grosse tafeln ohne probleme.
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