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Was ist das für ein Metall, bitte.

 
Louis
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Louis

 ·  #1
Hallo Forenten :)

Hier ist eine Kanne die ich euch vorstellen möchte.
Das Metall sieht wertig aus und ist an der Außenseite
schon recht bläulich angelaufen. Keine Punze zu sehen.

Um welches Metall könnte es sich hierbei handeln?

Gesetzt den Fall dies wäre Silber in irgendeiner Legierung,
wäre dann eine Punze/Stempel angebracht? Oder gibt es auch
Objekte Silber/Gold an denen eine Punze erst gar nicht angebracht ist?

Ich frage dies weil mir es auch an Beurteilungskriterien zu Silberbesteck etc. fehlt. Wäre sozusagen z. B. ein Löffel ohne Punze weder aus Gold noch aus Silber?

Danke für eure Aufmerksamkeit.

Grüße
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Louis
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Louis

 ·  #3
Vielen Dank Heinrich. :D
Baer
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Baer

 ·  #4
Wie Heinrich schon sagte, zu 99% sind solche Stücke, falls aus Edelmetall, gepunzt.

Bei Silber aus Deutschland nach 1888 die unter Gebrauchsgegenstände fallen sind Halbmond und Reichskrone plus Feingehalt und Herstellerzeichen normal. Vorher wurde mit Lot angaben, Städtebeschauzeichen und Hersteller (Meisterzeichen) gepunzt.

In anderen Ländern sieht es da schonmal ganz anders aus und die Silberpunzen sind nicht so eindeutig zu erkennen.

Für Bestecke gilt dasselbe, wobei da meistens eine Angabe zur Schichtdicke einer Versilberung mit angegeben wird. (90, 100 sind typische Angaben auf versilberten Bestecken).

Falls Du noch weitere Fragen hast immer ein Bild des ganzen Stücks und ein Makro der Punzen zeigen, dann kann man am effektivsten suchen und etwas dazu sagen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #5
Du hast gefragt um welches Metall es sich handeln könnte, darauf jedoch keine Antwort erhallten.

Nun, was es nicht sein wird, ist ja schon gesagt worden. Meist wurden derartige Teile aus Neusilber (Alpacca) gefertigt. Die Nachbearbeitung erfolgte genau so exakt wie bei den echten Vorbildern aus Silber. Zum Schluss wurden sie versilbert.

Dabei gibt/gab es erhebliche Qualitätsunterschiede. Im Gastronomiebereich wurde so dick versilbert, dass die Gegenstände über Jahrzehnte täglich zu benutzen waren. Für private Anwendungen reichte meist eine Silberschicht von 0,10 bis 0,20 mm aus.
Baer
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Baer

 ·  #6
Um das Material bei dem Stück eindeutig zu klären müsste er es anschleifen, das macht aber keinen Sinn da es eh keinen Materialwert hat und es anschliessend auch keinen Gebrauchswert mehr hätte.

Das kann alles mögliche sein, Kupfer, Messing, Neusilber, Stahlblech, versilbert, vernickelt, verchromt, u.s.w.

Wobei ich Dir recht gebe, Alpacca wird gern für sowas eingesetzt da man den Abrieb der Versilberung nicht so deutlich erkennt wie bei z.B. Messing.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Eben, genau deshalb. Für Silber Alpacca und für Gold gab es Tombac. So war es jedenfalls früher, als die Leute noch nicht"Clever" waren. Heute verwendet man Zamac, das lösst sich in vollautomatischen Druckgussanlagen verarbeiten, geht schneller kaputt und schafft so "neuen Bedarf". Ist die hauchdünne Galvanoschicht durch, -> Mülleimer. Ist mal etwas abgebrochen: -> Mülleimer. Prima, was?

Abgesehen davon, bekommen auch die Ärzte was ab vom Kuchen. Da Zamac von Haus aus el. negativ ist, muss es erst einmal verkupfert werden. Danach wird es vernickelt bis der gewünschte Glanz hergestellt ist. Danach vergoldet, oder versilbert, oder rhodiniert. Viele Teile auch verchromt.

Sachkenner sehen schon: Ein Paradies für Allergiker! Wer von so einem Mist keine Nickelallergie bekommt, gehört wahrscheinlich zu den wenigen Resistenten. Aber das muss ja nicht so bleiben. :mrgreen:

Auf diese Weise verdienen also nicht nur Hersteller, Importeure und Handel, sondern auch das Gesundheitssystem mit.Ein Politiker würde mit Sicherheit auf die geschaffenen Arbeitsplätze verweisen!

Wer könnte bei so viel Positivem denn noch ernsthaft echten Schmuck empfehlen?
Baer
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Baer

 ·  #8
Ich sehe schon wir denken ähnlich. 8) :)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Baer
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Baer

 ·  #10
Aussterbende Art fürchte ich.

Obwohl es anscheinend eine neue Repair-Bewegung gibt die alles das machen, was ich füher auch schon gern gemacht hab. 😉

Wer billig kauft kauft doppelt, hat mein Vater immer zu mir gesagt. :roll:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Louis
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Louis

 ·  #12
Ein dickes Dankeschön für eure Beiträge. :D

Habe lange gezögert bevor ich die Kanne einstellte weil ich dachte das hat mit Schmuck wenig zu tun.
Aber ihr seid ja echte detailversessene "Metaller", toll.
Mein Verständnis der Zusammenhänge steigt mit jedem eurer Beiträge.

@Ulrich
schönes Beispiel wie kaputt unser System ist.
Könnte es sein das die Verwendung von Nickel subventioniert wird?

Zum Glück gibt die deutsche Sprache in aller Deutlichkeit her was schlußendlich gemeint ist, "billig" sagt eigentlich schon alles.
Preiswert klingt schon anders - besteht aus zwei Worten Preis und Wert egal wie du die zusammensetzt es kommt immer dasselbe heraus.
Leider leben heute sehr viele Menschen auch ein "billiges" Leben und wollen billige Sachen passend zum Lebensstil.
Unverständlich da doch die meisten genug Geld haben um preisgerechte Artikel zu kaufen.
Ein dicker Mercedes fährt meistens an Heiligabend noch mal zum Supermarkt um da noch das fast abgelaufenes Hackfleisch zu erwerben.
Oder kauf ein Huhn für 2,50,-€ was kann man von so einem gefolterten und jämmerlich verrecktem Tier als Nahrungsmittel erwarten?
Die Nachfrage regelt eindeutig den Markt.

Grüße
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
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