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Goldschmied gleich Goldschmied?

 
altertuemliches
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altertuemliches

 ·  #1
Guten Abend!

Ich bin heute beim Blättern in einem Buch über das Mittelalter auf die Aussage gestoßen, dass bei vielen Kunstwerken Bilderhauer, Maler und Goldschmied ihre Künste vereinigten, um z.B. einen Altar zu schaffen.

Meine Frage ist nun, gab es Goldschmiede für unterschiedliche Arbeitsbereiche - also in die Richtung, der eine hat mehr Schmuck hergestellt, der andere war mehr mit Tafelsilber und sakralem Kunsthandwerk beschäftigt. Oder war man zunächst einmal Goldschmied und hat sich dann im Laufe der Zeit spezialisiert? Oder konnte man einfach alles?

Ich bin sicher, ihr wisst da Bescheid!


Liebe Grüße Andreas

www.altertuemliches.at
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Zitat geschrieben von altertuemliches
Guten Abend!

Ich bin heute beim Blättern in einem Buch über das Mittelalter auf die Aussage gestoßen, dass bei vielen Kunstwerken Bilderhauer, Maler und Goldschmied ihre Künste vereinigten, um z.B. einen Altar zu schaffen.

Meine Frage ist nun, gab es Goldschmiede für unterschiedliche Arbeitsbereiche - also in die Richtung, der eine hat mehr Schmuck hergestellt, der andere war mehr mit Tafelsilber und sakralem Kunsthandwerk beschäftigt. Oder war man zunächst einmal Goldschmied und hat sich dann im Laufe der Zeit spezialisiert? Oder konnte man einfach alles?

Ich bin sicher, ihr wisst da Bescheid!


Liebe Grüße Andreas

www.altertuemliches.at


Benvenuto Cellini war ein Goldschmied auch wenn er durch seine überdimensionalen Bronzegüsse berühmt geworden ist. In Augsburg hatten die Silberschmiede eine handwerklich organisierte industrieähnliche Produktion unter der Protektion der Fugger aufgebaut.
Da gab es Werkstätten die ausschließlich Silbergalerien und gemusterte Stangen herstellten, andere, die Buchenholz schnitzen für die Silberblecharbetien, andere die dengelten und trieben und solche die die Formengüsse fertigten. Natürlich gab es Werkstätten die das alles zusammenführten und löteten.
Fabergé in St. Petersburg war auch in erster Linie der Unternehmer für den bis 1000 Goldschmiede mit speziellen Techniken (Emailleure, Guillocheure, Graveure, u.s.w.) zuarbeiteten.

Natürlich haben sich Goldschmiede schon immer spezialisiert wenn es eine größere Nachfrage gab.

Auch heute gibt es zwar eine breitbandige Grundausbildung aber wenige Goldschmiede die dabei bleiben. Die meisten spezialisieren sich als Fasser, für Reparaturen, Graveur, u.s.w.
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Guestuser

 ·  #3
Zitat

Guillocheure

Was ist das?
altertuemliches
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altertuemliches

 ·  #4
Vielen Dank, Heinrich, für die ausführliche Antwort.

Ich habe mir gedacht, dass es doch sehr genau bezeichnete Spezialisierungen gegeben hat.
Ich nehme an, es ist richtig, wenn man sagt, dass der Goldschmied früher wesentlich mehr auch in anderen künstlerischen Bereichen - außer der Schmuckherstellung - tätig war.

Hallo Gast!


Am Ende des 18. Jh. begann man mit zum Gravieren Maschinen zu verwenden, die ganze Flächen mit regelmäßigen Linien, Wellenlinien oder feinen Ringen bedeckten. Diese Technik wurde "Guilloschieren" genannt. Diese Technik findet man vor allem bei Uhrenmänteln und kleinen Dosen.

Einen schönen Abend noch, Andreas

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