Zitat geschrieben von Feueropal
Sehr geehrte(r) osirisgems,
aus Ihren Aussagen würde ich schlussfolgern, dass die Opale aus Rio Grande do Sul eine gewisse Porosität aufweisen.
Sie wären dann eine Art Feueropal-Hydrophan (?).
Klappt leider nicht, da das Hydrophan-Phänomen ein anderes ist. Hydrophane sind gleichmäßig in ihrer Gitterstruktur (hatte ich letztens hier mal was ausführliches drüber geschrieben) und dieser hier hat eine partielle Instabilität. Kann man sich so vorstellen, dass diese Blasen angestochen werden und dann ganz langsam auslaufen. Dieser Prozess kann sich über Tage oder Monate hinziehen, also lässt sich auf die Schnelle kein belastbares Ergebnis bestimmen, leider. Insgesamt passiert das zum Glück nur selten, und bei Fundorten, die dafür verdächtig sind: Finger weg, schade um Zeit und Nerven und Geld.
Ganz generell: Opale gehören nicht ins Wasser! Auch wenn das immer wieder so geäußert wird. Damit werden zahlreiche Opale schlicht zerstört. Sie nehmen das Wasser auf diese Weise schnell auf und und geben das oberflächennahe Wasser auch schnell wieder ab. Ist der Opal dann nicht hydrophan veranlagt (schwammartige, durchlässige Gitterstruktur!) trocknet der Opal an der Oberfläche schneller als innen und genau dies verursacht die Spannungrisse. Um Opale risikoreduziert zu trocknen, macht es Sinn diese in feuchten (aber nur feucht, nicht nass!) Sand zu geben und im Kühlschrank bei niedriger Temperatur ganz langsam und gleichmäßig trocknen zu lassen, mit wenig Opal und viel Sand und noch mehr Zeit. Läuft dieser Trocknungsprozess zu schnell, dumm gelaufen... Bei den Hydrophanen sickert das Wasser einfach in ein oder zwei Tagen durch, während sich an der Opalgerüststruktur nichts ändert, dadurch kann er auch keinen Schaden nehmen.
RI ist nicht Transparenz, andere Baustelle. Der RI ist mit bloßem Auge definitv nicht erkennbar, dieser lässt sich nur am Reflektionsverhalten abschätzen, dafür aber muss der Stein schon geschliffen sein. Alluviale Zirkone und Fluorite lassen nichts vom RI erkennen, auch wenn beide sich in gegenüberliegenden Extremen befinden, leider. Bei einer Wasseraufnahme von Nicht-Hydrophanen geht es um einen hinteren Nachkommabereich, das sind nur verschwindend kleine Mengen.
Ich lege die fertig geschliffenen Opale falls von kritischen Fundorten für ein paar Wochen oder Monate auf die Südfensterbank. Die, die das durchstehen sind stabil. Habe heute einen vor drei Jahren von mir geschliffenen Feueropal mit über 50 Karat bei einem Kunden wiedergesehen: alles unverändert wie damals. Dieser war ein kleines Teilstück eines 960 (!) Gramm schweren Rohsteins.