Als ehemaliger gelernter Werkzeugmacher ist mir in diesem Thema aufgefallen wie ähnlich sich diese "Metallberufe" eigendlich sind.
Wie haben fast die gleichen Werkzeuge benutzt, vieles halt eine Nummer grösser, wobei es bei uns im Formenbau oft im hundertstel Bereich gearbeitet wurde.
Zu Beginn meiner Ausbildung "durften" wir uns unsere Grundausrüstung selber bauen (Hämmer, Körner, Anreissnadel, Zirkel, Säge, Anschlagwinkel).
Meßschieber, Feilen und später Maschinen wurden gestellt.
Das Material wurde auch gestellt und man stellte diese Werkzeuge dann durch Handarbeit nach Zeichnung selbst her, da man seinen Namen überall vor dem Härten draufgestempelt hatte wurde auch nichts verwechselt.
Das Meiste hab ich heute noch zuhause in Gebrauch.
Nur die Sachen für die Schule mussten selbst angeschafft werden (Bücher, Zeichenbrett, etc.).
Betriebliches Verbrauchsmaterial wurde grundsätzlich zur Verfügung gestellt, was den grossen Vorteil hatte das ich nicht heute noch meine Lehre abzahlen muss. :roll:
Ich werde nie das Gesicht meines Meisters vergessen als ich ihm die Einzelteile seines geliebten 125mm Messerkopfs (die Dinger waren damals noch richtig teuer) auf den Schreibtisch gelegt hab, an dem Tag hätte er mir am liebsten sofort den Gesellenbrief überreicht, nur damit sein Werkzeug vor mir sicher war.
Ich hatte allerdings auch das Glück in einem grossen Ausbildungbetrieb mit über 80 Lehrlingen zu lernen, in den kleineren Betrieben war mitunter Kraut und Rüben.
Bei der Zwischenprüfung war ein Kollege aus so einem Betrieb dabei, dem ich das Drehteil gedreht hab weil er noch nie an einer Drehbank gestanden hatte, er hatte 90% Besenarbeit in 2 Jahren geleistet, auch nicht der Sinn einer Ausbildung. :roll:
Das alles ist aber auch schon 24 Jahre her, ob das heute noch so gehandhabt wird weiss ich nicht, in den Jahren danach kam immer mehr die CAD und CNC Technik.