Wenn ein Kunde in den Laden kommt, ein außergewöhnliches Hochzeitstagsgeschenk haben möchte und dann noch ein passendes Budget zur Verfügung stellt, dann kann folgendes dabei rauskommen:
Mein Kunde möchte seiner Frau ein individuell hergestelltes Eichhörnchen in Silber als Anhänger schenken, das eine von ihm gefundene Topaskristallspitze (wenn mich nicht alles täuscht vom Schneckenstein südlich von Zwickau) zwischen den Pfoten hält. Der Schwanz soll so positioniert sein, daß er zwischen Rücken und Schwanz ein Guckloch hat und den Kopf wieder berührt. Nette Aufgabe für jemanden wie mich, der, was Skulpturen erschaffen betrifft, eine ziemliche Niete ist. Aber wir gehen ja täglich nach Ulis Motto "Geht nicht gibt's nicht" frohgemut ans Werk *hüstel*
Da ich denke, daß Euch das auch mal interessiert, wie der Entstehungsprozeß von so einem Tierchen ohne Computertechnik sein kann, habe ich mal ein Verlaufsshooting gemacht.
Da ich keinerlei CAD-Ambitionen besitze oder gar den Werkstattpark dafür, mußte das nach alter väterlicher Sitte händisch klappen. Und zwar gleich ins volle Material gearbeitet. Zunächst habe ich mir Bilder von Eichhörnchen in allen möglichen Positionen gesucht und ausgedruckt. Die Grundform auf einen Wachsblock angerissen und schon mal grob ausgesägt. Nachdem die Grundform paßte, habe ich das Hörnchen Stück für Stück aus dem Wachsblock schnitzenderweise befreit. Nach 4 Stunden war das dann so, daß ich meinem Kunden das Vieh zur Abnahme gezeigt habe. Er fand's schick und wollte keine Veränderungen mehr haben. Also ab zum Gießer damit.
Wir arbeiten ja am besten unter Termindruck, von daher ist es gut, wenn der Netzwerkpartner da gut funktioniert. Adrenalin hält jung Einlieferung beim Gießer am vergangenen Donnerstag, heute kam der Guß zurück. Ging schnell, gell, der Weg Nürnberg-Pforzheim-Nürnberg ? So muß es sein. Also heute noch Guß versäubert, n bissl verfeinert, das Körbchen für den Topas, das ich aus Galerie geformt habe, zwischen die Pforten arrangiert, Öse & Schlaufe dran, noch n bissl geschwärzt und Topas zur Eichel gemacht.
Für das Ganze Tier sind reine Arbeitszeit 6 Stunden ins Land gegangen. Der kleine Moppel ist 23mm hoch von Schwanzspitze bis Fußsohle und hat einen 12mm breiten Hintern und bringt schlappe 20,4g auf die Waage (das muß das Winterschlaffettgewicht sein, daß er sich schon angefressen hat ).
So, und hier noch ein paar Bilder aus dem Entstehungsprozeß. Wie vorher schon angekündigt. Die Bilder sind furchtbar, ich bitte das, zu verzeihen.
Mein Kunde möchte seiner Frau ein individuell hergestelltes Eichhörnchen in Silber als Anhänger schenken, das eine von ihm gefundene Topaskristallspitze (wenn mich nicht alles täuscht vom Schneckenstein südlich von Zwickau) zwischen den Pfoten hält. Der Schwanz soll so positioniert sein, daß er zwischen Rücken und Schwanz ein Guckloch hat und den Kopf wieder berührt. Nette Aufgabe für jemanden wie mich, der, was Skulpturen erschaffen betrifft, eine ziemliche Niete ist. Aber wir gehen ja täglich nach Ulis Motto "Geht nicht gibt's nicht" frohgemut ans Werk *hüstel*
Da ich denke, daß Euch das auch mal interessiert, wie der Entstehungsprozeß von so einem Tierchen ohne Computertechnik sein kann, habe ich mal ein Verlaufsshooting gemacht.
Da ich keinerlei CAD-Ambitionen besitze oder gar den Werkstattpark dafür, mußte das nach alter väterlicher Sitte händisch klappen. Und zwar gleich ins volle Material gearbeitet. Zunächst habe ich mir Bilder von Eichhörnchen in allen möglichen Positionen gesucht und ausgedruckt. Die Grundform auf einen Wachsblock angerissen und schon mal grob ausgesägt. Nachdem die Grundform paßte, habe ich das Hörnchen Stück für Stück aus dem Wachsblock schnitzenderweise befreit. Nach 4 Stunden war das dann so, daß ich meinem Kunden das Vieh zur Abnahme gezeigt habe. Er fand's schick und wollte keine Veränderungen mehr haben. Also ab zum Gießer damit.
Wir arbeiten ja am besten unter Termindruck, von daher ist es gut, wenn der Netzwerkpartner da gut funktioniert. Adrenalin hält jung Einlieferung beim Gießer am vergangenen Donnerstag, heute kam der Guß zurück. Ging schnell, gell, der Weg Nürnberg-Pforzheim-Nürnberg ? So muß es sein. Also heute noch Guß versäubert, n bissl verfeinert, das Körbchen für den Topas, das ich aus Galerie geformt habe, zwischen die Pforten arrangiert, Öse & Schlaufe dran, noch n bissl geschwärzt und Topas zur Eichel gemacht.
Für das Ganze Tier sind reine Arbeitszeit 6 Stunden ins Land gegangen. Der kleine Moppel ist 23mm hoch von Schwanzspitze bis Fußsohle und hat einen 12mm breiten Hintern und bringt schlappe 20,4g auf die Waage (das muß das Winterschlaffettgewicht sein, daß er sich schon angefressen hat ).
So, und hier noch ein paar Bilder aus dem Entstehungsprozeß. Wie vorher schon angekündigt. Die Bilder sind furchtbar, ich bitte das, zu verzeihen.
Anhänge an diesem Beitrag
Titel: | 1.jpg |
Information: | nach 40 Minuten |
Titel: | 2.jpg |
Information: | nach 40 Minuten |
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Information: | nach 2 Stunden |
Titel: | Eichhörnchen 3.jpg |
Information: | nach 3 Stunden |
Titel: | Eichhörnchen3.jpg |
Information: | nach 4 Stunden: Wachsmodell vor dem Gießen |
Titel: | 2.jpg |
Information: | Frisch vom Gießer |
Titel: | 9.jpg |
Information: | Fertig angeschwärzt mit Topaseichel |