Hobby & Azubi-Forum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Materialstärke für silbernen Armreif

 
Freak
PostRank 9 / 11
Avatar
Beiträge: 494
Dabei seit: 01 / 2008

Freak

 ·  #1
Ich schwitze (auch) über der Frage, was ich für eine Stärke an Silberblech nehmen soll. Meine Schwiegertochter wünscht sich einen geraden, gehämmerten Armreif, der 7cm (!) breit sein soll, so mit Öffnungsspalt zum Einsteigen. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Vor einigen Jahren habe ich mal einen konkav gehämmerten aus Blech 1,5 gemacht, 5cm breit, und der ist untragbar. Wiegt grob 120 Gramm, ist bocksteif und schmerzhaft anzulegen. Wird wohl demnächst eingeebnet.

Alle Bücher hüllen sich in Schweigen. Bitte gebt mir Rat. Ich würde ja zu 0,8 tendieren, habe aber Bedenken dass der sich verbeulen könnte. Eine Walze ist vorhanden, und wenn's denn sein soll ist 0,95 z.B. auch möglich.

Und dann gleich noch: angenommen ich verwende Argentium, der Reif
federt wie gewünscht, und ich härte ihn im Backofen - soll bei Argentium gehen - ist's dann mit dem Federn vorbei?

Danke gleich mal für Eure Unterstützung
Sylvia
Ziselierhammer
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 903
Dabei seit: 10 / 2008

Ziselierhammer

 ·  #2
0,8 mm Stärke ist ausreichend, verbiegen wird sich da bei 7 cm Breite nichts. Dicker würde ich das aus Gewichtsgründen nicht machen.
Wenns dünner wird, besteht die Gefahr, dass die Kanten zu scharfkantig werden.
Evtl. kann man den Reifen an den Aussenkanten 0,8 mm stark lassen und zur Mitte hin dünner schmieden um Gewicht zu reduzieren. Ein Leichtgewicht wird das bei der Breite nicht.
Mit Argentium habe ich keine Erfahrung.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20437
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #3
Härten heißt doch gerade, dass er federt. aber wenn er eh gehämmert ist kannst du dir das wohl sparen, glaube ich.

Wenn du ihn in Argentium machst bin ich am Ergebnis sehr interessiert, bitte Foto einstellen und ein bisschen berichten, ob es unterschiedlich zu normalem Sterling bei der Verarbeitung ist.
Meine Hoffnungen bezüglich "kein Dunkelwerden bein Löten" haben sich leider nicht so ganz erfüllt, bisschen grau ist es doch geworden, dann war es nicht, was ich in dem Fall brauchte.

Aus der Zeit erinnere ich noch, dass es alleine schon zum Härten genügen sollte, das Stück auf der Kohle langsam abkühlen zu lassen.
Freak
PostRank 9 / 11
Avatar
Beiträge: 494
Dabei seit: 01 / 2008

Freak

 ·  #4
@Ziselierhammer
Danke, Du hast meine Zweifel an 0,8 beseitigt und mir zu besserem Schlaf verholfen. Wären dann ungefähr 90 Gramm, auch genug. Durch den Hammerschlag sollte er ja noch etwas 'ausgedünnt' werden. Die Kanten werde ich sowieso stauchen (senkrecht geduldig behämmern), das gibt optisch gleich mehr her. Habe ich mal bei Übungs-Messingreifen gemacht, aber das waren nicht solche Monster.

@Silberfrau
Argentium beim Löten dunkel geworden? Meinst Du nach dem Beizen und war auch nicht wegzukriegen?
Ich habe bislang nichts mit Argentium gemacht, aber mir jede Menge Infos/Tips dazu aufgehoben. Gerade durchforstet und diesbezüglich sehe ich nichts, sollte also nochmals bei Ganoskin nachlesen.

Ich habe 2 kleine Arg-Bleche herumliegen - nicht genug für einen Armreif. Sollte also zuerst mal damit was machen. Dann hörst Du von mir. Der Armreif wäre auch noch nicht der wirkliche Härtetest, da müsste ich höchstens 1 x den Streifen vorübergehend zulöten, wenn überhaupt. Bei der gewünschten Breite ist das Hämmern auf einem konischen Armbandriegel vermutlich keine so tolle Idee, wenn es doch ein gerades Ofenrohr werden soll.

Das Nachhärten beim Arg wird auch empfohlen um mehr Germanium an die Oberfläche zu bekommen und dadurch den Anlaufschutz zu erhöhen. Wieviel das in meiner Wohngegend (Schwefelquellen) bringt ist sowieso offen.
Aber zumindest kein bisweilen verlorener Kampf gegen Blausilber wär schon mal was.

LG Sylvia
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29847
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #5
mehr germanium an der oberfläche dürfte doch auch den silberglanz ein wenig schwächen in Richtung grauer?
das mit dem verdicken der Kanten kann ich irgendwie noch nicht so recht glauben, trotz"Geduld"
Ziselierhammer
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 903
Dabei seit: 10 / 2008

Ziselierhammer

 ·  #6
Das mit den Kanten, die Du stauchen willst, verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Vielleicht ist es mir auch einfach nur wieder zu warm und ich stehe ein weiteres Mal auf dem Schlauch. 8) (Da fehlt eindeutig ein Smiley mit Schweißtropfen).
Und was ich auch nicht verstehe: warum willst Du das Teil härten? Bei der Breite bringt das genug Stabilität mit, und nach dem Schmieden ist das doch eh hart. Das reicht doch normalerweise vollkommen aus. Man muss den Reifen ja zum Schluss nicht nochmal weichglühen um ihn dann thermisch zu härten 😉
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29847
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #7
will wohl die Anlaufbeständigkeit erhöhen, die ein nebeneffekt der Hitzebehandlung sein soll
Ziselierhammer
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 903
Dabei seit: 10 / 2008

Ziselierhammer

 ·  #8
Also Weisssieden? Mit drei "s"?
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29847
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #9
925er läßt sich doch nicht weißsieden, da produziert man doch Blausilber
ich würde Argentium blank verwenden
oder selbst legiertes Silber höher als 925, wo man mit Walzen doch ne gewisse Härte erreichen kann
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20437
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #10
Zitat
@Silberfrau
Argentium beim Löten dunkel geworden? Meinst Du nach dem Beizen und war auch nicht wegzukriegen?

Doch ging nach dem Beizen weg sollte naber nicht gebeizt werden.
Freak
PostRank 9 / 11
Avatar
Beiträge: 494
Dabei seit: 01 / 2008

Freak

 ·  #11
Liebe Ratgeber,

ich hoffe es wird einfacher wenn ich auf die Quellen 'meiner Weisheiten' verweise.

Kante stauchen
- ab ~ Minute 9. So habe ich das nachgemacht und für gut befunden.
--
Die Wärmebehandlung würde ich nur im Fall Argentium vollführen wollen. So wie ich das lese muss dazu das Stück nicht vorher nochmals geglüht werden. Härtemäßig bringt es im Fall gehämmerter Anreif wohl nichts mehr, ich dachte da eher an den verbesserten Anlaufschutz.

Argentium -Günter Lütgens

oder wenn Ihr viel überflüssige Zeit habt gibt es ein englisches PDF hier:
Argentium-Cynthia Eid

--
@Silberfrau: oha. Löten und nicht Abbeizen wollen/sollen - ich bzw. Argentium passe. :shock:

LG Sylvia
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20437
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #12
War nur abkochen in Hazweioh geplant. Die Fuge selbst hätte wegen der Abdeckung mit Flussmittel ja nicht anlaufen können und der andere Bestandteil war Feinsilber, das auch nicht dunkel wird, aber für gepl. Zweck zu weich, tja. und blankschmirgeln kann ich sterlingsilber auch.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29847
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #13
ich glaub auch nach dem Video noch nicht an eine nennenswerte Wirkung des Kantestauchens
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20437
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #14
Kanten stauchen ist vor allem für die Optik.
Würde ich aber mit einem leicht gespanntem Silberschmiedehammer machen, nicht mit sonem Bollerich, aber Geschmackssache.

Mir gefällt das Video, die Art wie der Typ erklärt. Erinnert mich an Kurse.
Menglöd
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 580
Dabei seit: 03 / 2012

Menglöd

 ·  #15
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0