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Hobbyschleifer: Schliffproportion / Steinhöhe / Rundiste

 
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steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #1
Nach dem Ebauchieren (Thread: schmuck-foren/ftopic15233.html) folgt als nächster Arbeitsgang (neben dem Umkitten) das Polieren oder Facettieren. Doch zuvor würde ich gerne die Steinhöhe und die Rundiste (Rondiste, girdle/Gürtel) als Thema aufwerfen.

Echte Steine werden ja gerne "auf Gewicht" geschliffen, was dann aber entweder einen hohen Körper oder eine dicke Rundiste mit sich bringt. Manche haben auch ein Mittelmaß, in etwa, daß die Höhe des Steines ca. 60-65 % des Durchmessers betragen soll. Dies verhindert sogenannte "Fischaugen" = facettierte Steine, welche zu flach sind und daher zu wenig Brillanz haben.

Manche legen Wert auf dünne, feine Rundisthöhen (für den Gießbereich), andere wiederum sehen eine mittlere Rundiste zum händisch Fassen geeignet und die in manchen Ländern wie z. Bsp. Italien oftmals vorherrschende dicke Rundiste (Verkauf des fertigen Schmuckstückes inkl. Stein nach Gewicht) ist in D-A-CH nicht so markt- und handelsüblich.

Beispiel verschiedener Proportionen:
http://www.diamanten-infos.com…lanten.gif

Nehmt ihr beim Hobby- oder Berufsschleifen die Steinhöhe und die Rundiste als festes Maß mit in Euren Berechnungen auf?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #2
Im Fasse Dich Kurz-Modus:

Die Zeichnung ist zwar ganz hübsch, ist jedoch nur für Diamanten brauchbar. Die Maße und Winkel eines Fassettenschliffs richten sich nach den physikalischen Voraussetzungen des jeweiligen Materials. Ein Schliff kann also nicht 1:1 übertragen werden, wenn mann Top-Ergebnisse haben will.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #3
Ulrich Wehpke hat ganz Recht. Facettieren ist angewandte Physik. Die Dicke der Rondiste mache ich nach Härte, Zähigkeit und Spaltbarkeit unterschiedlich. Über die Proportionen schreibe ich später etwas.
uhu
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #4
Lieber Ulrich, das weiß ich doch: beim Cubic Zirconia geht man ja auch eher von 65 % aus. Und das mit den Rondisten kennen wir hier nur zu gut. Gibt ja schon Schleifproduzenten, welche nach Rundisthöhen sortieren (DIL sortiert nach 4 Rundistkategorien und bei Sw hieß manche B-Qualität schon Dignity). Deswegen habe ich auch gleich mal vorweg angetippt, daß die feinen Rundisten eher für's Gießen sind, die mittleren eher für's Handfassen und die dicken zum nach Gewicht verkaufen.

Der Link ist vielleicht besser, jedoch ohne genaue Proportion-Angabe: http://www.diamanten-diamant.de/bilder/proportionen.gif

Die Forumschleifer dürfen mal aus dem Nähkästchen plaudern, was sie schleifen und auf was sie dabei achten (oder auch nicht). Arbeiten hier die Schleifer nach Vorgaben (GemCad etc) oder hat da jeder so seine spezielle Liste im Tresor?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #5
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #6
hat die Dicke der Rondiste Auswirkungen auf das
Schliffbild/Brillianz für den Betrachter ?


gruß
Cap
Edelstein
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Edelstein

 ·  #7
@ capcuadrate Jein, es kommt ganz auf den Stein an.
Es gibt blasse Steine, bei denen man die Rondiste gerne breit lässt, um insgesamt möglichst viel Farbe im Stein zu haben, andere wiederum sind womöglich leicht trüb, da schleift man möglichst viel weg, um die Transparenz optisch zu erhöhen.
Es gibt eigentlich meist weder den idealen Stein noch den idealen Schliff. Beide Komponenten optimiert zusammen sind dann schon recht teuer und selten. Hobbyschleifer neigen natürlich dazu, solche Steine zu schleifen, die keine Fehler haben und exakt nach Computerberechnungen die beste Qualität heraus bringen. In der Massenproduktion ist das aber nicht möglich. Jedoch kannst du davon ausgehen, dass die meisten Kunden eher auf den Namen des Steins als auf denperfekten Schliff wert legen - mal abgesehen vom Diamant, wo die Beschreibung im Gutachten meist mehr zählt als die wirklich vorhandene Optik.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Zitat geschrieben von Edelstein
....- mal abgesehen vom Diamant, wo die Beschreibung im Gutachten meist mehr zählt als die wirklich vorhandene Optik.

Das sehe ich bei meinen Kunden, gerade wenn sie Ihren ersten Diamanten kaufen, oft.
Erst wenn ich Ihnen viele Steine im richtigen Licht gezeigt habe und die Datentabellen dazu, lernen sie langsam die Auswirkungen von unterschiedlichen Proportionen zu erkennen.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #9
Zitat
hat die Dicke der Rondiste Auswirkungen auf das Schliffbild/Brillianz für den Betrachter ?
Meiner Meinung nach ja. Bei einer zu dicken Rondiste vermindert sich die Brillanz und der Stein erscheint dunkler. Das Gesamtbild des Steines kann auch überproportional negativ wirken.
Zitat
exakt nach Computerberechnungen die beste Qualität heraus bringen
Das hat auf jeden Fall etwas für sich. Allerdings gibt es auch Profi- und Hobbyschleifer, welche auch ohne Computerberechnungen sehr sehr gute Ergebnisse erzielen.
Zitat
In der Massenproduktion ist das aber nicht möglich
Dem muß ich leider widersprechen. Man muß hier ganz klar asiatische Massenproduktion von europäischer Massenproduktion trennen. Die Qualität ist dem Preis entsprechend. Kalibrierte Ware mit gleichmäßiger Rondiste kann nicht so günstig sein, wie Toleranzware mit Rondisten von/bis. Wir selbst sind ja spezialisiert auf kalibrierte maschinengeschliffene Rubine und Saphire ab 1,00 mm. Optisches Bild, festgelegte Proportionen und gleichmäßige Rondisten sind hier ein Muß für die Schmuck- und Uhrenindustrie.
Zitat
dass die meisten Kunden eher auf den Namen des Steins als auf den perfekten Schliff wert legen
Das trifft vielleicht im Einzelsteinbereich zu, ganz sicher nicht in der Großschleifindustrie. Da läuft z. Bsp. derzeit eine Kampagne eines Schmuckherstellers mit einem fraglichen Schliffnamen, wo der Name verkaufstechnisch mehr zählt, als das, was eigentlich dahinter steckt. Auch gibt es z. Bsp. einen Großschleifproduzenten, der nur über den Schliffnamen weltweit seine Mitbewerber abhängt. Nomen et omen!
Zitat
Erst wenn ich Ihnen viele Steine im richtigen Licht gezeigt habe und die Datentabellen dazu, lernen sie langsam die Auswirkungen von unterschiedlichen Proportionen zu erkennen.
Richtig! Wenn man weiß, auf was man achten muß, dann sieht man auch den Unterschied. 😉
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #10
Zitat

Richtig! Wenn man weiß, auf was man achten muß, dann sieht man auch den Unterschied.


und da viele das nicht wissen, finden Betrachter auch die weniger gelungenen Stücke von Anfängern noch schön, denn glitzern tun auch die. so kriegt man da auch mal ne Aufmunterung.
:P
Gruß
Cap
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #11
Cap, das Forum ist dazu da, aus den Hobbyisten Profis zu machen. 😉

Mindestens Hobbyprofi - drunter läuft nix. :super:
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #12
ich üb ja schon, darf ich trotzdem da bleiben ? :kratz:

Gruß
Cap
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #13
Na klaro, sonst lernen wir ja nichts. Ist schließlich noch kein Meister von Himmel gefallen.

Was macht Dein Bergkristall, ist da noch was zu retten?
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #14
Zitat

Was macht Dein Bergkristall, ist da noch was zu retten?

welcher :oops:

Im Moment ist ein Citrin auf dem dop Oberseite fertig SRB mit nur wenigen Meetpoints, jetzt kommt die Unterseite und dann mal sehen, wie es ohne Lupe ausschaut.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #15
Zitat geschrieben von capcuadrate
welcher :oops:

Zviel Beppkitt oder gschusselt? Hm, und mit dem Citrin fängste auch oben an? Ist aber okay, jeder geht anders ran. SRB = super round brilliant cut? Mit den DataVueSchliffnamen bin ich noch nicht durch....

Die Goldschmiede haben einen Bilder-Thread zum angucken, ich glaube, sowas machen wir hier auch mal für uns Schleifer, was meint ihr?. 😉
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