Edelsteine & Perlen
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Hobbyschleifer: Ebouchieren

 
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #61
Liebes Steinfroilein,
gutes Werkzeug, Übung und Freude an der Arbeit bringen gute Ergebnisse bei einem Zeitaufwand, der für einen Genießer, der Qualität zu schätzen weiß, durchaus bezahlbar ist.
Das Sortieren und Vorbereiten von Steinen zum Facettieren durch Trommeln ist für den reinen Amateur kaum interessant, weil er keine Lots in Kilomengen verarbeitet. Er sucht sich nach Möglichkeit den Rohstein schon so aus, dass sich die gewünschte Form ohne große Verluste heraus schleifen lässt. Natürlich muss er für das Aussuchen einen Zuschlag bezahlen, denn der Händler bekommt die besten Steine auch nicht zum gleichen Preis wie die Cabochon-Ware. Nur ein geringer Prozentsatz der in der Mine geförderten Rohsteine ist zum Facettieren geeignet.
Wie lange bleiben die Steine in der Trommel zum Vorschleifen? Da muss man wirklich immer wieder kontrollieren. Die Zeit ist abhängig von der Härte der Steine, vom Gewicht, von der Form, von der Oberfläche, von der Körnung des Schleifmittels, von der Technik (Trommel oder Vibrator). Von Minuten will ich da lieber nicht reden, eher von Stunden und Tagen, manchmal auch von Wochen, wenn man Sternkorunde in der Trommel hat.
Der Berufsschleifer kauft bisweilen Steine, die nicht sortiert als "mine run" angeboten werden. Das lohnt nur, wenn er die Möglichkeit hat, so ziemlich alles zu verkaufen, wenn er das Material verarbeitet hat: ausgesuchte Facettensteine, gute Cabochons, Trommelsteine, Splitter für Ketten und die Krümel in Fläschchen unter dem Namen "Edelsteinsammlung". Beim mine run muß man häufig noch taubes Gestein absägen oder durch Sägen einen großen Kristall in Facettierqualität und Cabochonqualität teilen. Manchmal hat man auch Glück und findet eine "Stufe", die so ästhetisch ist, dass es eine Sünde wäre, sie zu bearbeiten...Das Aufarbeiten des mine run ist arbeitsintensiv, und wird daher meist schon vor Ort gemacht. Das schonende Sägen der Steine ist da schon zu teuer, daher werden die Steine durch "Klopfen" (mit dem Hammer) vom Abfall getrennt und grob formatiert. Diese Methode bewirkt innere Spannungen und man braucht sich nicht zu wundern, wenn einem beim Vorschleifen unvermutet ein Stein zwischen den Fingern zerbricht.
Auch da zeigt das "Vortrommeln" seine Vorteile: wer das überstanden hat, hält normalerweise auch das Schleifen von Hand aus.
Hab ich sonst noch was vergessen?
uhu
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #62
Ich habe, das muß ich zu meiner Schande gestehen, noch keine Trommel gesehen. Dachte auch glatt, so mit 20-30 Minuten täte sich da was. Verschiedene Körnungen, das weiß ich. Aber das ganze mal so als Komplettbild/ Komplettarbeitsgang zu lesen, ist interessant.

Ob in Deinem Beitrag was fehlt? Da forderst Du mich aber heraus, laß mal die andern Hobbyschleifer das nachschleifen, was Du alles so machst und dann wird man merken, was fehlt bzw. was nicht.

Ein Foto für mich, daß ich mal sehe, wie so eine Trommel aussieht, von außen und -das wäre lieb- von innen?

Die Anderen dürfen das Bildle von der Trommel dann aber auch hier offiziell angucken, gell?
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #63
Liebes Steinfroilein,
wenn ich die Zillertaler Mondsteine und die 3 Kg Quarze und die 150 anderen Steine fertig habe, dann mach ich mal ein paar Bilder von meinem Werkzeug und meiner Einrichtung. Bis dahin müsst ihr euch die Bilder ergoogeln. Tut mir Leid - meine Zeitdehnungsmaschine ist noch nicht fertig.
uhu
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #64
Dann springe ich mal für den Uhu ein.

Ich habe eine kleine Hobbytrommelmaschine. Das Fassungsvermögen der einzelnen Trommel beträgt 1 kg. Ich bearbeite damit vor allem Quarze. Von einem Jaspis aus dem Geröll des Rheins, also schon grob vorgetrommelt, bis zum fertigen Trommelstein dauert es bis zu 4 Wochen.

Die Steine kommen in einer abgestimmten Mischung mit Schleifpulver und Wasser in die Trommel und ab geht die Post. Die Trommel muss aber jeden Tag kontrolliert werden. Wenn sich ein Splitterchen unter den Deckel vorarbeitet und die Schleifbrühe ausläuft, kann im Extremfall die Maschine kaputt gehen. In den ersten Tagen hole ich dabei oft genug Splitter aus dem Schleifgut, weil Steine durch die mechanische Beanspruchung zerspringen. Ganz eklig ist Feuerstein, der dauert noch länger 6 Wochen bis mehr sind da kein Problem. Einmal in der Woche wird neu angesetzt und gegebenenfalls die Körnung angepasst. So arbeitet man sich von 80er bis 1000er Pulver vor. Danach kommt dann noch ein Poliergang, den ich mit Holzdübeln als Zuschlag und etwas Kernseife in der Schleifbrühe durchführe. Und wenn man schön sauber gearbeitet hat, hat man hübsch blinkende Trommelsteine.

Bei den großen Maschinen haben die Schleiftrommeln innen Stege, die für ein Durchmischung des Schleifguts sorgen.

Lissy
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steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #65
Huch, die ist niedlich. Klein und praktisch. 😉

Schleiftrommel mit Innenstege? Ich glaube, ich kann mich langsam wieder erinnern...
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #66
Danke, Lissy!
uhu
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #67
Hallo angehende Trommler,

schneller geht es in den Spiratoren, die aber dann auch deutlich teurer sind.

Hab mal im Internet so ein blaues Billigteil gekauft. War sehr laut aber in 3 Wochen war man dann, wie von Lissy beschrieben, durch. Das Teil war aber sehr laut. Leider war das Gerät eher zum Polieren von Patronenhülsen oder so gedacht und hat den Dauerbetrieb nicht lange durchgehalten Deshalb besser Finger davon lassen.

Wer mit Trommelsteinen Geld machen will kann auch gleich einen Zementmischer nehmen, dann ist der Output wenigstens dem Zeitaufwand angemesen. :D

Irgend jemand hatte mal in einem anderen Thread empfohlen auf Börsen die angebotenen Trommelsteine genau unter die Lupe zu nehmen, man kann schon hineinsehen und da können sich durchaus noch Facetierqualitäten finden lassen
Gruß
Cap
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #68
Zitat

Leid - meine Zeitdehnungsmaschine ist noch nicht fertig


Hallo Uhu,

da solltest du Prioritäten setzen. Ich würde erst die Zeitdehnungsmaschine fertigstellen. 😉
Hab leider dazu selber keinen Plan.

Könnte ich aber auch gebrauche. Hab mal wieder die Wochenendabende damit verbracht einen Stein nicht fertigzukriegen. Aber das Polieren klappt immer besser.
Gruß
Cap
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #69
Zitat geschrieben von capcuadrate
Irgend jemand hatte mal in einem anderen Thread empfohlen auf Börsen die angebotenen Trommelsteine genau unter die Lupe zu nehmen, man kann schon hineinsehen und da können sich durchaus noch Facetierqualitäten finden lassen
Den Tipp hat Osirisgems gegeben. Das habe ich mir gleich gemerkt, weil ich auch so gerne in den Mischlots und Schubladen wühle.

Ich kenne aus der Schmuckfertigung die Trommelpoliermaschinen. Da hab ich auch schon mal davor gestanden und gewartet, bis die heiß ersehnten und vom Kunden reklamierten Ohrhängerchen rauskamen. Das Geräusch habeich aber noch recht moderat in Erinnerung. Sind die Maschinen identisch oder ist das eine ganz andere Baustelle?
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #70
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #71
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #72
Schlechte Erfahrung mit letzterem gemacht?
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #73
Zitat
Sind die Maschinen identisch oder ist das eine ganz andere Baustelle?

Ich kenne auch Kollegen, die mit der oben abgebildeten Trommel Schmuck bearbeiten.
Meine Trommel ist aber Sechseckig. Das soll wohl vorteilhaft für die Bearbeitung von Schmuck sein.
Der wirklich entscheidende Unterschied ist die Füllung.
Für Schmuck werden polierte Stahlkörper mit einer Seifenlauge benutzt, wenn er poliert werden soll.
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #74
@ Steinfoilein
Zitat

Hab mal im Internet so ein blaues Billigteil gekauft. War sehr laut aber in 3 Wochen war man dann, wie von Lissy beschrieben, durch. Das Teil war aber sehr laut. Leider war das Gerät eher zum Polieren von Patronenhülsen oder so gedacht und hat den Dauerbetrieb nicht lange durchgehalten Deshalb besser Finger davon lassen.


schrub ich weiter oben.

Gruß
Cap
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #75
Ach so. Ja, fein, aber jetzt wissen die Anderen wenigsten, wo sie nicht als erstes hingreifen müssen. Im Katalog steht wohl selten ob's was taugt oder nicht.

Ich wundere mich eh, wie die Hobbyschleifer auf Anhieb wissen sollen, für welchen Maschinenpark sie sich entschieden sollen. Vermutlich ist da doch die eine oder andere Fehlinvestition dabei. Aber aus Fehlern lernt man. Naja, vielleicht man selber nicht gleich, aber der, der nach einem kommt (oder hier mitliest). 😉

Doch gut, daß das Forum da ist. :super:

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