Wie wurden früher die Damentaschenuhren getragen?

Wie wurden früher die kleinen Damentaschenuhren getragen (ich stellte die Frage mal ganz am Anfang des Uhrenforums, fand sie aber nicht bei den Themen und also auch nicht beantwortet)? Man hatte doch lange Uhrketten (z.T. bis 1,60m lang), manchmal mit Schieber. Aber selbst doppelt getragen sind die Ketten immer noch so lang, daß die Uhren, beim Sitzen zumindest, an die Tischkante oder sonst wo anschlagen. Wie haben die früheren Damen das gemacht, daß man die kleinen -oft sehr hübschen- Uhren sah und sie doch nicht beschädigte?
Wer weiß etwas über die richtige Art, Damentaschenuhren zu tragen?
Ich würde mich sehr über möglichst ausführliche Antworten freuen!
Doro

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Hallo,

meines Wissens nach wurden früher speziell von Damen, die kleinen Taschenuhren an einem Châtelaine getragen.

Damit du weißt was ich meine hier noch ein Link:
http://www.br.de/fernsehen/bay…ne100.html

Hallo, MuzoMicha,
danke für Deine Antwort und den Link zu der schönen Chatelaine. Ich habe auch eine Catelaine mit Granaten und eine große versilberte, an der man Schlüsselbund und Strickzeug befestigen kann. Letztere kann man über den Rockbund schieben, aber bei der kleinen mit den Granaten muß man die Uhr wohl in eine Brusttasche stecken und die Chatelaine herunterhängen lassen. Also eher für eine nicht so schmuckvolle Uhr.

Lieber Klunkerjunker, das ist ja eben meine Frage. Die dünnen goldenen und silbernen Uhrketten sind tatsächlich zwischen 1,20 und 1,60m lang und haben oft einen Schmuckschieber, mit dem man die lange Kette, doppelt um den Hals getragen, verkürzen kann. Die meisten Ketten, die man so findet, sind aus Doublé und 1,40m lang. Aber auch mit Schieber sind die Ketten so lang, daß sie beim Sitzen an die Tischkante schlagen. (Hab es ausprobiert!)
Aber ich meine mich dunkel an meine Urgroßmutter zu erinnern, die eine so lange Uhrkette trug. Sie ging bis zur Taille (jedenfalls in meiner Erinnerung; ich war etwa 6 Jahre alt, 1945 war das wohl.)

Lieber Karlo,
also ich habe so lange Uhrketten; die meisten, die man sonst so sieht, sind 1,40m lang! S.o. meine Antworten
Grüße und Dank fürs Antworten!
Doro

Mit den Damenuhren war es früher so, dass sie tatsächlich an langen Ketten um den Hals getragen wurden. Damit die Uhren aber nicht durch die Gegend pendeln konnten, hatten die Röcke der Damen kin Taillenhöhe, so gen, Uhrentäschchen. Das hatten auch die Hosen der Heeren.

Meist war die Kette der Damenuhren eine Panzerkette. Nicht zu kurz und aus Rotgold gefertigt, zierte sie ein Schieber, mit dem sie verkürzt und drappiert werden konnte. Diese Schieber waren Im Prinzip hohle, mit Kork gefüllte Kapseln, außen, dem Stil der Zeit entsprechend mit allerlei Schnörkelkram verziert. Als Steinbesatz kamen meist Opale, Rubine, Safire, aber auch Sadperlen, Türkise oder Granate in Frage. Es war also bunt.

Manche Damen hatten zusätzlich auch noch so etwas wie eine große Sicherheitsnadel, ebenfalls als Schmuckstück gemacht und aus Gold, mit welcher die Kette zusätzlich "dressiert" werden konnte. Wie schon erwähnt, konnten derartige Ketten bis über einen Meter lang sein, durch die raffinierten Tragegewohnheiten waren sie meist viel eher zu kurz als zu lang.

Die Chatelains waren meist bei den moderneren Herren anzutreffen. Sie gehörten mehr in die Rubrik er eleganten Frackuhren, wogegen der "G'standne Mann" schon mehr einer Westentaschenuhr mit einer dekorativen Kette den Vorzug gab. Auf den zueist gewaltigen Wänsten der "G'standnen" sahen die auch würdevoller aus.

Kann ich mir grad lebhaft bildlich vorstellen.
http://www.google.de/imgres?um…=53&ty=100

Der Link von Lissy ist wirklich äußerst interessant, Fuchsschwanzkette, Flachpanzerkette, Rundpanzerkette, Ankerkette, Stäbchenkette, hach das waren noch Zeiten....

Lieber Ulrich,
danke für Deine ausführliche Antwort!
Gruß Doro