Tschuldigung, ich meinte Zweistofflegierung. Ist vom Goldbereich so drin
Diese Gusslegierungen sind alle darauf abgestimmt, wenig Sauerstoff aufzunehmen und beim Schmelzen wasserflüssig zu werden. Das erfordert auch noch andere Beimengungen als Kupfer. So senkt Zinn beispielsweise nicht nur die Viskosität, sondern auch den Schmelzpunkt. Silizium führt zu weniger Sauerstoffaufnahme, fördert aber in geradezu dramatischer Weise das Kristallwachstum.
Noch ein böser Feind: Die Entmischung. Sie tritt ein, wenn die Schmelze sehr langsam erstarrt. Und genau das müssen diese Gusslegierungen, weil sie sonst bereits in der Form zerbrechen. Man darf sie erst dann ablöschen, wenn der Erstarrungspunkt deutlich unterschritten ist. Und das heißt in vielen technischen Unterlagen der Vorlegierungshersteller: Wartezeiten von bis zu 20 Minuten nachdem Guss sind einzuhalten.
Was heißt das nun in Deinem Fall? Die Legierung besteht aus zwei hoch schmelzenden Bestandteilen und aus solchen, die für die Viskosität zuständig sind (Zink, Zinn, Indium usw) Dann gibt es auch noch Sauerstoffblocker, wie Silizium oder Gallium. Es gibt aber noch mehr.
Zuerst kristallisieren die hoch schmelzenden Legierungsbestandteile einer Legierung. In unserem Fall also Silber und Kupfer. Der Rest ist noch flüssig. Dieser Rest hat naturgemäß mit fortschreitendem Kristallisationsprozess, immer weniger Silber-u. Kupferanteile. Es entsteht also eine Art "Erbsensuppe" mit Erbsen aus Silber und Kupfer. Diese haben einen sehr hohen Feingehalt. Die Kristalle nehmen nun immer mehr der anderen Metalle auf. Die hochschmelzenden zuerst, dann die Niedrigschmelzenden, zum Schluss bleiben nur noch Eutektika übrig, die dann plötzlich auf einmal erstarren. Allerdings jedes für sich. Es gibt durchaus auch Legierungen mit mehr als nur einem eutektischen Anteil.
Jetzt ist aber noch keineswegs Schluss, denn nun seigern aus den Kristallen diejenigen Metalle aus, die nicht in den Kristallen verbleiben können. Aus den Silber-Kupferkristallen wird zum Beispiel Zink herausgedrückt. Dieses legt sich um den Kristalliten, so dass dieser praktisch eine Art Zinkverpackung bekommt. Das führt dann später zu der gefürchteten Brüchigkeit der Zink haltigen Legierungen, weil Zink mit Chlor reagiert. Bei Silber- Gusslegierungen werden oft geringe Mengen von Zinn und Zink zugesetzt. Einerseits senkt dies den Schmelzpunkt, andererseits wirkt es gut gegen Oxidation, außerdem verlängert sich das Schmelzintervall und last but not least, sind deren Schwefelverbindungen nicht schwarz. Ein Zusatz von Zinn fördert auch die mechanische Härtbarkeit der Legierungen.
Beimengungen von Zinn haben jedoch das Bestreben, sich beim Erhitzen einen Weg nach "Draußen" zu suchen, das Metall seigert aus. Wenn die Kristalle groß genug sind, dann passiert das besonders gern, wobei es sich bei den austretenden, leichtflüssigen Bestandteilen nicht etwa um reines Zinn, sondern um eine Zinnreiche Legierung, die sich durch den lang andauernden Erstarrungsprozess durch Entmischung gebildet hat.
Was hilft, ist also mit Sicherheit ein Guss aus einer Zweistofflegierung, z.B. 75 Anteile Kupfer, Rest Silber. Aber das hat dann wieder andere Nachteile, siehe Sauerstoff...
Na ja, das nur mal zur Ausleuchtung des Ärgers. Heinrich kann dazu bestimmt auch noch was aus dem Nähkörbchen beisteuern, er hat sich in seiner Gießerzeit recht intensiv mit der Materie auseinander gesetzt.
Diese Gusslegierungen sind alle darauf abgestimmt, wenig Sauerstoff aufzunehmen und beim Schmelzen wasserflüssig zu werden. Das erfordert auch noch andere Beimengungen als Kupfer. So senkt Zinn beispielsweise nicht nur die Viskosität, sondern auch den Schmelzpunkt. Silizium führt zu weniger Sauerstoffaufnahme, fördert aber in geradezu dramatischer Weise das Kristallwachstum.
Noch ein böser Feind: Die Entmischung. Sie tritt ein, wenn die Schmelze sehr langsam erstarrt. Und genau das müssen diese Gusslegierungen, weil sie sonst bereits in der Form zerbrechen. Man darf sie erst dann ablöschen, wenn der Erstarrungspunkt deutlich unterschritten ist. Und das heißt in vielen technischen Unterlagen der Vorlegierungshersteller: Wartezeiten von bis zu 20 Minuten nachdem Guss sind einzuhalten.
Was heißt das nun in Deinem Fall? Die Legierung besteht aus zwei hoch schmelzenden Bestandteilen und aus solchen, die für die Viskosität zuständig sind (Zink, Zinn, Indium usw) Dann gibt es auch noch Sauerstoffblocker, wie Silizium oder Gallium. Es gibt aber noch mehr.
Zuerst kristallisieren die hoch schmelzenden Legierungsbestandteile einer Legierung. In unserem Fall also Silber und Kupfer. Der Rest ist noch flüssig. Dieser Rest hat naturgemäß mit fortschreitendem Kristallisationsprozess, immer weniger Silber-u. Kupferanteile. Es entsteht also eine Art "Erbsensuppe" mit Erbsen aus Silber und Kupfer. Diese haben einen sehr hohen Feingehalt. Die Kristalle nehmen nun immer mehr der anderen Metalle auf. Die hochschmelzenden zuerst, dann die Niedrigschmelzenden, zum Schluss bleiben nur noch Eutektika übrig, die dann plötzlich auf einmal erstarren. Allerdings jedes für sich. Es gibt durchaus auch Legierungen mit mehr als nur einem eutektischen Anteil.
Jetzt ist aber noch keineswegs Schluss, denn nun seigern aus den Kristallen diejenigen Metalle aus, die nicht in den Kristallen verbleiben können. Aus den Silber-Kupferkristallen wird zum Beispiel Zink herausgedrückt. Dieses legt sich um den Kristalliten, so dass dieser praktisch eine Art Zinkverpackung bekommt. Das führt dann später zu der gefürchteten Brüchigkeit der Zink haltigen Legierungen, weil Zink mit Chlor reagiert. Bei Silber- Gusslegierungen werden oft geringe Mengen von Zinn und Zink zugesetzt. Einerseits senkt dies den Schmelzpunkt, andererseits wirkt es gut gegen Oxidation, außerdem verlängert sich das Schmelzintervall und last but not least, sind deren Schwefelverbindungen nicht schwarz. Ein Zusatz von Zinn fördert auch die mechanische Härtbarkeit der Legierungen.
Beimengungen von Zinn haben jedoch das Bestreben, sich beim Erhitzen einen Weg nach "Draußen" zu suchen, das Metall seigert aus. Wenn die Kristalle groß genug sind, dann passiert das besonders gern, wobei es sich bei den austretenden, leichtflüssigen Bestandteilen nicht etwa um reines Zinn, sondern um eine Zinnreiche Legierung, die sich durch den lang andauernden Erstarrungsprozess durch Entmischung gebildet hat.
Was hilft, ist also mit Sicherheit ein Guss aus einer Zweistofflegierung, z.B. 75 Anteile Kupfer, Rest Silber. Aber das hat dann wieder andere Nachteile, siehe Sauerstoff...
Na ja, das nur mal zur Ausleuchtung des Ärgers. Heinrich kann dazu bestimmt auch noch was aus dem Nähkörbchen beisteuern, er hat sich in seiner Gießerzeit recht intensiv mit der Materie auseinander gesetzt.