Mal meine Meinung dazu:
Mal meine Meinung dazu:
Mit 50 Modellstunden bist Du ziemlich fix, das könnten auch leicht mehr sein. Aber rechnen wir mal 50 mal 75 , dann kommst Du auf einen Betrag von 3.750.-
Das Modell braucht ein Offset, damit Du eine definierte Wandstärke bekommst. Das geht auch nicht mit jedem Programm. Außerdem weiß nur der Henker, wie viele offene Kanten sich in der Datei verstecken. Die müssen alle repariert werden, die Plotter mögen keine offenen Kanten. Hier einen Preis anzunehmen ist schon Zocking. Aber sei es drum, ich tippe mal auf 300.- €
Der Plott ist bei einer angenommenen Höhe von 35 mm für 500.- Euro recht niedrig angesetzt. Ok, das kann jemand mal aus Neugier und Gefälligkeit für diesen Betrag machen, aber spätestens bei Folgeaufträgen muss er teurer werden.
Bei 500 Gramm Gewicht kostet das Metall rund 14.450.- € netto, dazu kommen noch Legierungskosten.
Nun kommt der Guss. Wer gießt Dir das für welches Geld? Problem.
Ich nehme mal an, dass der Guss etwa 200 bis 250€ kosten wird, vorausgesetzt Du findest überhaupt jemand, der sich das antun will.
So, nun kommt die Fehlerbeseitigung, da muss ein Laser ran, rechne mal einen Tag für die Macken. Bist Du auch bei 600.-€
Nacharbeit und Finish sind ebenfalls nur schwer vorherzusagen, aber rechne ruhig mal 2 bis drei Tage, macht auch noch mal 1200 Öcken
Spielerei, wie Sockel und andere nutzlose, aber trotzdem wichtige Maßnahmen noch mal einen Tag und etwas Material, sagen wir mal 600.- €
Wenn das zusammen betrachtet wird, ergibt sich ein runder Betrag von 16.100,-€ netto. Da ist dann noch kein Cent kalkuliert, sondern es handelt sich um die reinen , normalen Werkstattkosten. Kein Gedanke an etwas Besonderes, oder gar an einen zu erzielenden Verdienst. Stopp, hab was vergessen: Die Materialkosten sind ja mit Mehrwertsteuer behaftet, kommen also noch mal 5.510 Euro dazu, macht zusammen 21.610.-€ an reinen Aufwendungen.
Mal eine Frage an die Runde: Bei einem Preis von 50.000,-€ brutto (42.016 netto) wären das dann ein Überschuss von 20.406,80 netto, was einem Kalkulationsfaktor von etwa 94,4% entspricht.
Wenn man mal 20% Provision vom Brutto-VK bei Verkaufsportalen unterstellt, wären das dann noch 40.000 Rest, bei einer Umsatzsteuerlast vom Umsatz (brutto), übrig bleiben rund 32.016 €. Die Kleinigkeiten schenken wir uns.
Wir erinnern uns: 21.610,- an Aufwendungen, zu denen die genannte Provision dazu zu rechnen ist ergibt Aufwendungen von 31,610€ bei einem angenommenen Verkaufs - Netto-Preis von 42.016.- einen zu erwartenden Überschuss von 10.406.- Euro netto. Und dabei haben wir keine Panne berücksichtigt, auch keine anderen, unerwarteten Aufwendungen.
Bei einer derart bescheidenen Ertragserwartung von zu hoch gegriffen zu sprechen, ist in meinen Augen unrealistisch.
Während ganz allgemein heutzutage gefordert wird was der Markt so eben noch hergibt, "darf" ein Goldschmiedemeister mit sehr viel Können und künstlerischem Empfinden keine 33% Gewinn auf seine Erzeugnisse aufschlagen?
Für eine Pommes -Bude an der Ecke sind bei einem Einkauf von etwa 12 Eurocent für eine Portion Pommes ganz andere Spannen normal, die klaglos akzeptiert werden. Textilien aus Fernost werden mit Aufschlägen von einigen tausend Prozent als Sonderangebote vertickt. Und eine Rolex mit einem Stückgewicht von 120 bis 150 g incl. Armband, kostet 10.000. Das ist ein Kilopreis von ca. 80.000 Euro für ein Industrieerzeugnis aus Stahl und Messing!
Was sind wir Goldschmiede uns eigentlich selbst wert? Oder sollen wir nicht besser als billige Sozialhelfer im Bahnhofsbereich kostenlos tätig werden?
Ich persönlich bin gern bereit meine Kunden nach Kräften zufrieden zu stellen, aber irgendwo hat alles seine Grenzen. Wenn ich mir überlege, dass am Preis für eine derart gut gemachte und aufwändige Skulptur ganze 20% Betriebsgewinn hängen bleiben sollen und dass dies dann auch noch zu viel zu sein scheint, würde ich lieber Collierketten flicken und
Ringe ändern!