Schmuck-Themen allgemein
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goldene Engel Statue

 
tatze-1
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tatze-1

 ·  #61
Zitat geschrieben von Unikumschmuck
50 Modellstunden. Wenn Ihr diese z.B. bei einer Bekannten Firma die dies anbietet machen lasst, seit Ihr bei 50 Euro nett/Stunde.

Sprich nicht von anderer Leute Stundensätze, es geht hier um Dich und Deine Kosten, die Du damit deckeln mußt. Wenn Du die Stundensätze der anwesenden Goldschmiede hier untereinander vergleichst, wirst Du himmelhohe Preisunterschiede feststellen.
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #62
Leute Ihr setzt voraus, das ich das Stück ernsthaft verkaufen möchte. Der Preis soll wie das Objekt selbst eine Art Statement sein.

Qualität hat seinen Preis. Ideen und "Mut" hat seinen Preis. Sicherlich wird ein Mensch der im Monat 3
000 Euro netto hat, was ich als sehr guten Verdienst empfinde, sagen: Was ein Schwachsinn, welch ein Idiot und Verschwender. Diese Meinung kann ich auch verstehen. Jemand der aber "gewohnt" ist, mal eben so 100.000 Euro für ein Kunstobjekt auszugeben wird vielleicht eher sagen: Oh, billig im Sinne von Preiswert.

Ob nun Menschen meine "Preisspanne" als gerecht empfinden ist mir ehrlich gesagt gleich. Der Kunde der glaubt, er brauche nur den Materialpreis zu bezahlen ist nicht mein Kunde und wird freundlich vor die Tür gebeten. Mit dem Hinweis das er am günstigsten bei seiner Hausbank an Gold kommt. Und dann kann er sich das Objekt seiner Begierde mittels seiner Werkbank im Keller selbst klöppeln. Das soll nicht überheblich klingen, aber hat sich der Kunde mal gefragt, warum ich etwas zum Materialpreis hergeben soll?

Ich liebe Argumente wie: Ja in der Türkei bezahlt man aber nur den Goldpreis. Klar, die leben ja nur vom Lob der Leute. Arrgh....

Mein Rädchen hier muss sich drehen, wie einer von Euch so schön im letzten Thema geschrieben hat. Entweder der Kunde ist bereit "meinen" Preis zu bezahlen, oder nicht. Beides ist für mich ok. Ich bin auch nicht abgeneigt mit mir Handeln zu lassen auf einem gewissen Niveau.
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #63
@ tatze-1

ja das ist mir schon bewusst, nur bei einem solchen Objekt würde ich alleine wegen dem Aufwand nicht unter 50Euro/Stunde arbeiten. Ist ja keine normale CAD Stunde. Da ich den Preis des Kollegen für durchaus angemessen halte, habe ich mich dem angeschlossen, zumindest für die Kalkulation dieses Stückes.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #64
Ich sag's ja, es ist DEINE Kalkulation. Darum frage ich mich eben, wieso dann auf eine preisliche Meinung von Heinrich oder jemandem anderes gewartet wird. Ändert doch eh nix an der Tatsache.

Diese scheiß Türkei-Bazar-Diskussion hab ich total über, da seh ich rot :evil:
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #65
@ tatze-1

ich glaube ricknick hatte nach Heinrichs Einschätzung gefragt, die er auch gern abgeben darf. Mancher hier hielt ja 55tsd für zu viel.

Argumentierst Du noch gegen die Türkei-Basar Kunden oder hast Du wie ich einfach resigniert?
Eine Zeitlang hab ich noch versucht Aufklärungsarbeit zu leisten....
tatze-1
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tatze-1

 ·  #66
Zitat geschrieben von Unikumschmuck
nicht unter 50Euro/Stunde arbeiten

ich zitiere mal die Aussage der Handwerkskammer, als mein damaliger Meister mal angefragt hat, was er als Verdienstausfall pro Meisterstunde berechnen kann, als er mal vor Gericht zu tun hatte:

Meisterstunde zwischen 120 und 180DM, das können wir mal in der einfachen Euroumrechnung auf 60-90€ festlegen. Und da motzen die Kunden noch über hohe Stundensätze, bezahlen aber bei anderen Gewerken klaglos mehr.
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #67
Ich finde auch eigentlich das der Preis hier nicht die Hauptrolle spielt. Im Sinne von teuer/günstig.

Eines ist ja mal klar: Brauchen, tut das kein Mensch.
Geht es nicht vielleicht mehr darum, ob man den Preis für angemessen hält oder nicht? Oder unter seinen finanziellen Mitteln für "Erwerbenswert" hält.
Wie aller Schmuck weckt es ja im Kunden eine Art Begierlichkeit. Ein haben wollen, und wert sein wollen.

Habt Ihr nicht auch mal Fälle gehabt wo Ihr etwas hergestellt habt, dann kalkuliert und hab dann das Gefühl bekommen: Nein, für den Preis geb ich das aber nicht her....

Mir geht das manchmal so. Ich kalkuliere, und mein Bauch sagt dann was "anderes"


Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich mich da verständlich ausgedrückt hab, grad etwas kompliziert...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #68
Zitat geschrieben von Unikumschmuck
Argumentierst Du noch gegen die Türkei-Basar Kunden oder hast Du wie ich einfach resigniert?
Eine Zeitlang hab ich noch versucht Aufklärungsarbeit zu leisten....

Ich habe sie zum Glück nicht mehr. Ich habe ein ganz anderes Klientel inzwischen. Ich habe 3 Jahre bei einem türkischen Juwelier als Goldschmiedin gearbeitet. Da kam dann häufiger dieser Dialog:

Kunde: Was, 10€ für ein Kettchen löten? Nö, das ist mir zu teuer. Das lasse ich in der Türkei machen, da kostet das nur 2

Ich: Plus Flug und Hotel. Und auch erst in nem halben oder dreiviertel Jahr und nicht jetzt in der nächsten Viertelstunde.

etc. etc. etc.

Ich glaube, ich muß dem nichts mehr hinzufügen :roll:
Tilo
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Tilo

 ·  #69
60...90,-/Stunde?
darf ich mal lachen?
2 Fälle alleine von heute:
1 gemusterter Trauring und 2 Steinringe(dünn 585, dick 333) je 4...5 Nr. größermachen, wegen weit ausgehöhlt bzw sehr dünn beim besten Willen nicht walzbar
ja klar, kostet 9,- und je etwa 24,-
3x dürft ihr raten, was dannl etztlich für ein Auftrag rausgekommen ist: genau,den Trg. ändern

jetzt grad
gemusterter Trauring am Finger fast eingewachsen, muß runtergesägt werden wegen OP
nächste Woche Di, nicht heute, heute wurde nur gefragt, ob das geht
und was kostet die Sache?
etwa 26 Euro Absägen, Einsetzen incl. etwas Muster nacharbeiten
staunt die mich mit offenem Mund und aufgerissenen Augen an, Originalzitat"warum ist das denn sooo teuer?, da bleibt mir ja die Sprache weg"

und dann noch die Frau, die sich in der Türkei ihren schönen, von meinem Großvater gefertigten Trauring mehrfach verhunzen ließ:zuerst wurden 3 Steine draufgeklatscht, die schon bald darauf rausfielen und dazu noch eine wegen nur temporärer Fingeranschwellung unnötige Einsetzaktion, bei der das Muster weiträumig ruiniert wurde, weil das eingesetzte Stück deutlich dünner als der Ring war
daß der eigentlich rötlichgoldene Ring sowohl innen und außen fleckig die Sudfarbe trägt, weil nichtmal richtig poliert wurde, ist dann nur das i-Tüpfelchen
und die Vermurksaktion war ja nichtmal billig (von wegen wie 2,- fürs Kettchenlöten)
und der Knaller: originalzitat:" naja, sie weiß ja nichtmal, ob das ein richtiger Uhrmacher war"
HIIIIIILLLLLFEEEE
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #70
26 Euro für alles?
Du Wucherer!!!

:bounce:

Und die Steine in der Türkei sind doch auch soooo viel billiger als bei uns. Das die Dinger aber (meist) nicht mehr sind als bessere Glassteine, versteht der Kunde einfach nicht....

Mal ehrlich, da will man den Leuten doch eigentlich nur zeigen, wo der Maurer das Loch gelassen hat....

Wisst Ihr wie ich solche "Kunden" nenne?
Zeitdiebe. Sie stehlen mir meine wertvolle Zeit, mich um richtige Kunden zu kümmern.


Immer lächeln und freundlich bleiben....
und beim vor die Tür geleiten noch ein Bein stellen....

Es geht nicht darum das ich nicht mit dem Kunden handeln möchte, oder das Handeln für mich ein rotes Tuch ist. Wenn der Kunde kommt und freundlich nachfrägt, ob ich ihm vielleicht entgegenkommen kann, tu ich immer nochmal drüber rechnen. Ganz klar. Wenn aber einer mit billig-Mentalität kommt und das erste was er sagt nicht "guten Tag" ist, sondern wieviel Rabatt bekomme ich denn, ist das Gespräch auch schon beendet.
...
 
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...

 ·  #71
@unikumschmuck,

Zeitdiebe gibt es für selbstständige nicht, jeder Kunde hat das Recht auf Beratung und KV, egal ob es zum Geschäft kommt oder nicht.
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #72
@ Michael,

Deine Meinung.
Ich verdiene mein Geld nicht mit Beratung.
Sondern mit dem Verkauf von Ware.

Zudem teile ich nicht die Meinung vieler Kunden, die glauben Beratung "kostet nix". Bevor ich das Goldschmiedehandwerk gelernt habe, habe ich fast 10 Jahre im aktiven Verkauf verbracht und Objekte verkauft, die meist zw. 30.000 - 50.000 Euro gekostet haben, und auch ziemlich beratungsintensiv waren.

Wenn ich es im Verkaufsgespräch "vermassele" und der Kunde deshalb nicht käuft, ist er natürlich kein Zeitdieb. Stelle ich jedoch aufgrund meiner Erfahrung fest, das es nur ein "Schwätzer" ist, nun dann handle ich dem entsprechend.

Und jetzt sag mal einer, er macht das nicht so.....

Bis ich das jedoch merke, stimme ich zu, und jeder Kunde hat Beratung verdient.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #73
Ja, man kann sie auch freundlich verjagen. :mrgreen:
Aber verjagen sollte man sie
Manche kann man nicht verjagen. Solche aus der eigenen Familie.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #74
Mal meine Meinung dazu:

Mal meine Meinung dazu:

Mit 50 Modellstunden bist Du ziemlich fix, das könnten auch leicht mehr sein. Aber rechnen wir mal 50 mal 75 , dann kommst Du auf einen Betrag von 3.750.-

Das Modell braucht ein Offset, damit Du eine definierte Wandstärke bekommst. Das geht auch nicht mit jedem Programm. Außerdem weiß nur der Henker, wie viele offene Kanten sich in der Datei verstecken. Die müssen alle repariert werden, die Plotter mögen keine offenen Kanten. Hier einen Preis anzunehmen ist schon Zocking. Aber sei es drum, ich tippe mal auf 300.- €


Der Plott ist bei einer angenommenen Höhe von 35 mm für 500.- Euro recht niedrig angesetzt. Ok, das kann jemand mal aus Neugier und Gefälligkeit für diesen Betrag machen, aber spätestens bei Folgeaufträgen muss er teurer werden.

Bei 500 Gramm Gewicht kostet das Metall rund 14.450.- € netto, dazu kommen noch Legierungskosten.

Nun kommt der Guss. Wer gießt Dir das für welches Geld? Problem.

Ich nehme mal an, dass der Guss etwa 200 bis 250€ kosten wird, vorausgesetzt Du findest überhaupt jemand, der sich das antun will.

So, nun kommt die Fehlerbeseitigung, da muss ein Laser ran, rechne mal einen Tag für die Macken. Bist Du auch bei 600.-€

Nacharbeit und Finish sind ebenfalls nur schwer vorherzusagen, aber rechne ruhig mal 2 bis drei Tage, macht auch noch mal 1200 Öcken

Spielerei, wie Sockel und andere nutzlose, aber trotzdem wichtige Maßnahmen noch mal einen Tag und etwas Material, sagen wir mal 600.- €

Wenn das zusammen betrachtet wird, ergibt sich ein runder Betrag von 16.100,-€ netto. Da ist dann noch kein Cent kalkuliert, sondern es handelt sich um die reinen , normalen Werkstattkosten. Kein Gedanke an etwas Besonderes, oder gar an einen zu erzielenden Verdienst. Stopp, hab was vergessen: Die Materialkosten sind ja mit Mehrwertsteuer behaftet, kommen also noch mal 5.510 Euro dazu, macht zusammen 21.610.-€ an reinen Aufwendungen.

Mal eine Frage an die Runde: Bei einem Preis von 50.000,-€ brutto (42.016 netto) wären das dann ein Überschuss von 20.406,80 netto, was einem Kalkulationsfaktor von etwa 94,4% entspricht.
Wenn man mal 20% Provision vom Brutto-VK bei Verkaufsportalen unterstellt, wären das dann noch 40.000 Rest, bei einer Umsatzsteuerlast vom Umsatz (brutto), übrig bleiben rund 32.016 €. Die Kleinigkeiten schenken wir uns.

Wir erinnern uns: 21.610,- an Aufwendungen, zu denen die genannte Provision dazu zu rechnen ist ergibt Aufwendungen von 31,610€ bei einem angenommenen Verkaufs - Netto-Preis von 42.016.- einen zu erwartenden Überschuss von 10.406.- Euro netto. Und dabei haben wir keine Panne berücksichtigt, auch keine anderen, unerwarteten Aufwendungen.

Bei einer derart bescheidenen Ertragserwartung von zu hoch gegriffen zu sprechen, ist in meinen Augen unrealistisch.

Während ganz allgemein heutzutage gefordert wird was der Markt so eben noch hergibt, "darf" ein Goldschmiedemeister mit sehr viel Können und künstlerischem Empfinden keine 33% Gewinn auf seine Erzeugnisse aufschlagen?

Für eine Pommes -Bude an der Ecke sind bei einem Einkauf von etwa 12 Eurocent für eine Portion Pommes ganz andere Spannen normal, die klaglos akzeptiert werden. Textilien aus Fernost werden mit Aufschlägen von einigen tausend Prozent als Sonderangebote vertickt. Und eine Rolex mit einem Stückgewicht von 120 bis 150 g incl. Armband, kostet 10.000. Das ist ein Kilopreis von ca. 80.000 Euro für ein Industrieerzeugnis aus Stahl und Messing!

Was sind wir Goldschmiede uns eigentlich selbst wert? Oder sollen wir nicht besser als billige Sozialhelfer im Bahnhofsbereich kostenlos tätig werden?

Ich persönlich bin gern bereit meine Kunden nach Kräften zufrieden zu stellen, aber irgendwo hat alles seine Grenzen. Wenn ich mir überlege, dass am Preis für eine derart gut gemachte und aufwändige Skulptur ganze 20% Betriebsgewinn hängen bleiben sollen und dass dies dann auch noch zu viel zu sein scheint, würde ich lieber Collierketten flicken und Ringe ändern!
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

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