Schmuck-Themen allgemein
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Schwarze Opale??

 
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 ·  #1
Gestern lief auf N24 bei Kronzuckers Kosmos ein Bericht über schwarze Opale. Die sollen so selten sein das sie ein Vermögen wert sind.
Sie werden im australischen Outback gefunden und ein kleinst Stein kann schon 50 000 Dollar bringen.

Vielleicht ist das auch der Grund warum ich bisher nichts über diese Steine gewust habe.
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 ·  #2
Hm - man kann sicher jeden Preis für alles mögliche bezahlen. Guck doch mal interessehalber auf die Schmuck-Börse: Klick! - dort findest Du unter Edelsteine auch schwarze Opale und kannst Dir ein Bild machen.

Google hilft Dir bei der Suche (und Preisangaben) für schwarze Opale ebenfalls.
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 ·  #3
Danke Regine aber gegoogelt habe ich. Ich hatte gehofft in diesem Forum kann mir einer sagen was den schwarzen Opal so teuer macht. Die in der Börse sind mit denen aus der Sendung nicht vergleichlich.

Beim Diamant sind die 4 C für Wert verantwortlich und bei Opal?
Farbe ok aber den Fundort kann sicher auch kein Gemmologe im nachhinein bestimmen. Was sind also die Preiskriterien?
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 ·  #4
Wie Preise für Schmucksteine zustande kommen - darüber haben wir kürzlich in einem anderen Thread auch schon nachgedacht.

Die Mohshärte (2) ist es bei Opal jedenfalls nicht.. 😉

Bleibt auf jeden Fall die Häufigkeit des Vorkommens und ganz sicher Modetrends - und Opal ist im Moment sehr "in".
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Zitat geschrieben von Anonymous
Danke Regine aber gegoogelt habe ich. Ich hatte gehofft in diesem Forum kann mir einer sagen was den schwarzen Opal so teuer macht. Die in der Börse sind mit denen aus der Sendung nicht vergleichlich.

Beim Diamant sind die 4 C für Wert verantwortlich und bei Opal?
Farbe ok aber den Fundort kann sicher auch kein Gemmologe im nachhinein bestimmen. Was sind also die Preiskriterien?


Hallo Gast,

theoretisch wirst Du Dich der Lösung Deiner Frage nicht nähern können. Bei den Diamanten sind es auch nicht die 4 C. Das ist eine Werbebehauptung und eine Krücke zur Beurteilung von Schönheit und Attraktivität.

Mit Edelsteinen gab es einmal einen einfachen Test. Man legte Passanten auf der Straße unterschiedlich wertvolle Edelsteine in allen Farben vor. Sie hatten die Aufgabe sich den Stein herauszusuchen, die sie sich wünschen würden wenn Sie eine geschenkt bekämen.
Obwohl die überwiegende Mehrheit Laien waren, suchten sich 80% immer die teuersten Edelsteine heraus.
Die Steine die die Menschen besonders schön finden, sind am wertvollsten.
altertuemliches
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altertuemliches

 ·  #6
Hallo und Guten Abend!

Ich habe in einem meiner Bücher nachgeschlagen (zugegeben es gehört nicht zu den neuesten, ist aber trotzdem gut); der schwarze Opal war schon immer einer der seltensten Opale und dementsprechend begehrt und wahrscheinlich auch dementsprechend teuer.

Um den Beginn des 20. Jh. wurden Opale auch in Ungarn gewonnen, bald aber war es Australien, das mit seinen großen Lagerstätten an erster Stelle der Opalgewinnung stand. Teilweise konnte man die Steine sogar an der Oberfläche finden, meist aber wurden Schächte bis zu 25m tief gegraben, um zu den Lagerstätten zu kommen. Schwarze Opale hat man anscheinend immer nur in Australien gefunden.

Später gewannen die Opalfelder Mexikos zunehmend an Bedeutung. Die dort gefundenen Opale glänzen allerdings meist in den Farben Rot, Grün und Gelb.

Schwarze Opale waren bei Sammlern so begehrt, dass bereits 1962 das Zehnfache im Vergleich zu anderen Edelopalen dafür bezahlt wurde.

Liebe Grüße Andreas


www.altertuemliches.at
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 ·  #7
Zitat geschrieben von altertuemliches
...Schwarze Opale waren bei Sammlern so begehrt, dass bereits 1962 das Zehnfache im Vergleich zu anderen Edelopalen dafür bezahlt wurde...


Das ist total spannend, Andreas. Ich verfolge seit einiger Zeit interessiert den "Opaltrend" der offenbar nicht wirklich einer ist, sieht man mal von den Boulder-Opalen ab. Heinrich hat es auf den Punkt gebracht - gekauft und hochbezahlt wird das, was Menschen besonders gut gefällt.

Wenn es dann noch selten ist, wird es teu(r)er (oder gefälscht).
Edmund
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Edmund

 ·  #8
Hallo Regine,
es wurde oben schon gesagt. In erster Linie wird der "Wert" von der Seltenheit bestimmt, danach von der Schönheit. Die Härte ist überhaupt kein Wert-Kriterium. Mondgestein z. B. sieht aus wie ein gewöhnliches Stück Fels. Trotzdem kann kein Normalsterblicher es wegen seines hohen Wertes bezahlen. Mondgestein ist nicht schön, aber auf der Erde gibt es nur ein paar Kilo davon.
Bernstein, ein sehr weiches fossiles Harz, wurde von den Römern und Griechen mit Gold aufgewogen, weil man nur die wenigen Fundstücke die vor allem die Ostsee an Land spülte zur Verfügung hatte. Als man im 18. 19. Jh. begann ihn aus der "Blauen Erde" an der baltischen Küste in großen Mengen auszubaggern, wurde Bernstein zum Schmuck der armen Leute. Würde man Diamanten wie Kieselsteine finden wären sie als Schmucksteine völlig wertlos. Nur die Industrie würde sich wegen seiner Härte für Diamanten interessieren. Auch Mineralien aus der selben Gruppe wie z. B. Korund können relativ billig oder auch sehr teuer sein. Der gemeine Korund (Aluminiumoxid) ist spottbillig und wird in der Industrie massenhaft zu Schleif- und Poliermitteln verarbeite. Der seltene Edelkorund wie Saphir oder Rubin, ebenfall Aluminiumoxid aber mit geringen Beimengungen von Chrom, Eisen oder Vanadin erzielt als Schmuckstein hohe Preise. So kann man "Wert" und "Unwert" endlos fortsetzen. Bronze oder Eisen waren einmal ebenso wertvoll wie Gold. Und selbst das heute spottbillige Aluminum war bei seiner Entdeckung so wertvoll, das man teuren Schmuck daraus fertigte.
So ist das mit "Wert" oder "Unwert". Eigentlich müßte Eisen wegen seines hohen Gebrauchswertes teurer sein als Gold. Eisen brauchen wir wirklich. Aber Eisen gibt es immer noch massenhaft und Gold, eigentlich brauchen wir es bis auf einige Anwendungen in der Industrie überhaupt nicht, ist eben nach wie vor selten.
E.

http://www.emailkunst.de
Eskimo
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Eskimo

 ·  #9
spannendes Thema, bitte mehr dazu (o:
holzwurm1
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holzwurm1

 ·  #10
Hallo,

der Opal, der in Fachkreisen allgemein als schwarzer Opal bezeichnet wird, ist nicht unbedingt von schwarzer Farbe, sondern man bezeichnet die Steine mit sehr dunkler Grund- oder Körperfarbe als Schwarzopal, im Gegensatz zu denen mit heller Grundfarbe, die als weisse Opale bezeichnet werden. Die dunkle Grundfarbe kann auch blau, violett, grau oder grün sein, bezeichnend ist aber, dass das Farbspiel bei dunkler Grundfarbe sehr viel lebhafter herüberkommt als bei heller. Die Vorkommen an schwarzen Opalen sind zudem sehr rar, die Opaladern im Gestein meist nur wenige Millimeter stark. Aus all den Grü :shock: nden liegen die Preise für die schwarzen Opale weit über den Preisen der übrigen Opale, abgesehen davon, dass entsprechend nach dem individuellen Geschmack des Opalkäufers der Preis oftmals subjektiv beeinflusst wird.
Für Liebhaberstücke werden unglaubliche Preise bezahlt!

Wen das Thema "Opal" interessiert, empfehle ich Extra Lapis No.10 - Opal - das edelste Feuerdes Mineralreichs - von 1996, letztes Jahr war es im Christian Weise Verlag noch erhältlich.

Gruss - petra
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Schwarzopale kommen meist aus Lightning Rich. Dieser Ort heißt so, weil hier einmal weidende Schafe vom Blitz erschlagen wurden. Irgendwann spielten die Kinder mit seltsamen, bunten, glasähnlichen Steinen, die sie auf dem Feld aufgelesen hatten. Das war die Geburtsstunde für Australiens Rolle als Opal-Lieferant. Schwarze Opale kommen meist als kugelähniche Gebilde vor (nicht zu verwechseln mit den Boulders), die außen aus wildem, meist schwarzem Opal bestehen, der allerdings vollkommen wertlos ist. Innen finden sich in diesen "Kugeln" oft die wunderbarsten Farben, wobei das Gundmaterial ebenfalls schwarz ist. Durch die lichtschluckende Wirkung, werden die vorhandenen Farben in unvergleichlicher Weise zur Geltung gebracht. Der Reflexionsgrad der Interferenzschichten ist unterschiedlich, kann recht hoch liegen. So kommt es, dass die Steine von manchmal geradezu überirdischer Leuchtkraft ausgezeichnet sind. In der Wirkung sind nur manche Schmetterlingsarten mit ihnen in etwa vergleichbar.

Die Preise für Opale werden von der Schönheit bestimmt, den Rest regeln Angebot und Kaufinteresse. Die Steine sind leider recht empfindlich und sollten auf keinen Fall Wärmestrahlung ausgesetzt werden, etwa im Schaufenster oder auf der Fensterbank, wo die Sonne ein vernichtendes Werk vollbringen kann. Wirklich gute Opale kosten ein Vermögen. Sie werden deshalb mit allen möglichen Tricks gefälscht und verändert. In den letzten Jahren sind auch schon Synthesen auf den Markt gekommen. Sie sind teilweise sehr schön anzusehen, aber eben keine echten Opale.

Verfälschte Steine kommen ebenfalls in den Handel. Dabei handelt es sich meist um weiße Ware, die, oft recht groß, trotzdem keine vernünftigen Farben bildet. Meist ist dieses Material auch trübe und unansehnlich. Nun benutzen die Australier eine uralte, bei den Achatschleifern abgeguckte Technik mit der man früher Onix färbte, um solche Steine wertiger aussehen zu lassen. Die Opale werden wochenlang in einer Lösung aus destilliertem Wasser und Honig gekocht. Dabei zieht der Zucker in den Opal ein, da diese Steine recht porös sind. Nach geraumer Zeit gibt man die Steine in konzentrierte Schwefelsäure. Die überaus starke hygroskopische Wirkung der Schwefelsäure bewirkt nun, dass der Wasseranteil des Zuckers (Kohlenwasserstoff) von der Säure aufgenommen wird. Der im Stein verbleibende Kohlenstoff verfärbt diesen schwarz, so dass nun ein "schwarzer" Opal entsteht. Vorsicht, viele dieser Steine sind in der Qualität minderwertig, haben wegen Kalk- oder Gipsbestandteilen (bei Matrixware) und der anschließenden Säurebehandlung ausgeätzte Oberflächen, oder haben gar Säurereste im Inneren. Da die schwarze Schicht nur sehr dünn ist, können derartige Steine nicht nachgeschliffen werden, damit die Oberflächen wieder in Ordnung kommt. Wenn es sich allerdings um eine vertretbare Steinqualität gehandelt hat, können durch eine derartige Behandlung recht schöne Veränderungen erzielt werden.

Ulrich Wehpke
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