Schwarzopale kommen meist aus Lightning Rich. Dieser Ort heißt so, weil hier einmal weidende Schafe vom Blitz erschlagen wurden. Irgendwann spielten die Kinder mit seltsamen, bunten, glasähnlichen Steinen, die sie auf dem Feld aufgelesen hatten. Das war die Geburtsstunde für Australiens Rolle als Opal-Lieferant. Schwarze Opale kommen meist als kugelähniche Gebilde vor (nicht zu verwechseln mit den Boulders), die außen aus wildem, meist schwarzem Opal bestehen, der allerdings vollkommen wertlos ist. Innen finden sich in diesen "Kugeln" oft die wunderbarsten Farben, wobei das Gundmaterial ebenfalls schwarz ist. Durch die lichtschluckende Wirkung, werden die vorhandenen Farben in unvergleichlicher Weise zur Geltung gebracht. Der Reflexionsgrad der Interferenzschichten ist unterschiedlich, kann recht hoch liegen. So kommt es, dass die Steine von manchmal geradezu überirdischer Leuchtkraft ausgezeichnet sind. In der Wirkung sind nur manche Schmetterlingsarten mit ihnen in etwa vergleichbar.
Die Preise für Opale werden von der Schönheit bestimmt, den Rest regeln Angebot und Kaufinteresse. Die Steine sind leider recht empfindlich und sollten auf keinen Fall Wärmestrahlung ausgesetzt werden, etwa im Schaufenster oder auf der Fensterbank, wo die Sonne ein vernichtendes Werk vollbringen kann. Wirklich gute Opale kosten ein Vermögen. Sie werden deshalb mit allen möglichen Tricks gefälscht und verändert. In den letzten Jahren sind auch schon Synthesen auf den Markt gekommen. Sie sind teilweise sehr schön anzusehen, aber eben keine echten Opale.
Verfälschte Steine kommen ebenfalls in den Handel. Dabei handelt es sich meist um weiße Ware, die, oft recht groß, trotzdem keine vernünftigen Farben bildet. Meist ist dieses Material auch trübe und unansehnlich. Nun benutzen die Australier eine uralte, bei den Achatschleifern abgeguckte Technik mit der man früher Onix färbte, um solche Steine wertiger aussehen zu lassen. Die Opale werden wochenlang in einer Lösung aus destilliertem Wasser und Honig gekocht. Dabei zieht der Zucker in den Opal ein, da diese Steine recht porös sind. Nach geraumer Zeit gibt man die Steine in konzentrierte Schwefelsäure. Die überaus starke hygroskopische Wirkung der Schwefelsäure bewirkt nun, dass der Wasseranteil des Zuckers (Kohlenwasserstoff) von der Säure aufgenommen wird. Der im Stein verbleibende Kohlenstoff verfärbt diesen schwarz, so dass nun ein "schwarzer" Opal entsteht. Vorsicht, viele dieser Steine sind in der Qualität minderwertig, haben wegen Kalk- oder Gipsbestandteilen (bei Matrixware) und der anschließenden Säurebehandlung ausgeätzte Oberflächen, oder haben gar Säurereste im Inneren. Da die schwarze Schicht nur sehr dünn ist, können derartige Steine nicht nachgeschliffen werden, damit die Oberflächen wieder in Ordnung kommt. Wenn es sich allerdings um eine vertretbare Steinqualität gehandelt hat, können durch eine derartige Behandlung recht schöne Veränderungen erzielt werden.
Ulrich Wehpke