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Kittstock vorbereiten - Umgang mit Kitt

 
kadidja
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kadidja

 ·  #1
Nun ja, irgendwo hier steht, es gäbe keine dummen Fragen: Wie kriege ich gelben Fasserkitt auf den (Holz-)Kittstock? Habe schon einmal in einer Kittkugel ziseliert, aber da musste ich nur die Oberfläche mit der Gasflamme leicht anschmelzen (und konnte dabei feststellen, dass das Zeug leicht das Brennen anfängt).
Und kommt da ein dicker Klumpen drauf, den ich mehrfach benutze, oder geht das sowieso jedesmal alles runter, wenn ich das Werkstück löse?
Jetzt hab' ich erst mal eine steinharte Tafel und das hölzerne Stock-Dingsda...Gasbrenner hab ich auch, aber kann man es auch anders erwärmen?
Bitte, plaudert mal aus der ganz profanen Praxis - wie macht ihr das?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
Fasserkitt gelb? Ich kenne den nur in schwarz, mit einem bißchen gelbem etwas geschmeidiger gemacht.

Wir haben damals in der Goldschmiedeschule den Kitt in einem alten Topf über einem Bunsenbrenner geschmolzen (nicht gekocht) und dann ein Stück von einem alten Holzbesenstiel wie beim Kerzenziehen immer wieder eingetaucht, damit sich Schicht für Schicht aufbaut. Den Kitt auf dem Kittstock haben wir auf einer Metallplatte seitlich gerollt, damit eine gleichmäßige Form entsteht und kein Sabberblotz. Das Ganze so lange wiederholt, bis ausreichend Kitt auf dem Holz war.

Meinen Besenstiel-Kittstock habe ich seit 1996 in Betrieb und nix ist abgefallen.
kadidja
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kadidja

 ·  #4
Danke, Heinrich und tatze, für die schnellen und konstruktiven Antworten! Das mit dem alten Topf usw. werd ich probieren - vielleicht gehts auch im Backofen? Guter Tipp auch mit dem Abrollen zur Vermeidung von Sabberblotzen!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
vergiß Backofen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Ah, an den schwarzen kann ich mich auch noch erinnern. Habe ich aber schon lange entsorgt, hat mir nicht gefallen.
Ich benutze einen gelben und hellbraunen Kitt sowie die grauen Stifte von Schula die sich ebenfalls heiss verformen lassen und kalt nicht so spröde sind wie die Stein- oder Fasserkitte. Der Schmuck lässt sich auch besser entformen.
Ich hatte mir auch aus Polypropylenstangen Ohrsteckerhalterungen gebaut. Stange auf handliches Maß ca 15 cm absägen, einen cm unter der Stirnfläche heiss machen und am Feilnagel drehend eine Rille formen als Auflage am Feilnagel. Dann in die Stirnfläche eine 1 cm tiefe Rille einsägen für den Ohrsteckerstift. Wenn man nun den Ohrstecker heiss macht kann man ihn auf die Stirnfläche einschmelzen und nach dem abkühlen bearbeiten.

Geht natürlich mit Holz und Kitt genau so. Ob die grauen Stifte von Schula auf Holz gut haften habe ich noch nicht ausprobiert. Ich habe damit bisher meist Schmuckteile umknetet und dann in einen geöffneten Tischschraubstock reingedrückt. Nach dem Abkühlen konnte ich den Schraubstock etwas anziehen und der Schmuck hielt bombenfest.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Wir haben den Besenstiel oben noch kariert eingesägt. Ein Loch in der Mitte hab ich für Ohrstecker einfach reingebohrt, das geht.
Für die Kittkugel benutze ich seit langem eine Heissluftpistole aus dem Baumarkt, so eine zum Abbeizen usw.
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #8
betreib das nur als Hobby. Für Ohrstecker habe ich mir in eine Aluplatte ein Loch gebohrt und darauf
Teppichklebeband. Ohrstecker durchstechen andrücken und geht super zumindest zum Fassen.
Ohrstecker oder Fassung muß natürlich dazu unten plan sein.

Der Schellack Tipp vom Uhu ist vielleicht auch nicht schlecht.

Cap
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Der Schellaktipp ist sogar grandios. Ich habe ihn beherzigt beim Aufbauen von Wachs auf einen Goldring mit zu dünner Ringschiene von dem ich eine Gummiform machen wollte. Früher sind mir oft bei begradigen und nachfeilen die Waschteile trotz Klebewachs abgeplatzt von der polierten Goldoberfläche.

Diesmal habe ich auf Klebewachs verzichtet und das Spritzwachs hat bombig gehalten.

Ich habe meine Schellackblättchen nicht gefunden und statt dessen Zaponlack verwendet, bin aber überzeugt davon das Schellack genau so gut gewesen wäre.
Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #10
Ist der gelbe Kitt nicht Messerkitt, zum Einkitten von Silberbestecken? Habe ich von meiner Lehrzeit noch so in Erinnerung.
Ich benutze auch nur den schwarzen Kitt, auf einem ca 4 -5 cm dickem Rundholz. Oben sehr tief über kreuz eingefeilt und den Kitt so aufgetragen, wie oben von Tatze beschrieben.
Ich mache den unter einer sehr großen bauschigen Flamme vom Mundlötrohr vorsichtig von allen Seiten warm und rolle auf dem Werkbrettschoner schön in Form. Nie schräg unter fließendem Wasser erkalten lassen! Wenn er schnell kalt werden soll, den Kittkopf senkrecht in ein Wasserglas halten.
Ab und an kommt mal ein bisschen neuer Kitt oben drauf. Das Ding habe ich schon ewig.
Den schwarzen Kitt kann man dann ganz einfach mit Spiritus vom Werkstück lösen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Zitat geschrieben von Ziselierhammer
Ist der gelbe Kitt nicht Messerkitt, zum Einkitten von Silberbestecken? Habe ich von meiner Lehrzeit noch so in Erinnerung......

Das ist gut möglich und mein brauner ist zum Steine aufkitten, ich verwende sie trotzdem auch anders.

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