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Goldschmied-Beruf - körperlich anstrengend?

 
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Redaktion
Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
meine Frage geht aus dem Titel wohl schon hervor:

wie sehr muss man sich als Goldschmied körperlich anstrengen?
stundenlanges Feilen, Walzen etc. dürfte anstrengend sein.
wie oft kommt das vor, dass Ihr abends körperlich total fertig seid?

geht der Job langfristig gesehen auf die Hände/Handgelenke oder eher auf den Rücken?

gibts da irgendwelche ergonomisch geformten Sitzmöbel oder sonstige Helfer, die die Arbeit angenehmer gestalten können?

wie sehr macht man sich als Goldschmied die Finger schmutzig?


Ich stelle mir halt immer vor, was einen künftigen Azubi an diesem Job interessieren könnte/würde. Da ich keine Goldschmied-Ausbildung habe, fallen meine Fragen vielleicht etwas anders aus als bei Profis.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Auf den Rücken geht es nur wenn man zu hoch sitzt. Der Goldschmiedetisch mit seinen Armauflagen ist eigentlich ein hoch ergonmischer Arbeitsplatz, der Rücken ist gerade, die Wirbelsäule ist entlastet.

Zumindest deutlich besser als ein Schreibtisch.

Die Handmuskeln und Sehnen werden kräftiger im Laufe der Zeit. Richtig anstrengend ist nur Walzen bei großen Blechen und Drahtziehen bei dicken Drähten.
Dann kommt dazu das das Materialgefüge etwas besser wird wenn beides schnell gemacht wird. Früher haben das dann zwei gemeinsam gemacht, heute gibt es elektrische Walzen dafür.

Allerdings fallen beim normalen Goldschmied meist nur kleine Bleche zum walzen an und dünne Drähte zum ziehen. Das ist leicht auch allein und von weniger sportlichen Goldschmieden zu bewältigen.
stefanS
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stefanS

 ·  #3
ein goldschmied braucht stahlharte daumen. immer wenn ich eine zeit lang nichts gemacht habe , habe ich als erstes muskelkater in den daumen.
gruß
stefan
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Zitat geschrieben von Redaktion


wie sehr macht man sich als Goldschmied die Finger schmutzig?

Oh das ist ganz entsetzlich, beim Polieren! es gibt zwar Fingerlinge, aber damit hat man nicht wirklich Gefühl.
Da empfiehlt es sich, keine Spülmaschine zu besitzen und das Geschirr immer von Hand zu spülen, damit die Finger auch gleich sauber werden.
Bäääh!
Und ausserdem haben in dem Job auch die Fingernägel keine Chance. Kurzgeschnittene, halbwegs saubere sind schon das Höchste der Gefühle!
Immer wenn ich bisschen Urlaub habe freuen die sich und fangen gleich eifrig an zu wachsen, nach spätestens 3 Tagen Arbeit muss ich wieder alle kurz schneiden, und dabei "lass ich ja arbeiten" - behauptet mein Mann...
Tilo
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Tilo

 ·  #5
am "lustigsten" ist es natürlich, wenn man arbeitet und gleichzeitig Kundenbetrieb
da reicht es auch nicht, mal eben um Verständnis für arbeitsbedingt schmutzige Finger zu bitten: alles was man anfaßt, wird ebenfalls schmutzig, ganz besonders "dankbar" sind Papier und Polster, also Händewaschen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Da sagste was.
"Hexerei" wird von den allzeit begehrten "Goldschmiedinnen für Werkstatt und Verkauf" verlangt. Von Ein-Mann/Frau- Betrieben natürlich auch.
Warum sind Reparaturtütchen eigentlich nicht von Haus aus grau?
Ab 1. Advent war für die Goldschmiedinnen Jeansverbot, also Rockzwang. In einer fusskalten Altbauwerkstatt. Blasenentzündung vorprogramiert.

Ich stell mir grad Tilo vor, wie er seine Polster und Dokumente um Verständnis bittet. 😉

"Hexerei" wär auch was für den Thread: "Was kann der Azubi nicht lernen".
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Ich hatte in der Innenstadt mal so eine Werkstatt mit regelmäßigem Kundenbesuch.
An einem Abend habe ich dann einen Filmbericht über Zwangskrankheiten im Fernsehen gesehen. Der Sprecher meinte wenn man öfter als 5 Mal am Tag sich die Hände waschen würde wäre das schon ein deutlicher Hinweis auf eine Erkrankung.

Mein Schnitt lag damals bei 20/Tag. :bounce: :bounce: :bounce: :bounce:
Granat
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Granat

 ·  #8
Ich habe mal diesen alten Beitrag hochgeholt,
weil ich woanders auf einen sehr ´´nostalgischen´´
ARD-Film über das Berufsbild des Goldschmiedes
in den 60er Jahren gestossen bin. Ich fand es
sehr interessant ... auch wie sich die Zeiten
geändert haben. Drehort war vermutlich RoWi **
Rodi&Wienenberger damals in der Bleichstrasse,
die in den 60er Jahren 2.500(!) Mitarbeiter hatten.

https://www.ardmediathek.de/sw…91JCI5V_xg

** http://www.pfenz.de/wiki/ROWI_Rodi_%26_Wienenberger
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Das ist ein interessanter Film, den du da ausgegraben hast.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #10
Ja, Danke für den großartigen Streifen.... und wir sahen
damals wirklich so aus (s.unten) und gedreult ham wir
zu der Zeit auch noch - Mikro-/Hängebohr-Motor war
später.
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Einen Dreul nutze ich auch noch ab und an. Den haben wir während meiner Lehre vorwiegend in der Fasserwerkstatt verwendet zum anlegen der Fassungen für einreiben oder Verschnitt.

Und der Kittel von damals sieht heute aus wie ein schweizer Käse und dient mir noch als Polierkittel backside front.

Und meine Lehrwerkstatt gibts immer noch so wie sie vor 24 Jahren stand. Nur ein bißchen upgedated mit manchen Maschinen.
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pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #13
@ Anke
Siehst ja recht "aufgekratzt" in die Welt... :happy:
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Marion sieht aus wie aus dem Raumschiff Orion und yepp, alle Lehrwerkstätten gleichen sich.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
Marion, diesen "aufgekratzten" Blick kann ich heute noch täglich *gääähn*
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