Hobby & Azubi-Forum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Opale ausfassen

 
  • 1
  • 2
kadidja
Benutzer
Avatar
Beiträge: 7
Dabei seit: 03 / 2013

kadidja

 ·  #1
Ob meine Frage hier nun richtig platziert ist, weiß ich nicht. Bitte entschuldigen, falls nicht - ist mein erster Beitrag hier.
Bin Hobby-Goldschmiedin und soll Opal-Dubletten/Tripletten (weiß nicht genau) aus Manschettenknöpfen neu fassen (Kastenfassungen auf einer Goldplatte, als Anhänger). Die Manschettenknöpfe sind ein billiger Touristenschund aus Australien aus irgendeinem goldfarbigem Blech, die Opal-Dubletten aber "echt" und sehr schön. Ich habe die Ränder der Kastenfassungen abgesägt - die Steine sind bombenfest eingeklebt. Welcher Kleber, weiß ich natürlich nicht, er ist weißlich und noch etwas elastisch, also nicht splittrig. In anderen Threads las ich, erhitzen mit Flamme oder heißem Wasser könnte es bringen, oder einlegen in Lösungsmitteln oder heißem Öl. Aber Opal-Dubletten? Bisher hab ich's nur vorsichtig mechanisch versucht, Rasierklinge drunterschieben etc.
Hat jemand einen Rat? Ist mein erster anspruchsvollerer Auftrag und auch noch vom gestrengen Patenonkel! :roll:
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29907
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #2
heikel!
die dubletten zerlegen sich gerne, selbst ohne mech. belastung oder gar zusätzlich erwärmung
und wenn sie das tun, siehts übel aus, weil die farbschicht ja nur hauchdünn ist und dann zerfällt

sind das dubletten aus dünner opalschicht mit schwarzem kleber auf braunem stein?

ich würde nicht mit rasierklinge, sondern mit was stabilerem versuchem, abzuhebeln
vielleicht geht absägen? der stein dahinter könnte ein ganz weicher sein
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #3
kadidja
Benutzer
Avatar
Beiträge: 7
Dabei seit: 03 / 2013

kadidja

 ·  #4
Danke für die rasche Antwort! Nun kommt das Ausmaß meiner Unkenntnis zur Geltung: diese Steine sind nämlich ganz anders aufgebaut, als ich mir dies über Dubletten/Tripletten angelesen habe. Es gibt bei den ovalen Linsen zwei etwa gleichstarke Schichten: Zuoberst eine leicht gewölbte Opalschicht, dann eine komplett transparente (Bergkristall? müsste doch umgekehrt sein...). Und dann gibt es zuunterst noch eine dünne schwarze Schicht, die mehr wie ein hinterlegter Grund aussieht. Und dann kommt der Kleber...
Ich fürchte jedenfalls, beim Abhebeln diese dünne schwarze Schicht zu beschädigen, wenn mir nicht gleich der Stein zerbricht. Habt ihr eine Ahnung, woraus diese Schicht bestehen könnte?
Vielleicht wäre am sichersten, den ganzen Stein samt Fassungsboden auszusägen und so wieder "einzurahmen", aber erstens ist das ziemlich stümperhaft und zweitens: Wie löte ich dann mit Stein?
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #5
Schwarzes Glas, oder durchsichtiges Glas mit schwarzer Folie oder manchmal auch nur Kleber.

Egal wie, Du musst die Fassung sehr schnell etwas erwärmen, sonst machst Du den Stein kaputt. Das hält allen nicht so sehr viel aus. Stein darf auf keinen Fall zu heiß werden.
kadidja
Benutzer
Avatar
Beiträge: 7
Dabei seit: 03 / 2013

kadidja

 ·  #6
Danke für die guten Tipps! Werde es mit folgender Strategie versuchen: die oberste Steinschicht mit irgendeinem Hitzeschutz einsalben und dann die Fassung kurz von unten erhitzen.
Letzte Frage (dann gebe ich Ruhe): Gibt's ein Hausmittelchen, das einen wirksamen Hitzeschutz darstellt (sonst müsste ich mir erst einmal etwas Professionelles besorgen). Oder macht so etwas vielleicht nur zusätzliche Spannungen im Stein?
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29907
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #7
warum habe ich ein ungutes Gefühl? ;-)
aber mal ehrlich: das ist uuuunmöglich ne gebogene opalschicht auf klar, sondern eben ne durchsichtige "Linse" auf dünner gerader opalschicht, die wiederum auf onyx oder mit schwarzem Kleber auf irgendwas geklebt ist
kadidja
Benutzer
Avatar
Beiträge: 7
Dabei seit: 03 / 2013

kadidja

 ·  #8
Hallo Tilo,

Ich begreif's ja auch nicht...habe aber beim Wälzen von Crowes "Handbuch Schmuck- und Edelsteine" gerade eine Makro-Aufnahme einer Opal-Triplette in Seitenansicht gefunden, die genauso aussieht wie meine: gewölbte opalisierende Schicht, dann plane durchsichtige Schicht - obwohl im Text der Aufbau so beschrieben wird, wie er sein sollte, also Bergkristall oben.
Ich glaube, ich werde mich nicht gerade auf diese zusammengebastelten Steine spezialisieren... :?
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34012
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #9
Glaube einfach dem Buch, Ulrich und Tilo bezüglich des Aufbaues. Der stimmt so. Was Du zu sehen glaubst ist die optische Täuschung durch die gebogene glasklare Linse oben. Die gibt Dir den Eindruck das sie selbst der Opal sei.

Zu der Hitze:
Ein Hitzeschutz oben ist nicht nötig und nicht sinnvoll. Er würde bei fehlerhafter Anwendung das auseinanderbrechen der 3 Schichten sogar befördern.

Die Opaltriplette darf nämlich gar nicht erst heiss werden auch nicht die unterste Schicht.

Es soll lediglich das Fassungsmetall und die Klebeschicht drauf heiss werden und das so schnell das die Triplette die wäme von der Klebeschicht noch nicht völlig resorbiert hat. Und schon in der Sekunde muss der Stein abgehoben werden sonst wird er zu warm.

Das ist eine Aufgabe für jemanden, der viel Übung hat und Erfahrung.

Ich wünsche Dir Glück dazu.

Aber ganz ernsthaft, im Berufsleben mussten wir alle lernen das es hin und wieder Aufgaben gibt die im Verhältnis zum Risiko und Lohn unrentabel sind. Und wir mussten lernen damit umzugehen und den Auftraggeber das zu vermitteln.

Jetzt hast Du solch eine, eher undankbare Aufgabe.
Überlege mal wie viele Jahre Dir das vorgehalten wird wenn der Stein kaputt geht. Noch dazu einer der emotional nicht nur den damals (überteuerten) Touristenkaufpreis wert ist sondern zusätzlich unwiderbringlich die Erinnerung an den wirklich teuren Australienurlaub zerstört.

Meine Empfehlung: Lasse Dir von Händlern Oplatripletten senden in den Maßen und suche Dir eine oder zwei aus die dem Stein am ähnlichsten sehen.

Dann kannst Du locker experimentieren und hast Reserven auch für das spätere Fassen, denn da kann ja auch noch etwas schief gehen.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20480
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #10
Zitat>>
Aber ganz ernsthaft, im Berufsleben mussten wir alle lernen das es hin und wieder Aufgaben gibt die im Verhältnis zum Risiko und Lohn unrentabel sind. Und wir mussten lernen damit umzugehen und den Auftraggeber das zu vermitteln. <<

Was Heinrich schreibt stimmt, ich würde sogar so weit gehen, die gekauften Tripletten dem Auftraggeber unterzujubeln, so teuer sind die denn auch nicht, verglichen mit dem eingesparten Arbeitsaufwand und dem Risiko.
Ein Tipp zum Ausfassen wurde noch nicht gebracht: Vor dem Erhitzen von unten ein Loch in die Fassung bohren und VORSICHTIG hier durch mit etwas drücken.
Oder Fassung ab, aufsägen, abpuhlen und Kleber wegpopeln.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 34012
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #11
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29907
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #12
Zitat geschrieben von kadidja
Ich habe die Ränder der Kastenfassungen abgesägt

eigentlich sollte da nur noch der (vielleicht recht dicke) boden dranhängen
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20480
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #13
Ach so ja, dann sollte man das doch mechanisch abbekommen. Irgendwie war ich bei erwärmen und rauspopeln.
Im Kleber sägen? Nervig, aber...
Jedenfalls lieber nicht hebeln.
(sorry, war noch nicht ganz wach.)
Freak
PostRank 9 / 11
Avatar
Beiträge: 495
Dabei seit: 01 / 2008

Freak

 ·  #14
Wäre es denn keine Möglichkeit die Triplette samt angeklebter Bodenplatte jetzt auf Schmirgelpapier solange herumzureiben bis alles oder möglichst viel vom Boden weggeschliffen ist?

LG Sylvia
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #15
  • 1
  • 2
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0