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Goldpuntze / Perlencollier

 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo,

ich habe hier ein Orient / Natur Perlencollier, und es hat eine winzige Puntze von 0,65mm wirklich ultra winzig und schon abgenutzt. Kann auf den Bildern evtl. jemand etwas erkennen, oder mir sagen wo ich im Netz vielleicht einen Goldpunzen Katalog finde, um mal nach der Puntze zu suchen?!

LINK für eine riesen Ansicht:
http://s1.directupload.net/images/130226/4cdccuxq.jpg

Hier ein Bild von dem Collier
http://s14.directupload.net/images/130226/mn2p5tii.jpg

Zu Silberpuntzen habe ich jede Menge gefunden, aber eben nicht zu Gold. Vielleicht ist noch hilfreich, dass es 1963 bei Maria Rutz Antiquitäten auf der KÖ in Düsseldorf gekauft wurde, also es war damals schon "antik". Mich würde vorallem interessieren aus welcher Zeit es wohl stammt. Ich werde natürlich auch ein Wertgutachten erstellen lassen, allerdings ist der Gutachter erst in vier Wochen wieder im Lande. Ich dachte mir, ich könnte mich ja schon vorher etwas schlau machen, bzw. ein paar Infos zusammen tragen.

Vielen Dank schonmal
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Tilo
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Tilo

 ·  #3
ist doch logisch und einfach nachzuvollziehen:
Kauf im Antiqutätenladen
also ist das Stück antik (Wie der Name des Ladens schon sagt)
und in der Antike gabs keine Zuchtperlen
logischer gehts doch kaum ;-)
an die Möglichkeit, daß das Kollier einfach nur jünger als etwa 1920 sein muß, um aus Akoyazuchtperlen bestehn zu können, muß man bei einer grademal 40 jahre später gebraucht gekauften Kette nicht denken?
oder doch?
laß mich kurz nachdenken.... ;-)

zur Punze: ich kann nichts erkennen, scheint mir einfach schief gepunzt und dann vielleicht beim Polieren noch weiter geschwächt, Abnutzung des Goldes ist bei der Perlenkette in diesem Zustand kaum anzunehmen
bei dem preisverfall von gebrauchten Perlketten sollte der Wert nicht überbewertet werden
klar, in der Größe und Menge kostet auch heute die Wiederbeschaffung mehr als bei Süßwasserperlen, aber echte Orientperlen in über 9mm Größe, die ja bei Scheichs gerne gekauft würden, halte ich zunächst für unwahrscheinlich
die Goldteile lassen mich nicht an alten Schmuck aus deutlich vor 1920 denken
und selbst wenn, wärs kein Beweis, daß die Perlen ebenfalls sehr alt und ungezüchtet sind
müßte sich ja durch röntgen feststellen lassen (wenn man es nicht eh schon am Loch sehen kann, wo an solchen "Nasen" die Perlschicht vielleicht etwas vom Perlmuttkern absteht)
gehts eigentlich um ein Gutachten für Verkauf oder für Versicherung?
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Guestuser

 ·  #4
Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort, geht ja wirklich super schnell hier. Ich bin auch überaus überrascht, dass man hier im Forum als Gast schreiben kann, wirklich klasse! Allerdings werde ich mich bei dem Service wohl doch hier anmelden. *smile*

Aber zu deiner Frage. Natürlich, 100% kann ich mir nicht sicher sein, jedenfalls solange nicht bis mir eine Analyse eines Gemmologisches Labors vorliegt.

Jedoch sprechen einige Indizien dafür dass es keine Zuchtperlen sind. Zum einen sind da die Aussagen meiner Großeltern und Eltern, welche sowohl Perlen als auch Zuchtperlen ihr Eigen nannten. Es befindet sich in unserem Familienbesitz seit mein Großvater es damals auf der KÖ kaufte. Mein Großvater hat ganz früher wohl auch Perlen direkt bei Mikimoto in Tokio gekauft, wie ich erst vor kurzem erfahren habe.

Deshalb bin ich mir doch relativ sicher, dass er den Unterschied kannte. Abgesehen von dem ganzen anderen Background, auf welchen ich jetzt nicht unbedingt näher eingehen möchte.

Dann gibt es noch den Umstand dass dieses Collier in den 60ern des vergangenen Jahrhunderts schon von einen namhaften Antiquitäten Händler veräußert wurde. Welcher damals auf der Königsallee 28 in Düsseldorf seinen Sitz hatte. Also wenn man nichtmal einem Händler von der KÖ glauben schenken darf... *smile*
(Quittung liegt vor)

Nun bleibt noch der Vergleich zu Zuchtperlen, welche (nicht Lachen) per Zahntest, (jetzt komm ich mir selber ein wenig deppert vor) wesentlich glatter sind. Also, die Perlen des Colliers sind relativ rau. Was bleibt mir auch sonst rein oberflächlich für Möglichkeiten den Unterschied zu erkennen?

Viele Grüße
Tilo
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Tilo

 ·  #5
der Zahntest soll Wachsperlen von in Muscheln entstandenen (und meist als echte bezeichneten) Perlen unterscheiden
bei diesem Test ist Zuchtperle=Orientperle zu sehen und beide eben anders als die künstlichen Schichten fabrikmäßiger Perlenimitationen, wo eine weichere und glattere Schicht auf Plastik, Glas oder neuerdings Perlmutt gebracht wird
interessant wären fotos vom Lochbereich von Perlen des Kolliers, die an einer Nase gebohrt sind

das Argument,im Antiquitätengeschäft auf der Kö muß es Orientperle und nicht hochwertige und damals auch teure Akoya gewesen sein, kann ich immer noch nicht verstehn
daran ändert auch nichts, daß es seither im Familienbesitz ist
wenn Orient.. auf der Quittung steht, sollte man zwar annehmen, daß die das nicht leichtfertig falsch bescheinigen, aber Papier ist halt geduldig

wäre ja ein tolles Stück, (noch glaub ich da aber nicht dran, selbst wenn es ein Papier gibt)
-Argentum-
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-Argentum-

 ·  #6
Zitat geschrieben von Tilo
ist doch logisch und einfach nachzuvollziehen:
Kauf im Antiqutätenladen
also ist das Stück antik (Wie der Name des Ladens schon sagt)
und in der Antike gabs keine Zuchtperlen
logischer gehts doch kaum ;-)
an die Möglichkeit, daß das Kollier einfach nur jünger als etwa 1920 sein muß, um aus Akoyazuchtperlen bestehn zu können, muß man bei einer grademal 40 jahre später gebraucht gekauften Kette nicht denken?
oder doch?
laß mich kurz nachdenken.... ;-)


Wie schon geschrieben kaufte mein Großvater auch in Japan, und nicht bei irgendwem, dies tat er wohl nicht ohne Grund oder um es mal so auszudrücken, weil er unwissend war.

Um aber auf Deine andere Frage zu kommen, dass Gutachten wird wegen der Versicherung durchgeführt. Leider ist mein Vater vor kurzem verstorben und nun muss ich eben Dinge aus seinem Nachlass versichern lassen. Das der Wiederbeschaffungswert heute wohl kaum dem entspricht, wie der Betrag auf einer Kaufrechnung aus den 60ern, ist wohl klar.

Naja ich bin kein Experte, deshalb frage ich ja hier nach. Was ich aber weiß ist, dass die letzten 50 Jahre das Collier im Tresor lag und nichts damit gemacht wurde. Es geht hier ja nicht um ein Schmuckstück welches ich vom Trödel oder von Ebay habe! Was vor dem kauf mit dem Collier war, kann ich natürlich nicht sagen.

Achso, an den Löchern kann ich nichts erkennen, selbst wenn ich direkt mit einer Taschenlampe rein oder durchleuchte sehe ich nichts. Die Löcher kann ich aber auch nur sehr schwer erkennen, da jede Perle einzeln verknotet ist, leider. Was mir aber noch auffällt ist, dass die Perlen sehr ungleichmäßig aussehen, sie sind nicht so rund wie andere wesentlich neuere Zuchtperlen. Irgendwie sehen sie viel natürlicher aus, nicht so perfekt.

Wie gesagt ich bin kein Experte, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, deshalb frage ich ja auch nach. *smile*
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Tilo
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Tilo

 ·  #7
die kamera stellt einfach nicht scharf, da müßte noch ne lup0e dazwischen
macht aber nichts, denn da die knoten so eng sind, sieht man eh nix vom interessanten Bereich direkt ums Loch
Tilo
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Tilo

 ·  #8
hier mal die beiden stellen einer Akoyaperlenkette, die das eindeutig beweisen
Perlen in der linken Hand gehalten, Kamera einfache Canonknipse auf makro gestellt, aber den Abstand nach dem fokussieren (halb runtergedrückt) ein paar cm korrigiert, bis es im monitor scharf war

man sieht den exakten runden Kern und daß die Schicht nicht perfekt anliegt
solche Lücken können so bei ner Orientperle meiner Meinung nach nicht entstehen, bzw nicht so aussehen(der Perlmuttkern ist ja matter)
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-Argentum-

 ·  #9
Lol, ich bin so nah dran, mit der Spiegelrefelx bekomm ich die Nahen,- bzw. Tiefenunschärfe nicht weg, sorry.

Ich habe nochmal mit einer extrem hellen Taschenlampe nachgesehen. Ich habe einfach Alufolie drumgewickelt und ein kleines Loch in die Folie gestochen, damit das Licht gebündelt (wenn man dies so sagen möchte) austritt. Dabei erkenne ich bei einigen Perlen dunkle Streifen in der Perle, diese ziehen sich quer durch Selbige. Also nicht rund, sondern manchmal zwei oder drei Streifen. Wenn ich die Perle allerdings drehe verschwinden diese sobald sie aus dem hellen Lichtmittelpunkt hinauswandern.

Manche Perlen haben auch so Verdickungen genau da wo das Bohrloch ist, es sieht sehr unregelmäßig aus.

Vielleicht hilft dies ein wenig. :lol:

Aber ich muss schon sagen, dass ich nun sehr verunsichert bin. Es ging mir ja erst nur um die Punze und nun bin ich mir bei den gesamten Perlen völlig unsicher. :oops:
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 ·  #10
Oh, super vielen Dank für die Bilder!!! Moment, ich mache nochmal Bilder...
Tilo
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Tilo

 ·  #11
(dunkle) gerade Streifen _in_ der Perle je nach Betrachtungswinkel sind eindeutig die Lagen des Perlmuttkerns, der ja aus Perlmuttplatten gedrechselt ist, und dessen gerade Maserung bei stellenweiser (zu) dünner Beschichtung durchscheinen
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Tilo

 ·  #12
ich hab eben bei ner gebrauchten weniger guten Akoya diese dunklen Streifen angeschaut, hab aber keine Lust, das jetzt noch zu fotografieren
dazu gibts noch ein Indiz pro Akoya, der ebenfalls nur bei dünn beschichteten Exemplaren zu erkennen ist:
wenn bei Spotbeleuchtung seitlich neben dem oberflächlichen Lichtpunktreflex noch ein weiterer, sich bewegender reflex aus der Tiefe der Perle kommt
das ist der Reflex vom Kern, wenn der Blickwinkel ungefähr rechtwinklig zur Perlmuttplatte ist, aus der der Kern gedrechselt wurde
wenn das Akoyapewrlen sind, hat der Stempel des Goldes, dessen feingehalt sich ja auch unabhängig vom Stempel feststellen läßt, keine große bedeutung
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 ·  #13
Schau mal, bei einer Bohrung ist auch etwas abgeplatzt, vielleicht kannst Du etwas erkennen?!

...und vielen Dank für den Support. 😉
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Tilo

 ·  #14
ich würde sagen, Bild 09 deutet mir schon auf Akoya, obwohl man den Unterschied des Glanzes zwischen Kern(-kugel) und Oberfläche nicht wirklich erkennen kann
ABER
die von dir entdeckten Streifen sind das Merkmal schlechthin für Akoya, sowas kanns bei ner Orient/Naturperle nicht geben
ist aber nur dort zu sehen, wo die Beschichtung etwas zu dünn ist, also bei ner guten Akoya nur ganz selten bzw eigentlich gar nicht(ich will deine nicht schlechtreden, aber der Streifeneffekt ist nunmal Zeichen bei dünn überzogenen Akoyas)und je weniger Perlen mit dem Effekt zu sehn sind, umso besser
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-Argentum-

 ·  #15
Oh man, ich glaube du hast recht! Bei einer Perle sehe ich an der Bohrung eine eindeutige runde Abgrenzung um das Bohrloch, der Glanz ist viel matter und es sieht irgendwie anders aus, als wenn es ein anderes Material wäre. Jetzt bin ich echt ge-shocked! :shock:

Gibt es ja nicht, tja damals gab es noch kein Internet wo man sich hätte schlau machen können. Jetzt aber mal die Frage was wäre denn das Collier dann überhaupt noch circa wert? Vermutlich nur ein paar hundert Euro, nicht war. Gott sei dank war es nicht mein Geld, was sie da wohl verschenkt haben... :twisted:
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