Wertanlage Diamant?

Ich habe keinerlei Erfahrung mit Wertanlagen in dieser Hinsicht, daher würden mich die Meinungen anderer sehr interessieren.

Angeblich gehören Diamanten zu den sichersten Wertanlagen. Der Diamantenpreis sei in den letzten 100 Jahren kontinuierlich gestiegen - so war zu lesen.
Das Rest-Riskio sei bei Diamanten im Vergleich zu Aktien und Immobilien gleich null.

Für den Laien hört sich das natürlich gut an. Sollte man wirklich eher Diamanten statt Aktien oder Anleihen kaufen?

Liebe Grüße Andreas

Antiquitäten & Alte Kunst

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Also wenn ich dich richtig verstehe, dann kann man einen Diamanten zwar wieder zu Geld machen, aber letztlich keinen Gewinn daraus schlagen?

Ich persönlich habe zwar nicht vor, Geld in Diamanten anzulegen, aber die Versprechungen der Händler hören sich sehr vielversprechend an. Doch anscheinend muss man diese Versprechungen auch mit Vorsicht genießen?

Liebe Grüße Andreas

Antiquitäten & Alte Kunst

Hallo,

habe zu diesem Thema schon mal einen Beitrag geschrieben. Daher poste ich ihn hier einfach nochmal:

Einen Diamanten als Privatperson zu verkaufen ist in der Tat nicht so einfach. Folgende Punkte sollten daher bedacht werden:

1. Ein Diamant sollte nicht unter dem Rendite-Aspekt erworben werden, ihn irgendwann einmal wieder gewinnbringend zu veräußern. Dies ist zwar möglich, jedoch eher schwierig. Eine Anlage in Diamanten sollte immer langfristig geplant sein und dient in erster Linie der Wertsicherung. Erst wenn man sein Vermögen auf die herkömmlichen Anlagen wie Aktien, Immobilien usw. gestreut hat, sollte man an Diamanten denken. Wie auf unseren Seiten bereits beschrieben, können in Krisenzeiten andere Anlage- und Wirtschaftsgüter einem enormen Werteverfall unterliegen. Der Diamant wird jedoch aufgrund seiner internationalen Konvertierbarkeit seinen Wert halten. Auch als mobiler Sachwert ist leicht zu transportieren und bindet bei geringem Gewicht große Werte. So ist 1 Gramm Gold ca. 10,-- € wert. Ein Gramm Diamant entspricht 5 Carat und bindet in sehr guter Qualität einen Wert von ca. 320.000,-- €. Das ist mal glat das 32.000-fache. Nicht umsonst wird der Diamant als das "Grundstück in der Westentasche" genannt.

2. Der Diamant ist sicherlich nicht für jedermann zur Wertsicherung geeignet. Jedoch erkennen viel für sich die Vorteile bei Diamanten, die sie bei anderen Anlageformen nicht finden.

3. In Krisenzeiten können wie bereits erwähnt andere Anlageformen Ihren Wert verlieren. In solchen Zeiten wird man sich mit dem Verkauf von Diamanten immer "über Wasser" halten können, auch wenn man dann mal unter Wert verkauft. Im schlimmsten Fall kann man sich so sein Über- und Weiterleben sichern. Im Laufe der Geschichte konnten z.B. so die Juden trotz aller Vertreibungen überleben und Werte leicht transportieren.

4. Der Diamant ist und bleibt ein Luxusgut. Und das ist auch gut so. Wer jedoch in Zeiten personeller finanzieller Engpässe gezwungen ist, Luxusgüter unter Zeitdruck zu verkaufen, wird immer ein schlechtes Geschäft machen. Das ist nicht nur bei Diamanten so, sondern auch bei allen anderen Luxusgüter, Immobilien usw.

5. Eines ist richtig: Ein richtiger Markt für den Verkauf von Diamanten von Privatpersonen existiert de facto nicht. In Zeiten finanzieller Not muss man dann Anzeigen aufgeben, sie versteigern (lassen) oder ähnliche Anstrengungen unternehmen. Daher ist es, um den Verlust möglichst in Grenzen zu halten, enorm wichtig, beim Kauf eines Diamanten Preise zu vergleichen. Denn der Gewinn liegt auch hier im Einkauf. Wer überteuert einkauft wird sich beim Verkauf schwerer tun. Also: Immer Preise vergleichen!

Fazit: Diamanten sollten als sehr langfristige Anlage gesehen werden und nicht mit der Absicht gekauft werden, diese wieder zu verkaufen. Der Diamant sollte als Wertsicherung gesehen werden und möglichst weitervererbt werden. Da beim Diamanten keinerlei Unterhaltskosten anfallen, wird sich kein Erbe beschweren. Und letztlich ist der Diamant auch ein Statussymbol, das getragen und gezeigt werden kann. Denn wer hängt sich schon gerne eine Aktie um den Hals?

Ich hoffe, wir konnten ein paar erklärende Worte beitragen.

Liebe Grüße
DIAMANT-KONTOR

Stimmt - dass wollte ich ändern.
Schon in den Siebziger Jahren wollte ich eine Börse für Diamanten aus 2.ter Hand in Zusammenarbeit mit Anlageberatern der Banken einrichten. Damals waren die technischen Möglichkeiten der schnellen und preisgünstigen Aktualisierung neuer Angebote durch Neueinlieferungen, mit Fernschreiber und später mit Fax noch nicht so gut wie heute. Der Umgang mit dem wertmäßig komplexen Gut war auch schwierig mit Beratern zu organisieren, die keine Fachleute für Diamanten sind. Wie hätten sie bestätigen können, das der ausgelieferte Diamant der Expertise entspricht?

Ich hatte das Thema seit damals abgeschrieben. Als ich meine Schmuckbörse eingerichtet hatte kamen dann aber auch Diamanteinlieferungen dazu. Jetzt haben wir eine Rubrik mit Diamanten aus Privateinlieferungen, z.Teil mit älteren Expertisen z.Teil mit neuen Zertifizierungen, bunt gewürfelt.(Infos: www.Diamant-boerse.com).

Das ist zumindest eine weitere Möglichkeit für Privatleute Diamanten zu verkaufen. Insbesondere da Auktionen derzeit eher schwache Preise erziehlen.