Goldschmiedeforum
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Arbeitsschutz

 
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Kathl
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Kathl

 ·  #1
Hallo zusammen,

ich bin Hobby-Goldschmiedin, schon länger stille Mitleserin im Forum und die Antworten und Tipps waren oft sehr hilfreich für mich.

Nachdem ich mittlerweile immer mehr Zeit mit dem Schmieden verbringe, mache ich mir über das Thema Arbeitsschutz Gedanken und konnte dazu im Forum nicht die passenden Antworten finden.

Als Beize verwende ich nur erwärmtes Kalialaun, zum Löten Flussmittel H.
Schützen möchte ich mich vor dem Silber-/Goldstaub beim Feilen/Polieren und vor dem Lötdämpfen.

Ich habe eine Schutzbrille und Atemmasken (FFP-2), die ich allerdings momentan nur bei längeren Arbeiten nutze.

Meine Frage ist nun: Sind Brille/Maske immer zu tragen und ist das überhaupt der richtige Schutz?

Es gibt ja schon recht günstig kleine Lötdampfabsauger zu kaufen mit Aktivkohlefilter. Wäre das die Investition wert bzw. bringen die überhaupt was?

Oder haben die Profis vielleicht bessere Tipps, wie ich mich mit nicht allzu großem finanziellen Aufwand bei der Arbeit schützen kann?

Danke um Voraus und viele Grüße,
Kathrin
Tilo
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Tilo

 ·  #2
silber-und Goldstaub ist meines wissens weder toxisch noch krebserregend
lotdämpfe sollten es wegen des Calziumverbots auch nicht (mehr) sein

brille hab ich nur selten auf, z.b. beim Arbeiten mit den zerbrechlichen trennscheiben
Atemmaske noch nie
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
Ich hab noch keinen Profi beim Löten und Schmirgeln mit Schutzbrille und Staubmaske arbeiten sehen. Schutzbrille bei Schleifarbeiten mit den Hängebohrmotor und beim mattieren mit der Mattschlagbürste macht Sinn, Staubmaske hab ich beim Emaillieren getragen wegen der Bleiverbindungen im Emailpulver. Wenn Du eine Maske beim polieren trägst, ist das sicherlich sinnvoll, sofern Du keinen Poliermotor mit Absaugung hast. Beim Feilen ist das meines Erachtens unsinnig, da die Späne schwerer als die Luft sind und direkt im Fell landen.

Ob Absaugungen beim löten so sinnvoll sind? Ich hab keine Ahnung. Könnte mir aber vorstellen, daß sie beim löten mit der Flamme generell stören könnten. Ich hab eine Absaugung beim Induktionslöten in der Industrie gehabt. Hat auch nur was genutzt, solang die knapp über dem Werkstück hing, aber dann habe ich nix mehr gesehen und ich kam an mein Werkstück nicht mehr dran. War also kontraproduktiv.

Ich denke, solang man seine Nase nicht direkt über das zu lötende Teil hängt und man tiiiiief inhaliert, sollte auch nicht so viel passieren.
Kathl
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Kathl

 ·  #4
Vielen Dank für die Antworten.
Es mag sein, dass ich etwas übervorsichtig bin :).

Im Datenblatt von Flussmittel H steht allerdings schon:
Während der Verarbeitung des Produktes werden gefährliche Gase/Dämpfe freigesetzt.
Flourwasserstoffbildung möglich.
Und:
Bei der Verarbeitung: Örtliche Absauganlage einschalten.

Das ist es, was mich dann doch etwas beunruhigt ...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
das steht bei allen mir bekannten Flußmitteln dabei. Noch nicht mal in der Goldschmiedeschule haben wir eine Absaugung überm Werktisch gehabt. Nur im Schmelzraum, wo man mit größeren Mengen von Schmelzmitteln gearbeitet hat. Noch nicht mal beim Silberschmieden, wo wir eine Mischung aus Borax und Fluoron zum löten benutzt haben, gabs ne Absaugung.

Ist klar, daß das in den Datenblättern stehen muß. Damit sichern sich die Hersteller ab, ausreichend aufgeklärt zu haben und Schadensersatzforderungen abzublocken - in der Hoffnung, der Endverbraucher liest jemals so ein Blatt.
Schula
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Schula

 ·  #6
Diese genannten Lötrauchabsorber sind auch eher fürs Weichlöten gedacht, also wenn man mit Zinn und Lötkolben arbeitet.
Beim Hartlöten würden sie Dinger wegen der hohen Temperaturen wahrscheinlich sofort die Grätsche machen.
Ansonsten kann ich mich Tilo und tatze-1 nur anschließen.
Kathl
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Kathl

 ·  #7
Vielen Dank, dann einfach weiterhin Nase weg beim Löten und Maske auf beim Polieren :).
Viele Grüße, Kathrin
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
Ich stimme Kai zu. Beim Weichlöten, insbesondere beim Löten von Bleiverglasungen im Kunstglasereibereich muss man zusehen, dass man die gesundheitsschädlichen Dämpfe möglichst weg bekommt.
Klar, auch beim Hartlöten die Dämpfe nicht absichtlich inhalieren. Wenn du mit Paste lötest hast du so eine Art Paraffin als Bindemittel und an ausgepusteten Kerzen inhaliert man ja auch nicht. Eine Goldschmiedin, für die ich früher mal gearbeitet habe meinte allerdings, bei verstopfter Nase würden die Boraxdämpfe beim Schmelzen grossartig funktionieren, vielleicht funktionierte aber auch nur die Infrarotstrahlung.
Als gefährlich würde ich eher sehen: Sich in den Finger sägen, auf den Daumen kloppen und ich hab immer Angst, dass mir ein Sägeblättchen fetzt und mit ins Auge springt. Ist aber noch nie passiert.
Worauf ich allerdings bei meinen Leuten sehr achte ist: Haargummi. Schals aus.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #9
Zitat
Haargummi. Schals aus.

Ja sehr wichtig, besonders am Poliermotor, aber auch im Handstück hat sich schnell mal eine Haarsträhne verfangen und ist dann samt Kopfhaut ums Werkzeug gewickelt.
Dass man beim löten besser mit zurück gebundenen Haaren arbeitet, riecht man normalerweise auch schon sehr schnell.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
Die Aufschriften auf den Flussmitteldosen sind für extremste Anwendungen ausgelegt. Müssen sie auch sein. Absaugung OK, wenn jemand von morgens bis abends lötet und das über Jahre hinweg und das Zeug eimerweise verbraucht. Dann sind diese Verhältnisse gegeben. Aber nicht für 10 kleine Lötstellen am Tag.

Fuorwasserstoff kann mit allerlei Tricks aus Flussmittel hergestellt werden, denn es handelt sich bei ihnen um Borfluoride. Die Warnhinweise haben meiner Meinung nach, jedoch mehr herstellerschützende Aufgaben. M
In Amiland stehen auf den Beipackzetteln der Mikrowellenherde sogar Warnungen drauf, dass diese Geräte nicht geeignet sind, um Tiere zu trocknen! :bounce:
Kathl
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Kathl

 ·  #11
Danke euch für die Hilfe, jetzt bin ich auf jeden Fall viel beruhigter!
Liest sich halt immer gefährlich und ich konnte das alleine erst mal nicht nicht abschätzen.
Aber verstehe auch, dass sich die Hersteller absichern müssen und ich bin außerdem sehr weit entfernt vom eimerweisen Verbrauch.

Interessant ist auch der Hinweis zu Haaren, Schal etc. Da war ich tatsächlich sehr nachlässig bis jetzt.
Und gestern beim Polieren fiel mir auf, wie nah meine (offenen) Haare dem Handstück so kommen ... unschöne Vorstellung, wie das enden könnte, Haargummi liegt nun bereit :).

Viele Grüße, Kathrin
philomena
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philomena

 ·  #12
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke

In Amiland stehen auf den Beipackzetteln der Mikrowellenherde sogar Warnungen drauf, dass diese Geräte nicht geeignet sind, um Tiere zu trocknen! :bounce:


Jo, weil die Amis so blöd waren das wirklich zu machen.
Aber die brauchen ja auch auf Ihren Papp-Kaffeebechern einen schriftlichen Hinweis, daß der Inhalt heiß sein könnte :roll:
Sparkle
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Sparkle

 ·  #13
Tsaha, ähnliches passiert auch bei uns in D. Diesen Montag bei Markt im NDR berichtet: Fischverkäufer wurde von einem Kunden verklagt, der sich BEINAHE an einer Gräte verschluckt hatte, er mußte (wenn ichs richtig erinnere) 500 Euronen zahlen und ein Schild im Verkaufswagentresen aufstellen "Achtung, Fisch kann Gräten enthalten". :roll:
Ja, Wolle kann kratzen und Eis ist kalt!

Nachtrag, um mal wieder konstruktiv zu werden: Wenn öfter und ausdauernd mit Profi-Schmuckreinigungsbädern hantiert wird, überhaupt bei agressiveren Mitteln, empfehlen sich gut sitzende Gummi/Nitrilhandschuhe. Bei Renovirin sowieso. Das erspart einem im günstigsten Fall einen sehr hohen Verbrauch an Handcreme.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #14
Sparkle
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Sparkle

 ·  #15
Dein link funzt leider nicht
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