Schmelzen von Feilung und Gekrätz im Kleinbetrieb
Bei Schula oder Fischer, gibt es so gen. Injektorbrenner, die mit verschieden großen Düsen arbeiten. Sie werden an normale Propanflaschen angeschlossen.
Bei Schula, oder Fischer gibt es ebenfalls billige, hohe Tontiegel aus hessischem Ton, sowie Pottasche, oder Schmelzpulver für Feilung.
Zunächst nimmt man sich einem Blecheimer und macht ein rundes Loch in die Seitenwand, etwa 50 mm Durchmesser. Das Loch sollte etwa 80 mm über dem Boden des Blecheimers in die Seitenwand geschnitten werden.
Als nächstes besorgt man sich einen Beutel Schamottmörtel, sowie einen kleinen Eimer Schnellzement. (Rakofix Dübelzement oder vergleichbar) Die Pulver gibt es in den Bauhäusern, sie werden miteinander vermischt. Wenn sie mit Wasser angemischt sind, heißt es schnell zu arbeiten, da die Topfzeit nur wenige Minuten beträgt. Also besser mehrere Chargen anmachen!
Aus normalen Ziegelsteinen, oder Schamottsteinen, werden Halbe oder Viertel geschlagen. Mit diesen Bruchstücken wird zunächst der Boden ausgemauert, bis auf die Höhe des Loches. Danach geht es rundherum weiter, allerdings nur etwa 5-bis 6 cm dick. Eine Öffnung des Durchbruchs wird abgeschrägt, so dass die Flamme später ohne hinderliche Ecken um den Tiegel spülen kann. Das Ganze wird dann sauber und reichlich verputzt und mehrere Tage getrocknet. Das Loch in der Mitte sollte rund sein mit dem Tunnel durch die Außenwand. Nun ist der Schmelzofen fast fertig, Die Tiegelhöhe kann nun leicht mit dem Zollstock ermittelt werden, als Abdeckung werden zwei Ziegelsteine auf die obere Ofenöffnung gelegt.
Der Tiegel wird zur Hälfte mit einer Mischung aus Pottasche und Metallspänen beladen und in den Ofen gestellt. Danach wird dieser mit den Steinen abgedeckt.
Das Schmelzrohr wird entzündet und so positioniert, dass die Flamme im Ofen verschwindet und rund um den Tiegel streichen kann. Die Reste entweichen als Flammenfahne neben den Abdecksteinen.
Nun heißt es etwa eine Stunde zu warten. In dieser Zeit schmilzt der Tiegelinhalt und verbindet sich auf dem Boden des Tiegels zu einem runden, blanken "König". Ist man sicher, dass alles geschmolzen ist, stellt man die Flamme aus und entfernt das Schmelzrohr. Tiegel und Ofen können nun kalt werden. Der Tiegel sollte nicht höher als bis zur Hälfte befüllt werden, weil er sonst überkocht. Die Sauerei hat man dann auf immer und ewig im Ofen, was jedoch kein Beinbruch ist.
Ist der Tiegel kalt geworden, zerschhlägt man ihn mit dem Hammer. Übrig bleibt der König. Die Reste gibt man zum Kehricht in die Scheideanstalt.
Das ist eine professionelle Art, kleinste Metallstücke (Feilung usw) einzuschmelzen, ohne mehr Verlust als Erschmolzenes zu bekommen. Die Metalle sind aufgrund ihrer perfekten Abdeckung sehr sauber und können, wenn es kein Gemisch ist, auch ohne Probleme Weiter verarbeitet werden. Man kann den Tiegelkönig auch noch einmal, ohne Pottasche, mit Borax schmelzen und in normale Blech- oder Drahteingüsse geben. Der Rest ist ja bekannt. Wichtig: Eisenbestandteile vorher mit dem Magneten entfernen!
Diese Methode hat den Vorteil einer ausreichenden Wärme und sie ist sehr verlustarm. Desweiteren funktioniert sie zuverlässig.