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333 Gold

 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo,

ich frage mich manchmal, warum man ''333er Gold'' überhaupt als Gold bezeichnen darf. Es besteht nichtmal zur Hälfte aus Gold ( verbessert mich bitte wenn ich falsch liege ) und trägt trotzdem den Namen ''Echtes Gold''

Wie seht ihr das?
In meinen Augen sollte es zuerst mit 585 anstatt 333 anfangen.
Tilo
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Tilo

 ·  #2
es besteht trotz des namens nur aus nem Fünftel Gold, wenn man sinnvollerweise das volumen der gemischten Metalle ansieht
ist goldhaltiges Messing und in keinem anderen land darf das als Gold bezeichnet werden
hier würde ich mir ne EU_regelung wünschen, die das zeug aus dem Handel verbannt
aber lieber werden uns quecksilberhaltige Leuchtmittel verordnet und einheitliches Obst
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Von uns wird auch kaum einer was gutes zu 333 sagen.

Leider setzten aber die industriellen Hersteller oft darauf und der schlecht informierte Fachhandel bietet es dem willigen Käufer an.

Was dabei raus kommt, ist nicht selten solch ein Schrot :
Anhänge an diesem Beitrag
P1080125.JPG
Titel: P1080125.JPG
Sparkle
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Sparkle

 ·  #4
Wow, krasses Bilderbeispiel!
Ich hatte mal ne Schlangenkette aus dem Zeug zur Reparatur vorliegen. Was nicht mehr machbar war, denn die ging an anderen Stellen auf leichten Zug auseinander wie gekochte Spaghetti.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
Schlangenkette ist ja prädestiniert dafür (dünne Verbindungen, die mechanisch verformt sind)

ich habe aber schon ne 6mm breite herrenkette gehabt, da fielen Bröckchen ab ;-)
und noch einiges anderes mehr, sind in meinem kleinen Gruselkabinett archiviert
Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #6
Zitat geschrieben von Sparkle
...wie gekochte Spaghetti.

Knäckebrot triffts besser 8)
Tilo
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Tilo

 ·  #7
genau, ich sag immer "krümelt wie Keks" dazu
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
@Zirkonhead:

Silizium, Gallium und Calzium machen's möglich. Solche Bröckelkacke bringt man damit sogar noch bei 750-er problemlos hin.

Hauptsache ist, dass man es billig und ohne großartigen Ausschuss gießen kann. Was dann damit passiert, das ist dann Sache des armen Trägers solcher Machwerke.

Es gibt Länder, in denen so ein Mist verboten ist. Und da wird auch Deutsch gesprochen. Doch es wird dort, bestehender strengster Verbote zum Trotz, sogar verarbeitet. Echtes richtiges 333-er Gold. Aber: Nur für den Export nach Deutschland erlaubt!.

So sind wir. - Hauptsache immer schön billig. Würg..
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Guestuser

 ·  #9
Guten Abend,

kann man davon ausgehen, dass 333-Schmuck immer schlecht verarbeitet ist? Also auch zusammenbrechen kann wie auf dem oben gezeigten Bild?
Tilo
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Tilo

 ·  #10
das eine hat mit dem anderen nichts zu tun
333er kann durchaus gut verarbeitet sein (schön massiv, gute Oberflächenqualität)und trotzdem aufgrund seiner zwangsläufig schlechten materialeigenschaften zerbröseln
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Ergänzung:

Aber auch nur die "guten" Gusslegierungen mit den üblichen Schweinereien als " erlesene Ingredenzien"

333-er Gold welches zu einem Drittel aus Gold, zu einem weiteren Drittel aus Kupfer und zu einem aus Silber besteht, hat geradezu unverwüstliche Eigenschaften. Früher wurden vor allem Trauringe daraus gefertigt, die den Vorteil hatten, preiswert und unkaputtbar zu sein.

Da dies jedoch extrem geschäftsschädlich ist, zudem heute fast alles gegossen wird, ist es der produzierenden Industrie nicht schwer gefallen, die Haltbarkeit von 333-er Gold mittels spezieller Zutaten, auf ein Minimum zu begrenzen. Diese Zusätze haben die Eigenschaft, das Wachstum der Kristallite ins Uferlose zu steigern. Da zusätzlich auch Zink Bestandteil derartiger Konsum-Legierungen ist, bleibt der Erfolg nicht aus: Die Korngrenzen brechen auf, die Schmuckstücke zerbröckeln regelrecht und müssen eingeschmolzen werden. Der Altgoldhändler reibt sich die Hände.

Das Ganze ist auch ein Resultat der unkontrollierten Umsetzung wirtschaftlicher Interessen, auf Kosten des Verbrauchers. Aber das gehört zu den Tabu-Themen unserer Gesellschaft. Lassen wir es also dabei.
Tilo
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Tilo

 ·  #12
weitere Ergänzung:
schön wärs, wenns nur gegossenen Schmuck beträfe
aber auch Kettchen sind genauso gefährdet
und auch dicke Ketten, wo es wohl hauptsächlich das Zink ist, gußoptimierende Ingrdenzien dürften da ja nicht enthalten sein

und die Karabiner, die auseinanderfallen
und die Klappbrissurohrringe, wo die Klappen brechen und die................
usw usf
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
Richtig! Das Zink, welches allerdings sehr gussoptimierend wirkt, ist der Hauptursache für die Zerbrechlichkeit dieser Legierungen, die dann eintritt, wenn sie mit geringsten Mengen Chlor in Kontakt kommen. Silizium, Gallium, Phosphor, Calzium usw.sind allesamt sauerstoffhemmende Zutaten, die allerdings für den Riesenwuchs der Kristalle verantwortlich sind.

Auch bei alten Loten, die vorwiegend mit Zink gebildet wurden, ist diese Erscheinung zu beobachten. Ebenfalls bei Nickel-Weißgold, wo immerhin etwa 15% als "Schmiermittel" einlegiert wurden, damit das hakelige Gefüge überhaupt verarbeitet werden konnte.

Aber so richtig gut wird es, wenn Silizium mit dabei ist. Dann kann manchmal die Haltbarkeit auf Stunden begrenzt werden. Paradiesische Umstände für Produzenten. :mrgreen:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Ein kleiner Zusatz Zink, so um 0,4 bis 1 % ist nach meiner Erfahrung nicht schädlich. In einigen Industrien habe ich gesehen das sogar 5-7% Zink zugesetzt wurde. Das fand ich immer als zu viel. Aber 15% Zink ist in meinen Augen der Horror.

Vermutlich wird Zink als Ersatz des teureren Silbers verwendet um die Rotfärbung der Legierung durch Kupfer zu bremsen. Allerdings wird dann das gelb ein wenig blass. Wir nannten das Pforzheimer gelb.

Wenn man gute Zutaten (Gold, Silber und Kupfer) in seine Legierung gibt, ist das wie ein gutes Essensrezept. Die Farben werden satt und schön und die Haltbarkeit ist gut.

Das bei Sparlegierungen wie 333 noch weiter gespart wird ist nicht verwunderlich, aber dann kann das Rezept auch nicht schmecken.

Ubrigends sind auch Weissgoldlegierungen mit Gold, Kupfer und Nickel legiert, nach wie vor wunderbare fest und gut zu verarbeitende, fast weisse und nicht allergieauslösende Materialien.

Siehe oben, auch das Rezept ist wichtig.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
Heinrich,
ich kann Dir hier nur Recht geben. So ergibt z.B. eine Legierung aus 585 Teilen Gold, 200 Cu, 145 Ni und 70 teilen Kadmium eine sehr geschmeidige und ganz weiße Legierung, die zudem den Vorteil hat, ein sehr geringes spez. Gewicht zu haben (ca. 12,5) mit einem Erstarrungspunkt von 920 °C. Sie entspricht in etwa der bekannten Ni-Weißgoldlegierung von der Degussa.

Der hohe Zinkanteil wurde in diesem Fall durch Cd. ersetzt, was der Legierung trotz halbiertem Zinkanteil, eine wesentlich bessere Geschmeidigkeit verliehen hat. Schade, dass diese Legierung nicht mehr zu beziehen ist, denn Zink und Kadmium sind durch die EG verboten worden. Dafür haben sie hoch Quecksilber haltige Leuchtmittel zur Vorschrift erhoben. :mrgreen:
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