Goldschmiedeforum
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Ring aus schwarzem Eisen

 
Sushi
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Sushi

 ·  #1
Hallo zusammen
Ich möchte zwei Spiralringe anfertigen. Diese können ineinandergesteckt werden. Der eine soll aus Silber sein der andere soll sich optisch vom anderen unterscheiden. Da meine Kundin kein Gold möchte bin ich bei meiner Suche im Internet auf schwarzes Eisen gestossen.
Nun meine Frage: wo kann man schwarzen Eisendraht beziehen? Und ist es möglich das Eisen schön zu einer Spirale zu wickeln?
Besten Dank.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Eisen wird normalerweise geschwärzt und ist nicht von Natur aus schwarz. Als Ring wirst Du wohl kaum ein Material finden, das eine Schwärzung kontinuierlich aufrecht erhält. Das einfachste wäre, Silber zu schwärzen, ist der geringste Aufwand, um für Dein Projekt einen Farbkontrast zu erzielen. Oxidiertes Shakudo, PVD-beschichteter Stahl oder Titan, eloxiertes Aluminium, es ist egal, was Du nimmst, alles schabt sich beim Tragen ab. Was Du brauchst, ist voll durchgefärbtes Material, z.B. Ebenholz, Acryl oder ähnliches.

Wenn es nicht schwarz sein soll, was spräche dann beispielsweise gegen 500 Palladium? Das ist ein dunkles Grau und ergibt auch einen schönen Kontrast zum Silber. Ich hänge hier mal ein Bild an.

Oder wenn schon nicht Gelbgold, dann Rotgold?
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Oha, kenn ich ja noch gar nich. Warst du dieses Jahr schon so fleißig? Toll!
@ sushi: Na wenn das keine gute Idee ist?
Eisen am Finger, na ich weiß auch nicht, das rostet doch.
@ Tätzilein: Darf ich den frech mal kopieren? Was wir häufig im Kurs machen ist so einer mit dem kleinen Ring in 2mm Silber gehämmert, den Unterring in poliert.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
nö, ich war dieses Jahr noch nicht fleißig, an der Motivation arbeite ich noch ;-) Das war ein Ring von Constanze, den ich letztes Jahr verkauft habe. Da mußt Du sie mal anfragen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Ich werds abwandeln und den kleinen in Gummigammi machen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Grüner Finger inbegriffen?
Sushi
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Sushi

 ·  #8
Danke Ulrich für deine Antwort. Aber wo bekomme ich dieses Korinthische Erz?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Aes Corinthium ist eine Kupferlegierung, die meist aus Kupfer, Feingold, Silber und Zinn besteht. Die historischen Legierungen enthielten auch Arsen und Blei.

Nachdem es sich herausgestellt hatte, dass diese giftigen Beimengungen keineswegs essentielle Bestandteile waren, hat man ohne diese experimentiert und ist schließlich zu einem gleich aussehenden, sich identisch färbenden Werkstoff gelangt.

Kaufen kann man dieses Metall meines Wissens nach nirgendwo, man muss es sich selbst herstellen. Nachdem die Gegenstände fertig sind, erhalten sie ihre braunschwarz-violette Farbe durch einen Färbeprozess in Kupfersalz-Lösungen. Interessant ist, dass sich diese Farbe nicht abwetzt, sie ergänzt sich beim Tragen durch Einwirkung von Hautschweiß laufend von selbst.

Mehr kann ich darüber auch nicht sagen, es ist jedoch ein sehr schwieriges Gebiet. Man braucht unbedingt eine große metallurgische Erfahrung, neben einer guten Einrichtung, wahrscheinlich auch gute Nerven und sehr, sehr viel Zeit.

Es gibt einen Goldschmied namens Matthias Lehr, der sich um die Wiederentdeckung von Aes Corinthium sehr verdient gemacht hat. Er leitet Kurse, wo Herstellung und Verarbeitung dieses Werkstoffes gelehrt wird.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
dann könnte man sagen, daß Shakudo dem Corinthium Aes entspricht. Auch das ist eine Kupfer-Gold-Legierung und wird in ner Salzlösung geschwärzt.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Ein Blech aus Shibuichi hab ich mir mal selber gegossen.
Scheint härter zu sein als blankes Kupfer.
hab es aber noch nirgendswo eingebastelt, weil ich keine Zeit mehr hab Mokumebleche selber zu schweißen.
Man nehme Kupfer und legiere etwas Silber oder halt in dem Falle Gold dazu.
Jedenfalls klappte es bei mir auch ohne:
>>eine große metallurgische Erfahrung, neben einer guten Einrichtung, wahrscheinlich auch gute Nerven und sehr, sehr viel Zeit. <<
Ging einfach so. ganz easy.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
ne Rezeptur für Shakudo habe ich im Geschäft rumfliegen von nem Italiener bekommen, der in Basel ausgestellt hat.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
Shakudo enthält laut Midgett 2 - 15 % Gold, Rest Cu.
Er meint 4% wäre opti. Mit 3-4 % Kobalt würd es härter.
Shibuichi hat 15 - 35 % Silber.
Das besonders schöne Kuromido hätt 1% Arsen.
Geringe Mengen von Kobalt, Platin,Palladium und Antimon in Kupfer gäbe auch interessante Farben.
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