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Altes Biedermeiermedaillon restaurieren lassen

 
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo zusammen,
Habe hier ein sehr schönes Medaillon bekommen. Ich nehme mal an es ist aus der Biedermeierzeit. Richtig? Leider hat es ein paar Makken. Es hat ein paar kleinere Dellen und in der Emaillie fehlt etwas (nehme an es war ein Perlchen drin) was ich nicht so schlimm finde. aber auf der rechten Seite, sind tiefere Dellen und die Vergoldung ist dort aufgeplatzt, sodass man das Trägermaterial sieht. Jetzt wollte ich fragen, ob einer weis, wo man sowas reparieren lassen kann? Geht das auch bei einem Juwelier, Goldschmied etc? Mich würde auch interessiern, was sowas ungefähr kostet? Bin Student und kann mir nicht wirklich viel leisten, aber es ist schade um das gute Stück :(

Danke schön mal im vorraus für Antworten :)

Liebe Grüße
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Information: Hier sieht man die Stelle mit den Dellen und der aufgeplatzten Stelle
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Tilo
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Tilo

 ·  #2
ich denke, das ist, wenn überhaupt!,nur restaurierbar, wenn die Kosten keine Rolle spielen

es ghet nämlich bei dem Stück um Goldfolie im Bereich -,05...bestenfalls -,1mm, die durch Kitt halbwegs stabilisiert ist

ergo: löten an Folie ist kaum möglich
und schon gar nicht, wenn der Kitt anhaftet
ohne Kittfüllung ist das Teil aber kaum anfaßbar

also siehe ersten Satz
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #4
Diese Schmuckstücke wurden in einer Zeit gemacht, in der ganz Europa durch die Franzosen unter Napoleon restlos ausgeblutet war. Da es praktisch keinen Schmuck mehr gab, das Bedürfnis danach jedoch riesig war, entstand diese Art des Schmucks. Das Rezept dazu hieß: Minimalster Materialeinsatz, bei größtmöglicher optischer Wirkung. Niemand hätte damals gedacht, dass sich diese Teile 200 Jahre später noch einer nicht zu unterschätzenden Beliebtheit erfreuen.

Wirklich kaputt sind diese Schmuckstücke allerdings meist durch unwissende Besitzer und deren Goldschmiede gegangen. Wie Tilo bereits erläutert hat, ist die verwendete Goldfolie nur wenige hundertstel Millimeter dick, zur Stabilisierung wurden diese Teile damals mit einem erwärmten und dadurch wasserflüssigen Kitt gefüllt. Das zu allen Zeiten beliebte "Aufarbeiten" (sprich Polieren) derartiger Teile, schliff vor allem von den hervorstehenden Kanten der hauchdünnen Reliefs das notwendige Material ab. Die Folge waren offene Stellen, wie in diesem Fall.

Auch wurde versucht die Teile umzuarbeiten, also z.B. aus einem Anhänger eine Brosche zu machen, oder umgekehrt. Diese Versuche haben unzählige dieser schönen Relikte einer armen Zeit zerstört.

Heinrich hat auch aus meiner Sicht vollkommen Recht. Halte es in Ehren, oder: Lass Dir ein Duplikat machen. Das wird dann zwar eine Kleinigkeit schwerer, weil niemand mit so wenig Material arbeiten kann/will, aber rein äußerlich hast Du eine sehr perfekte Kopie, an welcher man sogar löten kann wenn es denn mal sein muss.
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