Edelsteine & Perlen
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Ringe mit Brillantsplittern

 
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Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
hi

ich hätte da mal eine naive Frage.

In der Werbung hört man ab und zu von Ringen mit Brillantsplittern.
ich würd jetzt gern wissen, wo die Splitter herkommen? sind das Splitter, die beim Schleifen übrig bleiben? Haut da jemand mit dem Hammer auf eher minderwertige Steine drauf und dann kann man die Splitter im Sinne der optimalen Resteverwertung in exklusive Ringe einbauen?
oder doch was anderes?

bei diesen Ringen mit Splittern steht dann meist auch noch die Ct-Angabe dabei. Von Reinheit und Schliff als Besonderheit kann man da wohl nicht mehr reden?

ist das naiv von mir, anzunehmen, dass Brillantsplitter in Ringen nur aus Marketing-Gründen was Tolles sind?

bitte um Erklärungen :)
Tilo
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Tilo

 ·  #2
ich sag einfach mal so geradeaus: es gibt keine professionelle Werbung oder einfach nur Shopangebot, wo Brillantsplitter angeprisen werden
insofern ist die Frage obsolet
Brillantsplitter>urban legend

alle diamanten in schmuck sind aktiv geschliffen, auch die winzlinge mit unter 1mm
und die werden dann als diamanten odee brillanten bezeichnet und verkauft und beworben
gaaanz selten gibts in designeschmuck rohe diamanten bevorzugt schön kubisch auskristallisiert
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Redaktion

 ·  #3
ungefähr 31.300.000 Ergebnisse für Ringe mit Diamant-splittern bei Google. nicht nur bei ebay etc.

für ne urban legend ist das verdammt viel.
Tilo
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Tilo

 ·  #4
zeig doch mal einen link, den man als werbung bezeichnen kann
und damit meine ich profis, nicht amateure (ebayverkäufer sind auch oft amateure selbst wenn sie semiprofessionell mit schmuck handeln)
allenfalls Ketten könnte man mit viel gutem willen als splitterketten bezeichnen( wegen volksmund und deren suchbegriffen), obwohls keine splitter, sondern nicht ernsthaft verwendbare rohsteine sind:splitter aus zerkloppten steinen wären zu klein und zu scharf

ich warte also auf einen link zu einem seriösen angebot: Ring mit diamantsplitter

soll ich mal bielefeldverschwörung googln?
die wird auch nicht wahrer, wenns n haufen treffer gibt
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Redaktion

 ·  #5
die Werbesachen hab ich aus Frauenbüchern
Wenn ich nicht schlafen kann, lese ich alles, was mir in die Finger kommt.

da werden diese Brillantsplitterringe erwähnt, weil "toll und exklusiv und das soll man dem Kerl sagen, dass man so was zu Weihnachten/Geburtstag haben will".
und da diese Bücher auch gelesen werden- nicht nur von mir -
kann man das als Werbestrategie bezeichnen, meiner Meinung nach. Über die Definition von
(Schleich-)Werbung bzw. was keine Werbung ist, mag ich hier nicht diskutieren.


Brillantsplitter mit Ring werden u.a. vom Zoll angeboten
-->ja, ich kenne Eure Meinung zum Thema Zoll-Verkäufe, ich lese hier nämlich mit ;)

abgesehen davon, diverse Antikschmuckverkäufer
diverse Auktionen etc.
meinetwegen auch semi-professionell.

nur weil die großen Shops so was nicht anbieten, heißt das ja nicht, dass das Schlagwort "Brillantsplitter" nicht untot in der Gegend rumhängt und evtl. den einen oder anderen Schmuckkäufer auf Ideen bringt oder irgend so ein naives Redaktionshäschen vom Schmuckportal ;)

wenn das so ist, dass bei Ringen keine Splitter verwendet werden, sondern nur bearbeitete Steine, dann ist das halt so.
ich sagte, doch, dass das eine naive Frage ist. :)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Das ist, wie bei vielen anderen Falschbezeichnungen (z.B. Halbedelstein) auch, eine festgefahrene Denke bei den Kunden. Nur, weil sie den ausgeschliffenen Stein nicht richtig sehen können und nur das Blitzen der Facetten wahrnehmen und sich nicht vorstellen können, daß ein so mini Stein noch geschliffen wird, denken sie, daß das Splitter sind. Somit ist die urban legend geschaffen, die sich hartnäckig hält.

Ich habe auch einige Kunden, die bei Steinersatz meinen, sie bräuchten keinen Brillanten, ein Splitter würde auch vollkommen ausreichen. Die kippen dann auch erst mal aus den Latschen, wenn sie hören, daß auch die Winzlinge voll geschliffen sind.
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 ·  #7
ok, danke
dann bin ich auf die Falschbezeichnung reingefallen :)

da ich aber grad keine Lust hab, in der Ecke rumzustehen und mich zu schämen, geh ich lieber noch einen Tee machen :)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Ecken stehen ist doch langweilig. Trink lieber noch nen Tee mit deinen Pelznasen und knabber n bissl Schoko, Lebkuchen oder was auch immer.
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 ·  #9
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
klingt auch lecker *rausschleich* :-)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Noch mal zurück:

Diamantsplitter. Damit wurden früher vielfach kleine, so gen. Diamant-Rosen bezeichnet.

Da die kleineren Rohsteine früher vor dem Schleifen ausschließlich gerieben wurden um die erste rohe Zurichtung zu bewerkstelligen, welche das eigentliche Schleifen erst ermöglichte, war diese Verarbeitungsform für viele größere und unregelmäßige Steine nicht anwendbar, oder zu riskant.

Daher wurden sie gespalten, oder gesägt um eine erste, verarbeitbare Form zu bekommen. Die Abschnitte oder Abspaltungen wurden im Gegensatz zum Abfall beim Reiben nicht als Borth dem Schleifprozess als Schleifmittel zur Bestückung der Schleifscheiben zugeführt, sondern diese Splitter wurden fassettiert, sie wurden zu "Rosen" verarbeitet.

Rosen waren auf der Unterseite einfach als Fläche glatt geschliffen, die gewölbte Vorderseite in Dreiecken und mehreren Stufen (Galerien) fassettiert. Diese Steine wurden gern als preiswerte Besatzsteine verwendet.

Größere und hoch gewölbte Rosen erhielten einen, aus poliertem Stanniol (Zinnblech) gefertigten Reflektor mit Fassetten, der in tütenförmige Trichterfassungen eingelegt wurde. Diese Trichter bestanden aus Feinsilberblech. Die Öffnung an der Oberseite wurde in der Form ausjustiert dass die Rose genau hinein passte. Die Fassung mit Folienreflektor und dicht angebörteltem Stein, wurde anschließend in einer weiteren Fassung wie ein ganz normaler Stein verarbeitet, z.B. in Solitär-Ringen. Bei kleineren Steinen gab es auch kombinierte Fassungen, die aus einem nach oben konisch-rund zulaufenden äußerem Mantel bestanden, die in der Mitte eine Öffnung zur Aufnahme besagter Tüte mit der Reflektor-Folie hatten. Aus dem äußeren Mantel wurden die Krappen herausgefeilt, um den Eindruck einer Krappenfassung zu erzeugen (abgedeckte Fassung). In jedem Fall jedoch, wurden die Steine so dicht wie möglich gefasst, das auf keinen Fall wasser und Schmutz an den Reflektor dringen durfte. Alle diese Fassungen wurden i.d.R. aus Feinsilber gefertigt, da man damals keine anderen weißen Schmuckwerkstoffe kannte.

Das nur als Hintergrund zu der Bezeichnung Diamantsplitter, die wie man sieht, schon einen realen Hintergrund hatte. Heute sind Diamant-Rosen weitestgehend vom Markt verschwunden. Die Bezeichnung jedoch, hat sich gehalten und wurde vom Volksmund fugenlos auf die nächstbilligere Form des geschliffenen Diamanten übertragen, auf den so gen. Achtkant.

Hierbei handelt es sich um eine Zwischenstufe, eine Vorstufe des Brillantschliffes. Brillanten wurden nachdem die Achter-Teilung angelegt war, erst einmal nach Farbe, Reinheit und dergleichen sortiert, da man erst dann in den geschliffenen und polierten Stein hineinsehen konnte und so die spätere Qualität eines Brillanten bereits in dieser Stufe hundertprozentig zu ermitteln war.

Wenn die Steine nun so schlecht waren, dass sich eine Weiterverarbeitung zu Brillanten nicht lohnte, denn es mussten ja noch 40 Fassetten angeschliffen werden, dann wurden sie als billige Besatzsteine einfach in diesem Zustand veräußert.

Heute werden kaum noch Achtkant-Diamanten angeboten, es wird fast alles durchfassettiert, vieles auch auf Automaten.

So, das war wieder ziemlich viel Text, aber das gehört nun mal zusammen und erläutert die Bezeichnung Diamantsplitter.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #12
Redaktion
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Redaktion

 ·  #13
danke für die ausführliche und aufschlussreiche Erklärung :)


Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke
EBOHH in der Zeit wo ich mir die Finger blutig hacke, redet Ihr nur vom Essen. Und dabei habe ICH den Hunger! :motz:


hier ein üppiges Sonntagsfrühstück, nur für Dich
alles Deins
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
stefan
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stefan

 ·  #15
hallo josefa,
wir haben gerade sowas "splittriges" in arbeit. es sind diamantabschnitte/scheiben (ca. 1-3 ct), die ganz flach faccetiert sind wie die rosen, nur , dass dabei das maximum an volumen erhalten bleiben soll. sie sehen in natura irre aus! auf der kurzen filmsequenz sieht man auch die diamantrosen, die uli meint.
gruß stefan
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