Goldschmiedeforum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Gesucht: Wer ist fit in Chemie?

 
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20397
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #1
Hab mal eine Frage Ihr Lieben.
Hatte am Wochenende ein seltsames Phänomen, das ich mir mit meinen feld-wald und wiesenchemischen Kenntnissen nicht erklären kann.

Und zwar waren 2 Silberclaywerkstücke betroffen, an 2 unterschiedlichen Tagen und Kursorten. Hatte ich noch nie vorher.

Beide wiesen nach dem Brennen, eines, ( besser2, ein Pärchen für Ohrstecker) nach dem Erstbrand, eines nach einem 2. Brand einen rötlichen, ja fast rosafarbenen Überzug auf.
Kann sein dass es nicht direkt nach dem Brennen so war, sondern erst nach dem Kratzen mit Stahlbürste oder Messingbürste.
Klar denkt man, ist Kupfer, wo auch immer es hergekommen sein mag, wir erhitzen es, oxydieren es und beizen es ab. Wobei ja das Silberclay Feinsilber ist.
Pfeiferdeckel, soviel wie ich auch dran rumgeglüht habe, da ist nix schwarz geworden, nach dem Abschrecken war es wieder rosa.
Na gut, ein bisschen ist es vielleicht durch das Erhitzen selber weniger geworden. als Beize hatte ich nur Zitrusentkalker mit, der hat es komplett unbeeindruckt gelassen.

Bei beiden wurden vorher vom gleichen Material andere Stücke hergestellt, die nichts hatten.
Bei beiden waren noch andere Stücke gleichzeitig im Ofen, die auch nichts hatten.
Ein Stück lag auf Mineralfasermatte, zig mal vorher benutzt, das andere in Vermiculitgranulat, in einer Blechdose, ehem. Konservendose, es war möglicherweise etwas von dem schwarzen Blechzunder in das Granulat gebröselt.
Der Ofen ist elektrisch und erst wenige Jahre alt.

Der rötliche Überzug war vor allem in den Vertiefungen sehr ausgeprägt, sonst hätte ja simples schmirgeln getan.

Also ich kann mir das nicht erklären. möchte es natürlich in Zukunft vermeiden, habe aber keinen Schimmer wo ich ansetzen muss.

Kann mir bitte wer helfen?
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29793
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #2
nach dem Beizen rötlich kommt, wenn in dieser Beize einerseits normale kupferhaltige Leg. gebeizt wurden und dann zusätzlich Eisen(bindedrahtreste) ins Spiel kommen
das kennst du sicher
hat aber nichts mit rot schon nach dem Brennen zu tun
wobei: du schreibst, nach Kratzen, also nach brennen>beizen>kratzen?

dann ist es klassischer fall von eisenverunreinigung, die
aber eigentlich durch neuerliches glühen zu beseitigen ist, wenn danach
!! in frischer beize gebeizt wird,!!
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21551
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #3
Reni schreibt aber, daß das Teil nach dem Abschrecken wieder rosa war. Das sollte ja dann auch ned sein, oder?
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29793
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #4
wenn sie die versaute Beize weiterhin verwendet hat, wärs ja zwangsläufig wieder rot

frischer Beizansatz muß verwendet werden
und schwarze Eisenzunderteile von dieser ferngehalten werden
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20397
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #5
Es war rot, lange bevor es die Beize von ferne gerochen hat.
Die Feinsilbermase braucht doch nach dem Brennen nicht gebeizt zu werden, sondern wird gleich gekratzt wegen der weißen porösen Oberfläche
Meine Vermutung geht dahin, dass es was mit der Kratzerei zu tun hat. Ich selber verwende normal keine Stahlbürsten, diese werden aber vom Clayhersteller enpfohlen http://www.kumihimoshop.de/ksh…cts_id=528 ich hab natürlich aus "unserm" Fachhandel die. Manche Teilnehmer finden die besser, werden trocken angewendet, manche finden wasserseifige Messingbürsten besser.
Messingbürste ohne Wasser soll zwar gelblichen Abrieb geben, aber auch nicht sowas.

Und die Beize hab ich direkt frisch angesetzt und die hat in ihrem Leben noch kein Kupfer zu Gesicht bekommen. Und beim Erhitzen wird nix schwarz, also kann es doch gar kein Cu gewesen sein.

Hing was in der Bürste? Werd ich gleich mal kontrollieren. aber wonach suchen?

Das eine Teil kam ein 2. mal in den Ofen, da es nach dem 1. Kratzen etwas dunkler war als seine Brüder, danach war es rot.

Ja, der Eisenzunder ist auch noch eine Spur, aber alles geschah VOR der Beize. In der ganzen Clayverarbeitung kommt aber kein Kupfer vor.
Und nach dem Anlöten von Sterling Ohrstiften ist an den nicht betroffenen Stücken ja auch nichts mehr passiert.

Also Eisenzunder plus Messingbürste, plus säurehaltiges Leitungswasser, wenngleich mit Seife? Nee, oder?
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20397
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #6
ausbuddel, ausbuddel mir brennts auf den Nägeln. Am Mittwoch nächster Claykurs, bis dahin sollte ich wissen, was passiert ist um es fürderhin zu vermeiden.

Mannomanno hat denn keiner eine Idee?
Kann doch nicht sein, dass hier niemand fit in Chemie ist.
Für mich war Chemie halt immer ein gut-Nachbar-Fach, aber hier muss doch einer mal nen Schimmer von Ahnung haben.

Nochmal:
Problem: rötlicher, fast rosaner Niederschlag auf Schmuckstück aus Feinsilber (-clay).
Wird beim Ausglühen nicht schwarz.
Hat sich demnach auch nicht in der Beize, die in diesem Fall aus Zitronensäure bestand nicht ablösen lassen.
Vermutlich also kein Kupfer.
Einzige Kupferquelle wäre eine Messingbürste gewesen.

Die Zitronensäure wurde (auch von anderen Stücken) in der gleichen Schüssel abgespült, in der frisch gebrannte Stücke auch abgeschreckt wurden.

Außerdem kommt noch Eisen in Frage, vorliegend in Form von Zunder von einer zum Brennen verwendeten Blechdose, bzw. dem Brenngitter oder auch von Stahlbürsten.

Betroffen waren jeweils nur einzelne Stücke, keineswegs alle zur gleichen Zeit angefertigten.

Oh Leute, es gehört echt nicht viel dazu, in Chemie besser zu sein als ich.
Ich steh hier vor einem Rätsel.

Bitte Hilfe!!!
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33942
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #7
Zum einen ist mir neu das Zitronensäure Kupfer rückstandsfrei auflösen sollte zum anderen sind rote Niederschläge auf Silber immer zuerst einmal im Verdacht durch Kupfer ausgelöst zu werden aber das ist keineswegs zwingend.

Zuerst würde ich beim Hersteller des Clay anfragen.
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20397
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #8
An der Claysubstanz kann es aber nicht liegen, aus der gleichen Packung waren andere Stücke nicht betroffen.
Die Zitronensäure funzt tadellos zum Abbeizen von den Sterlingfurnituren nach dem Anlöten. Dauert halt was.
>>Zuerst würde ich beim Hersteller des Clay anfragen<<
ich frag hier bei Leuten wo ich von ausgeh, dass die Ahnung haben, was soll ich mit einer stereotypen Industrieantwort.
Auf die Chemiekenntnisse meines Händlers würde ich keinen Pfifferling wetten.
Hieße mein Händler Hafner, hätte ich vielleicht ne Chance. Aber so?

Butter bei die Fische, Heinrich, was außer Kupfer kommt noch in Frage?
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #9
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33942
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #10
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 20397
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #11
Ich will nicht dass er weggeht, ich will, dass er gar nicht erst kommt.
@ Ulrich: Jetzt enttäuschst du mich aber.
@ Heinrich: Natriumpersulfat ätzt Kupfer und Silber ätzt es nicht. 60 Grad und muss immer in Bewegung sein. Hab ich mir mal für Mokume aufgeschrieben.
Allerdings leider nicht besorgt.
WENN oh Heinrich, es aber Kupfer gewesen WÄRE, WÄRE es bei Erhitzen Schwarz geworden. usw. Und, wo hätte es denn herkommen sollen? Aus der Messingbürste? Oder aus den 2 angelöteten Ohrstiften?

Leute, ich weiß, ICH bin nicht fit in Chemie, auf EUCH ruht all meine Hoffnung.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29793
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #12
du hast ein clayspezifisches Problem
und ich denke, das können nur andere Clayanwender kennen
also:
wäre doch eine gute Idee, in einm Clayanwenderforum zu fragen, von denen ich annehme, daß es englischsprachig welche geben dürfte
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33942
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #13
Ausserdem geht man in der Wissenschaft normalerweise nach dem Ausschlussverfahren vor.
D.h. man postuliert es könnte Kupfer sein, dann wendet man ein Ätzmittel an das Kupfer ätzt aber Silber nicht.
Wenn die Farbe weg ist, ist das Problem gelöst.
Bleibt die Farbe, geht man zur nächstwahrscheinlichen Annahme über und überlegt dann wie man die lösen könnte.

Wenn Du Schritt eins überspringst und Dir schon Gedanken um Schritt zwei machst kommst Du nicht weiter. Was Du versuchst ist Kopfschach zu spielen ohne die Grundaufstellung zu kennen, das geht gar nicht.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29793
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #14
wobei sie ja durchaus nachvollziehbar annimmt, Kupfer bereits ausgeschlossen zu haben, weil beim glühen das Kupfer oxidiert und dann von der Beize gelöst worden wäre
insofern will sie nicht eine 2. Methode anwenden, sondern von uns andere Möglichkeiten hören, die uns nicht einfallen, weil wir die Bindemittelstruktur und mögliche Fehlereinflüsse herstellerseitig nicht kennen
was kann eigentlich noch rot sein außer Kupfer?
hmm, da hab wohl auch ich in Chemie zu enig aufgepaßt ;-)
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33942
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #15
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0