Männer und Frau'n...!
Die Sichtweise von ein und der gleichen Sache, wird sehr oft in vollkommen unterschiedlicher Weise vorgenommen. Hammer alt, oder Hammer neu, oder ist es überhaupt einer und wenn ja, wozu könnte man ihn verwenden? Sieht er gut aus, (der Hammer) ist seine Form identisch mit dem eigenen Schönheitsempfinden, oder ist er doch eigentlich mehr abstoßend? Fragen die Männer und Frauen durchaus verschieden beantworten würden. Ähnliches lässt sich jedoch auch in anderen Bereichen feststellen.
Wie sehr die Unterschiede bereits bei ganz trivialen Dingen sichtbar werden, hat hier ein mir leider unbekannter Beobachter liebevoll, aber minutiös festgehalten:
Aus der Erlebniswelt eines Kellners:
Damentisch:
10 Damen
Herrentisch:
10 Herren
20:00 Uhr Damentisch
Kellner:
Guten Abend die Damen, was darf es denn sein?
Frau 1:
Oh, ein Glas Sekt.
Frau 2:
Nee, wir warten noch auf die Anderen.
Frau 1:
Also doch ein Glas Sekt.
Kellner:
(geht)
20.03 Uhr Herrentisch
Kellner:
Servus.
Mann 1:
Servus.
Kellner:
Und?
Mann 1:
Zehn Bier.
Kellner:
(bringt Bier)
Mann 1:
Was krieg’ste denn?
Kellner:
18.
Mann 1:
(gibt 20) Stimmt so.
Kellner:
Danke.
20:10 Uhr Damentisch
Kellner:
Haben die Damen etwas gefunden?
Frau 3:
Haben Sie Cola light?
Kellner:
Nein.
Frau 3:
Warum nicht?
Kellner:
Keine Ahnung, ich bin nur der Kellner.
Frau 3:
Dann nehme ich eine Apfelschorle, aber mit wenig Apfelsaft.
Frau 1:
Oh, die nehme ich auch, aber bei mir können Sie mehr Saft reinmachen.
Kellner:
Selbstverständlich.
Frau 5 zu Frau 2-4 und 9:
Trinkt Ihr auch Sekt?
Frau 9:
Ja.
Frau 2:
Ja.
Frau 4:
Nein, ich habe Migräne.
Frau 1:
Dann nimm doch einen O-Saft.
Frau 9:
Oh, ja ich will auch einen O-Saft.
Frau 4:
Nee, ich nehme ein stilles Wasser.
Kellner:
Haben wir leider nicht.
Frau 4:
Warum nicht?
Kellner:
Keine Ahnung, ich bin nur der Kellner.
Frau 4:
Na gut dann nehme ich doch einen Sekt mit O-Saft.
Frau 5:
Dann nehmen wir ne Flasche.
Kellner:
Soll ich ihnen dann eine kleine Flasche O-Saft dazu bringen?
Frau 5:
Warum?
Kellner:
Weil wir keine Flasche fertig gemischten Sekt mit O-Saft haben.
Frau 5:
Na dann lassen Sie den O-Saft weg.
Frau 9:
Dann nehme ich aber noch ein Wasser dazu.
Frau 10:
Ich auch.
Frau 7:
Ich auch, oder? Sie haben wirklich kein stilles Wasser?
Kellner:
Nein, nur stillen Sekt. Wir nennen das in der Fachsprache Weißwein.
Frau 1-10:
???????
Kellner:
(denkt: War doch klar, dass die das nicht raffen) Und die anderen Damen?
Frau 3:
Einen Süßgespritzten.
Frau 6:
Einen Sauergespritzten.
Frau 8:
Eine Cola light.
Kellner:
Wir haben leider keine Cola light.
Frau 8:
Warum nicht?
Kellner:
KEINE AHNUNG ICH BIN NUR DER KELLNER.
Frau 8:
Dann nehme ich ein Radler mit wenig Bier.
Kellner:
(geht und versucht sich den Scheiß zu merken)
20:18 Uhr Herrentisch
Mann 3:
(brüllt durch den Saal) Mach noch 'ne Runde!
Kellner:
Jo (geht, holt zehn Bier, stellt diese wortlos ab, während „Mann 3“ 20,- aufs Tablett legt).
20:25 Uhr Damentisch
Kellner:
(bringt die Getränke) Sooo die Damen, wer hatte denn das Radler?
Frau 1-10: Schnatter, Schnatter, Schnatter...
Kellner:
WER HATTE DENN DAS RADLER?
Frau 1-10: ?????? (Vollkommen überrascht, dass ein Herr mit einem Tablett vor dem Tisch steht und
das Damenkollektiv ansieht).
Kellner: DAS RADLER.
Frau 7:
Petra, hattest Du nicht das Radler?
Frau 8:
Oh ja, mein Radler, hihihi!
Kellner:
(stellt das Radler und die anderen Getränke auf dem Tisch ab und denkt: Sollen die das Zeug doch selber verteilen).
Frau 3:
Und wo ist meine Cola light?
Kellner:
(atmet tief ein und wieder aus) Wir haben keins UND ICH WEISS AUCH NICHT WARUM.
Frau 3:
Dann nehm ich...
Kellner:
Sie haben schon gewählt und es ist auch schon da.
Frau 3:
Oh.
Frau 8:
Was macht das denn?
Kellner:
Zusammen oder getrennt?
Frau 8:
Nur das Radler.
Kellner: 1,80 bitte. (Die Dame wühlt in der Handtasche nach dem Geldbeutel und drückt dem
Kellner:
2,- in die Hand. Der Kellner gibt ein 20 Cent Stück zurück, worauf die Dame ein 10 Cent Stück sucht um dieses dem Kellner als Trinkgeld zu überreichen).
Kellner:
So, der Rest?
Frau 5:
Ich zahle die Hälfte vom Sekt, ein Mineralwasser und den Sauergespritzten.
Frau 2:
Wieso die Hälfte, wir sind doch drei, die wo Sekt trinken!
Frau 5: Oh ja stimmt, dann zwei Drittel der Flasche, ein Mineralwasser und Süßgespritzten.
Frau 2:
Dann zahle ich das letzte Drittel von dem Sekt.
Kellner:
(rechnet angestrengt und versucht die Ruhe zu bewahren) Dann bekomme ich 7,63 von Ihnen und von Ihnen 4,33
Frau 2:
Warum haben Sie denn so unrunde Preise? Das ist doch unpraktisch.
Kellner:
Das ist halt so bei einem Drittel von 13,-. Normalerweise teilen sich nicht drei Leute ein Getränk.
Die restlichen Damen zahlen in ähnlicher Weise Ihre Getränke, lassen sich dabei das Rückgeld stets geben und entscheiden sich vereinzelt zu einem Trinkgeld von bis zu 20 Cent. Somit entsteht ein Gesamttrinkgeld von 45 Cent.
20:25 Uhr Herrentisch
Mann 4:
Mach ma’ 10 Bier und zehn Schnaps und was Du trinkst.
Kellner:
(Nickt und holt die Getränke) Kurze Zeit später stellt er zehn Bier und elf Schnaps ab. Mit dem elften Schnaps stößt er mit der Runde an.
Mann 4:
Was macht das?
Kellner:
45,50
Mann 4:
(gibt einen 50,- Schein) Gib mir drei raus.
Kellner:
(gibt 3,-) Dank Dir.
Der Abend geht in ähnlicher Weise bis in die frühen Morgenstunden weiter. Am Herrentisch werden insgesamt zehn Runden Bier und fünf Runden Schnaps getrunken.
Die Aufzählung der am Damentisch getrunkenen Getränke entfällt aus zwei Gründen:
1. Es würde den Rahmen dieser Email sprengen.
2. Der (männliche) Autor dieses Artikels würde beim Schreiben Kopfschmerzen bekommen.