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Kunden beim Schmuckkauf anleiten

 
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Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
Katze und ich haben im Sonnenschein ein Buch gelesen und das hier gefunden:

Es geht um den Kauf von Schmuck im Vergleich zum Kauf von Kleidung.
Im Buch sagt ein Nobel-Juwelier:

Zitat

Bei Schmuck muss man die Kunden anleiten. Aber bei Kleidung muss man sich nach ihnen richten.


wie seht Ihr das? Wie macht man das denn mit dem Anleiten der Kunden beim Schmuckkauf? Anleiten und Beratung ist evtl. nicht ganz deckungsgleich?
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Guestuser

 ·  #2
Der Nobeljuwelier hat ja auch die Nobelkundschaft. Klar das ich die anleite, damit die recht viel Geld ausgibt. Da sag ich natürlich der Diamant ist viel geeigneter für Ihren Teint als das andere Stück. Und natürlich sind 2 ct sehr viel exclusiver als 2 mal 1 ct.
Ich glaub die Nicht Edel Juweliere haben da eine etwas andere Sicht der Dinge. Ich möchte mich nicht anleiten lassen sondern eine Beratung, die mir den Schmuck gibt der zu mir passt, egal wie teuer er ist.
Hatten wir hier gerade: Kundin kommt mit Amethyst Splitterkette und wollte Sie neu gefädelt haben. Ob man da was machen könne, damit sie nicht so langweilig ist.
Ich hab Ihr einen meiner Amethyste gezeigt und vorgeschlagen, den in eine schöne schlichte Fassung zu packen, und die Mitte der Kette zusetzen und zur Auflockerung ein paar Silberstückchen im Stile der Amethystsplitter in die Kette zu verteilen. So hat der Goldschmied das dann auch gemacht: Kundin sehr zufrieden, hat schon zwei Trauringe machen lassen und wollte demnächst wieder kommen. Wir Hätten Ihre Einstellung zu Schmuck geändert sagte Sie, sie achtet jetzt mehr auf Qualität.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #3
Manchmal ist es sauschwer mit Unsicherheiten beim Kunden umzugehen, oft finden sie nicht schön, was gut zu ihnen passt, nicht nur, wenn der Mut nicht vorhanden ist, was neues zu probieren. Ich will niemanden überreden, sondern beraten. Da bin ich zu sehr Handwerker und ehrlich als ein Verkäufer, was die Sache nicht vereinfacht. Auch fehlendes Selbstbewusstsein z.B. Frau findet Kette wunderschön, würde diese aber nie kaufen, da sie ihren Hals hässlich findet und keine Blicke darauf lenken will, (live erlebt) kann man nicht einfach in einem Gespräch überzeugen, das dem nicht so ist...Also "Anleiten" lassen sich viele nicht so gerne, bin mehr dafür, Vorschläge zu unterbreiten, so kristallisiert sich auch der Wunsch heraus, wenn der dann realisiert werden kann und soll, ist es für beide Seiten das schönste.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Wenn sich eine Kursteilnehmerin für einen total unpassenden Stein (unpassend zu ihr, zum Schmuck, aber auch zum Alter...) entscheiden will greif ich schon mal ein, auch schon mal mit Hilfe weiterer Kursteilnehmer als Unterstützung. Da hilft der Gruppendruck.
Redaktion
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Redaktion

 ·  #5
da ist also nicht nur Verkaufstalent, sondern auch psychologisches Einfühlungsvermögen gefragt. ich stell mir das schon auch schwierig vor.

Wird es einfacher mit derartigen Situationen umzugehen, wie sie von den Vorpostern beschrieben werden, je länger man "im Geschäft" ist? Oder kann man das nicht pauschalisieren, weil jeder Mensch/Kunde anders ist?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Erfahrung ist sicher ganz wichtig.
ricknick
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ricknick

 ·  #7
Zitat geschrieben von Silberfrau
Wenn sich eine Kursteilnehmerin für einen total unpassenden Stein (unpassend zu ihr, zum Schmuck, aber auch zum Alter...) entscheiden will greif ich schon mal ein, auch schon mal mit Hilfe weiterer Kursteilnehmer als Unterstützung. Da hilft der Gruppendruck.


ich nun wieder - entschuldige mich schon mal
wäre für mich ja schon fast wieder ein neues Thema. Der Stein der zur Person passt ? und zum Alter ? - Hier fehlt mir ein Stück. Wenn ich Esoterik mal außen vor lasse.

Ich gebe zu, dass ich nicht aus dem Schmuckverkauf komme. Habe allerdings Erfahrungen im Verkauf. Hier bin ich auch überzeugt, dass abgesehen vom Spontankauf das wichtigste eine Bedarfsanalyse ist. Sonst kann ich dem Kunden den ganzen Laden zeigen und mir den Mund fusselig reden. Bis ich zufällig einen Treffer Lande oder der Kunde mit den Worten geht – ich überleg es mir und komme dann wieder.
Also schon die Fragen wo denn hier die Preisvorstellung liegt, evtl. zu welchen Anlässen und Material Steine, Farbe etc angedacht ist.
Wenn das geklärt ist, so denke ich ist die Palette selbst beim gut sortierten Fachhandel nicht mehr allzu groß.
Fazit für mich, das die Beratung auch eine Leitung des Kunden ist, und wenn man nicht Versucht seinen Geschmack zu verkaufen (oder den genannten 2Karäter) dem Kunden aufzudrängen, scheint mir die Zufriedenheit für alle Beteiligten zum Greifen nahe.
stefan
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stefan

 ·  #8
es gibt kunden, die darauf anspringen, was ihrem geschmack entspricht. die wünsche solcher kunden kann man tatsächlich mit ähnlichen fragen wie oben (preis, anlass, material usw.) herausfinden. das was sie daraufhin aber bekommen, ist meistens auch nichts "besonderes". hier ist der kunde könig.
uns sind aber die kunden lieber, die zu uns kommen wie zum facharzt, um geheilt zu werden. ohne ihm zu sagen wo er was abschneiden soll. sie verlassen sich darauf von einem fachmann gut beraten zu werden. sie sind nicht voreingenommen und offen für alle vorschläge. natürlich muss auch hier die vorgeschlagene operation geeignet sein, das leiden des kunden zu lindern. aber der spielraum für den gestallter ist viel größer und der aha-effekt für den kunden meistens auch.

stefan
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #9
@ricknick.
dein letzter Satz bringt es auf den Punkt.
>>die Zufriedenheit für alle Beteiligten<<
und diese soll sich nicht nur auf den Moment beziehen sondern länger, auf neudeutsch "nachhaltig". Warum? Ich bin am allerwichtigsten auf eine gute Mund-zu -Mund Propaganda angewiesen. Jeder zufrieden Teilnehmer ist ein potenzieller Multiplikator. Lieber verdien ich ein paar Euro weniger an einer Person, aber die geht glücklich und zufrieden nach Hause. Und trägt ihren Schmuck gerne. Denn ein Ring, der in der Schublade vergammelt taugt auch nicht für den Multiplikator.
ricknick
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ricknick

 ·  #10
Zitat geschrieben von stefan"]es gibt kunden, die darauf anspringen, was ihrem geschmack entspricht. die wünsche solcher kunden kann man tatsächlich mit ähnlichen fragen wie oben (preis, anlass, material usw.) herausfinden. das was sie daraufhin aber bekommen, ist meistens auch nichts "besonderes". hier ist der kunde könig.

im Gegenteil, denke ich. Nur nach dem der Bedarf abgeklärt ist hat er eine Chance auf etwas besonderem.
[quote="stefan"]
uns sind aber die kunden lieber, die zu uns kommen wie zum facharzt, um geheilt zu werden. ohne ihm zu sagen wo er was abschneiden soll. sie verlassen sich darauf von einem fachmann gut beraten zu werden. sie sind nicht voreingenommen und offen für alle vorschläge.

Um in Deinem Bild zu bleiben, es wird nichts dabei raus kommen dem Kunden die beste Beratung zur Schönheits- O.P. zu geben, wenn er sich die OP nicht leisten kann. Oder Du ihm die schönste Stupsnase zeichnest, da sie Dir am besten gefällt. Wenn er aber die lange schmale liebt.
[quote="stefan

natürlich muss auch hier die vorgeschlagene operation geeignet sein, das leiden des kunden zu lindern. aber der spielraum für den gestallter ist viel größer und der aha-effekt für den kunden meistens auch.

Genau hier seid Ihr doch mit Eurem Fachwissen gefragt und bietet dem Kunden die Lösung für sein Problem. Was für Material,Steine und Fassung überhaupt möglich ist (im Rahmen der Vorgaben)stefan
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Hallo Stefan,

ich glaube fast, dass Du Kunden ohne eine Spur von Eigengeschmack suchst. Denn nur diese akzeptieren doch Alles und Jedes was ihnen vorgeschlagen wird. Nur diese sind überhaupt fähig den Geschmack ihres Beraters vollkommen zu akzeptieren, auf sich zu beziehen und ihn auch kritiklos zu übernehmen. Was du skizziert hast, übersteigt den Begriff Vertrauen um ein Etliches. Was dabei für Dich "abfällt" ist nicht nur das Honorar, sondern Triumph. :twisted:
stefan
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stefan

 ·  #12
hallo uli,
sie akzeptieren auch nicht alles, aber solchen kunden kann man viel mehr anbieten als dass, was man durch die fragen eingegrenzt hat.
😉 es ist ja nicht ganz so, dass wir ganz ohne auf den kunden einzugehen ihm alles zeigen.

"triumpf" würde ich es nicht nennen, aber eine innere zufriedenheit wenn jemand glücklich und vom ergebnis überrascht raus geht.

gruß stefan

P.S.
ich kenne da eine geschichte:
ein kunde sucht eine armbanduhr. trift auf einen guten verkäufer und geht mit einer kuckucksuhr nach hause und einem eimer körner für den vogel. und wenn er nicht gestorben ist füttert er noch heute.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
WENN ich alle Jubeljahre mal zum Friseur gehe such ich mir einen echt guten, auch gerne etwas teureren aus und überlass mich völlig der Fachfrau. Damit bin ich meistens gut gefahren. Garantie gibt es aber nicht und ich gönn es mir auch nur alle Jubeljahre. Das Positive daran ist, dass von Zeit zu Zeit eine völlig neue Frisur rüberkommt.

Warum sollte das nicht auf Schmuck übertragbar sein?
ricknick
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ricknick

 ·  #14
@silberfrau
jetzt bin ich mir nicht sicher ob Du nur provozieren möchtest.
Aber warum nicht -ich lass mich darauf ein.
Der Friseur nehmen wir mal einen Teuren evtl. 250.-€ für das Komplettpaket.
Der Goldschmied ? 😉
Auf die anderen Aspekte geh ich mal nicht ein.
@stefangenau das habe ich ja geschrieben- wenn der Bedarf nicht abgeklärt ist, kannst Du natürlich viel mehr anbieten aber nicht ´verkaufen. Was ist denn Dein Ziel ?. Ich unterstelle mal neben dem Verkauf ein zufriedener Kunde der bekommt was er will und hier gehört bei vielen die Führung/Beratung hin. Das ist keine Theorie sondern erfolgreich angewandte und erlernte Vertriebskentnis.
Ich sag ja auch nicht, dass man bei dieser Vorgehensweise auch irgendwann einen Glückstreffer hat. Bin mir aber sicher, dass es effizienter ist zunächst den Bedarf abzuklären.
Ich möchte weder belehren noch Klugsch… möchte aber doch den Rat geben es einfach mal auszuprobieren. Wir sprechen hier ja nicht von Brötchen sondern von erklärungsbedürftigen Produkten.

P.S @stefan ich kenn da auch eine. Ein Makler steigt in einen Fahrstuhl und fährt mit einem fremden Mann bis zum 18. Stockwerk. Noch bevor sie oben sind hat der Makler dem Anderen ein Haus verkauft obwohl dieser nur Hallo sagte :evil:
ricknick
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ricknick

 ·  #15
Zitat geschrieben von Silberfrau
-,..
Warum sollte das nicht auf Schmuck übertragbar sein?


Ich denke, dass ist der Traum aller Juwelliere. Kundin kommt in den Laden, legt die schwarze Amex auf den Tresen und sagt nun suchen Sie mir mal was schönes aus.
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