silbern bedampfen

Manche Dinge, die schön silbern aussehen, haben nicht ein Atom Metall in sich. Insbesondere Kunstoffteile können durch mehrere Lagen unterschiedlicher Polymere heutzutage so raffiniert gemacht werden, dass die Schichtgrenzen einen Metall(spiegel)effekt vorgaukeln.

Bedampfen (mit verschiedenen Techniken) mit echtem Metall geht ebenfalls heute auf viele unterschiedliche Materialien - vom Kunststoff bis zur Keramik und natürlich alle möglichen Metalle. Das spielt in der Industrie bei vielen Erzeugnissen eine gewaltige Rolle, am wenigsten allerdings in der Schmuckindustrie. Bei Gebrauchsgegenständen kommt dabei auch kaum Edelmetall zur Anwendung, da spielen von Alu bis Zink alle möglichen Metalle und Legierungen eine Rolle

Während meiner Tätigkeit in einer Lackfabrik haben wir auch mit diversen Aluminium- und anderen Beschichtungen Versuche gemacht, die elektrostatisch aufgebracht wurden und einen schönen Silbereffekt hatten. Teilweise wurde das dann anschliessend noch eingebrannt, damit das Metall in den Untergrund eindiffundieren konnte. Bin da allerdings schon länger weg, weiss also nicht, was so alles daraus geworden ist.

Hierbei handelt es ich um Glas.

Das klassische Verfahren ist recht einfach: Der in der Glasbläser- Flamme befindliche, heiße Gegenstand, wird mit Silber bedampft, welches gasförmig durch die heiße Flamme transportiert und auf der Oberfläche des Gegenstandes abgeschieden wird. Je nach Auflagenstärke, kann der Niederschlag in allen Spektralfarben schillern (Interferenzen), oder als metallische Silberschicht erscheinen.

Der dazu notwendige Silberdampf wird auf recht einfache Weise erzeugt: Mit einer langen Pinzette werden Stücke von Silbernitrat in die Glasbläserflamme gehalten, welche das Silbernitrat langsam auflöst, bzw, verdampft. Die Vase muss dann nur noch am richtigen Platz in der Flammenzone sein.

@ Ulrich das macht heute wohl niemand mehr, birgt angeblich hohe gesundheitliche Gefahren. Vom Prinzip her funktioniert es natürlich bestens

@ Zirkonhead PVD und verwandte Verfahren sind heute üblich, damit lässt sich fast alles bedampfen. Sogar mit erstaunlich hohen Schichtdicken. Dürfte sich aber nur für Serienanfertigungen lohnen. Ich weiss von meiner Firma, dass wir auch solche bedampften Teile verbauen, aber das sind hohe Stückzahlen.

Wenn das Verfahren von Ulrich interessiert: Hier ganz einfach dargestellt an einem wohlbekannten Beispiel http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/12_00.htm

Bei Silber gibt es einige "Ersatzmetalle", die goldbedampften Glasscheiben der Bankkonzerne sind echt. Ok, da ist ja auch genug Geld vorhanden...

CVD-Anlagen kenne ich zumindest eine, die schafft etwa 12 Quadratmeter Flachglas. Mal bei Schott oder so nachfragen, die machen allerhand tolle Sachen.

Nee, schon Richtig, hier geht es um eine Blumenvase.

Ich hab in der Zwischenzeit mal ein wenig gegooglet, da wird ja teilweise tatsächlich die Komplette Bandbreite an Edelmetallen verdampft, nur zu den verwendeten Verfahren halten sich die Anbieter bedeckt.
Hört sich aber überwiegend nach CVD an.

Dann würde ich mal drauf schließen, dass die Blumenvase auch so beschichtet wurde, nur ob es wirklich Silber ist, was da glänzt, weiß wahrscheinlich nur der Hersteller.

... und die Frage der Redaktion dürfte ja nun auch hinreichend beantwortet sein :mrgreen: