Was die Bäcker angeht, bitte ich mal den Mehlpreis, den Wasserpreis und die Energiekosten mitsamt den Anlagebedingten Ausgaben, ins Verhältnis zu den erzielten Brötchenpreisen zu setzen. Das nur mal so nebenbei. Wenn man dann noch weiter bedenkt, dass Brötchen jeden Tag immer wieder frisch benötigt werden, und das in großen Mengen, dann sollte sich jeder Verbraucher einmal die Frage stellen, wo er denn nun übers Ohr gehauen wird: Bei einem Handwerker, der sich mit all seinem Können voll und ganz auf ihn konzentriert und mit einem geringen Materialaufschlag (wir nehmen 40%) zufrieden ist, darüber hinaus nur sein Können anzubieten hat, oder woanders. Aber zum Beispiel die Brötchenpreise sind nun mal wie sie sind, da rechnet schon lange kein Mensch mehr nach. Wo soll man denn auch noch meckern? Vielleicht an der Scannerkasse? Die Kassiererin macht auch nur ihren Job.
Dabei ist der Bäcker an der Ecke noch nicht mal das Problem, sondern die fehlende Kritikfähigkeit der Verbraucher, die jedem Sonderangebot hinterher laufen und dann psychologisch von der Webung konditioniert, letztendlich doch ungewollt kaufen was sie sollen.
Irgendwann merkt er es dann doch (der Verbraucher) und lässt seinen Frust dann dort ab, wo er sich stärker fühlt: Bei den Kleinen, bei den Handwerkern. Und dann steht er vielleicht bei uns vor der Theke und ärgert nicht nur die Tatze.
Es ist also kein Wunder, wenn "der Verbraucher" zunächst mal jedem unterstellt, dass er ihn betuppen will. Außerdem ist so etwas heute ja die ganz normale Verhaltensweise. In einer Zeit, wo Diebstahl ein so gen. Antragsdelikt ist, also von der Staatsanwaltschaft nur noch auf ganz besonderen Antrag des Geschädigten überhaupt verfolgt wird!
Siehe auch
http://bundesrecht.juris.de/stgb/__248a.html
Moral?
Nun, mir scheint manchmal, dass viele noch nicht einmal mehr wissen, wie dieses Wort buchstabiert wird!