Anhänger anfertigen

Ulrich, das hast Du super erklärt, aber nervig, nein. Das macht für mich gerade den Reiz aus, wie ich das Programm gestalte, damit hinterher das Ergebniss so rauskommt, wie ich es wollte. Aber wem erklär ich das, DU bist doch derjenige der ständig neuer Herausforderungen braucht .

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Das Teil ist, bis auf die Anhängeröse, fertig.
Da ja viel Wissen drinsteckt, dass ich mir hier zusammengesucht habe, versuche ich mal in Kurzform den Werdegang zu beschreiben.
- Blech gegossen 35 x 35 x 3,3 mm (Methode Prof. Brepohl)
- Gewalzt auf 3 mm.
- Auf einen Alublock geklebt und 4 Löcher in den Ecken gefräst (symetrisch, wegen wenden).
- In den Alublock 4 Löcher für M3 Gewinde reingemacht.
- Alles mit Aceton wieder auseinander gemacht.
- Das Teil mit Schrauben auf den Alublock und auf beiden Seiten 0,75mm weggemacht (Bild).
- Einen 0,6mm Fräser eingespant und die Kontur (mit Haltestegen) ausgefräst. Das war der erste Einsatz von 0,6er Fräsern. Aber es ging super.
- Das chinesische Zeichen mit dem 0,6er Fräser und den Stern mit einem Gravierstichel auf beiden Seiten.
- Die Haltestege durchgesägt und abgefeilt.
- 3 Stunden in die Trommel mit Schleifsteinen (und 2 Muttern), 1 Stunden mit Polierkugeln und mit dem Dremel ein paar Stellen nachpoliert.
Fertsch .

Nein, wenn ich davon leben müsste wäre ich verhungert. Die Zeit kann ich nicht genau sagen, da ich immer nur zwischendurch dran gearbeitet habe.
Zeichnung machen und für die Maschine aufbereiten ca 3h. (Das liegt aber daran, dass ich die zweiseitige Bearbeitung das erstmal mache und erst einen anderen Weg gehen wollte. Normal würde ich da 0,5h rechnen. War ja eine gutgemachte, hochaufgelöste Vorlage. Die lies sich ratz-batz ins CAD übernehmen
Reine Fräszeit ca. 3h, da muß man aber nicht dabeistehen. Natürlich habe ich meinen kleinen Fräser immer liebevoll im Auge behalten .
Spannvorrichtung bauen und Maschine einrichten ca. 1-2h. Nacharbeit (ausser Trommelschleifen) 1h.
Aber wie gesagt, nebenbei hab anderes gemacht. Meinen Hauptjob und noch Reste von einem anderen Schmuckauftrag.
Mich hat die Aufgabe gereizt.

Die Art und Weise der Fertigung macht auch nur bei einem Einzelstück Sinn. Wenn man ordentliche Giesstechnik und Giesserfahrung hat, wäre der Weg über ein Wachsmodel sicher auch zu überlegen.
Den normalen Preis kann sich jeder ausrechnen, wenn er die Zahlen oben nimmt, den Stundensatz auf seiner letzten KFZ-Rechnung, noch einige Euro für Maschinen- und Werzeugabschreibung, Miete usw.
Ich rechne mir das jetzt lieber nicht aus .
Materialverlust? Nein, wird alles schön gesammelt. Vielleicht tüte ich es mal ab und verkaufe es als Feenstaub .

Es gibt aber auch Kunden die das verstehen, das etwas Individuelles seinen Preis hat. Klar aus Sicht eines Goldschmiedes könnten das ein paar mehr sein. Aber schau mal, so einen schönen Beruf zu haben ist doch auch was wert .

Schon wieder ein Fettnäpfchen ops:

nicht doch. Die Kunden, die ohne wenn und aber einen Preis akzeptieren, sind wirklich sehr rar - meine Erfahrung. Vielleicht habe ich aber auch nur bis jetzt die falsche Kundschaft gehabt :keinplan:


wohl wahr, aber so schön der Beruf auch ist, man sollte doch davon leben können. Finde ich. Das gesteht einem die Kundschaft mit ihrem Sparmodus leider auch nicht zu.

Ich geh meditieren

@Tatze: Die Tante guckt mir zu dümmlich.
Würmelt aber schon im Ohr.