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Sachinfos zu Anfertigungen Material-Details etc.

 
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #1
Genau davon redeich die ganze Zeit.

Zitat

Leider kann ich zur Zeit absolut nicht viel für eine Anfertigung erübrigen, sodass ich bewusst nach fertigen Ringen suche. Zumal mir ein künstlicher Stein à la Zirkonia und Edelstahl/Silber reichen würde



Die Leute wissen eigentlich gar nicht mehr, was handwerkliche Herstellung eigentlich ist. Und aus dieser Unkenntnis heraus entsteht dann auch ein solcher, oder ähnlicher Ausspruch. Was hier zu mir rüber schwappte war: Es muss ja nicht das teure Silber sein, Edelstahl tuts auch.

Man sollte hier im Forum vielleicht wirklich mal einen öffentlichen Aushang machen, der die Leute bereits im Vorfeld darüber informiert, dass man für Edelstahl oft ein Vielfaches der für Silber notwendigen Verarbeitungszeit benötigt. Und dass die Zeit bei einer Anfertigung in Gold noch mal die Hälfte höher ist und dass sie für Platin dann noch mal doppelt so hoch ausfällt!

Wenn der Kunde jedes Mal mit falschen Vorstellungen seine Wünsche äußert, über sie nachdenkt, seine Fragen stellt, dann haben wir die dankbare Aufgabe, ihm genau so oft den berühmten Eimer kaltes Wasser über den Kopf gießen zu müssen. Das halte ich für schlimm.

Dafür würde sich vielleicht ein Button anbieten, mit welchem eine Liste mit Vergleichswerten aufgerufen werden kann. Das erspart dem Interessenten die Peinlichkeit und "rettet" vielleicht manch einen interessanten Auftrag.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #2
Nachdem sie eh was Fertiges sucht....

Obwohl so ein "Anfertigungsleitfaden" wäre vielleicht nicht schlecht, in dem auch das Verhältnis von Gold/Silber-Kilo-Börsenpreis und legiertes Halbzeug in Kleinmengen sowie Altmetallankaufspreise erklärt wird. Was verstreut in verschiedenen Threads eigentlich vorhanden ist. Genau auch die Relationen wie du schreibst. Oder dass es eine Rolle spielt ob man Reste selbst wieder einschmelzen kann... etc.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Redaktion
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Redaktion

 ·  #4
ich hab die 3 Postings da oben von diesem Thread hier abgetrennt:

Ring: Fassungsart? (mit Bildern)
schmuck-foren/ftopic12552.html

ich finds schön, dass AIhr Euch Gedanken macht, wie man das Angebot des Forums / des Portals verbessern kann und wie man den Kunden/Interessenten entgegenkommen kann. :) danke dafür.

ich hab mir also ein paar Gedanken gemacht zum Thema Infos für Anfertigungswillige bzw. Anfertigungsleitfaden.

Einen Leitfaden vergleichbar mit denen für Altgold oder Trauringe würd ich beim Thema Anfertigungen nicht empfehlen. Weil das zu umfangreich wäre.

Was man machen könnte, wäre ein paar Infos zusammenzuschreiben oder Threads in denen die Sachen schön erklärt werden in einem Thread zu sammeln und den dann oben im Unterforum für Anfertigungen zu verlinken.

Das kann man durchaus machen und da kommt sicher auch was Hübsches dabei raus. Aber eben unter Berücksichtigung von dem, was Heinrich schreibt. Verallgemeinerungen sind bei dem Thema wohl eher komplex.

Aber das Problem dabei ist, wird so eine Zusammenstellung überhaupt gelesen und zwar gerade von den Leuten für die die Infos bestimmt sind? ich bin mir da nicht so sicher.
stefanS
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stefanS

 ·  #5
Hallo,
mal ein anderer vorschlag, wie sieht es denn aus, wenn irgend jemand ein foto einstellt ( mit größr gewicht steine usw ) und die goldschmiede geben eine beurteilung ab, was das teil neu von ihnen gemacht, kosten würde und auch vielleicht die begründung für den preis ( 7.8 stunden arbeitszeit, 9g gold 585 usw . die foren besucher bekämen vielleicht dann ein gefühl für die handwerksarbeit und warum/ wie der preis entsteht.
gruß
stefan
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Das ist ein bisscher sehr die Hosen runter lassen, oder?
stefanS
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stefanS

 ·  #7
Hallo Zusammen,
das sehe ich nicht so. Ich möchte auch bei einer Autowerkstatt sehen was das Ersatzteil gekostet hat, bzw. wie viele Stunden der Handwerker an meinem Motor geschraubt hat. Außerdem hatten wir hier ja schon einige Kundenanfragen, bei denen die Goldschmiede Gebote abgegeben haben, wie teuer eine Neuanfertigung und / oder Reparatur kosten würde.
Bei meinem Vorschlag würde nur ein Leser erst ein Stück sehen und dann erklärt bekommen wie sich ein ca. Preis ( für die neue Herstellung ) zusammensetzt. Ich als Kunde mache mir ja auch Gedanken über das Stück, was ich haben will und gehe dann mit einer Zeichnung von einem Goldschmied zum nächsten, bis ich das Gefühl habe, a.) er kann aus meiner Zeichnung schlau werden und versteht was ich wie haben will, b.) der Preis stimmt und c.) was mir sehr wichtig ist , die Chemie stimmt und der Goldschmied und ich kommen miteinander klar.
Nehmen wir den klassischen Solitär - Ring mit einem 1ct Amethysten mit einer schlichten Fassung
• 4g Gold in 585 á 30€
• 1 ct. Stein á 10€
• 3 Stunden Arbeit á 70€ ( Ringschiene gießen, walzen, Fassung arbeiten , Stein fassen und polieren )
Summe ca. 330€

Ich persönlich finde z.B. die Videos, über die Herstellung der Schmuckstücke hier, sehr informativ und ich kann nun viel besser beurteilen/verstehen ( auch wenn ich schon etwas Ahnung habe ) wieviel Arbeit und auch Stunden in einem Stück steckt.


Gruß
Stefan
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #8
Tilo
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Tilo

 ·  #9
auch wenn ich das nicht als "Hosen runterlassen" sehe. bringt das doch wenig:
es wird ein Stück erklärt
nun hat unser geschätzter Interessent, falls er dieses Musterbeispiel überhaupt nachliest, was ganz anders anzufertigen bzgl. Material und Arbeitsaufwand
wie soll ein Laie da Schlüsse auf sein Stück ziehen?
denkt er womöglich, seins macht mehr Arbeit und läßt die Anfrage, obwohls vielleicht ganz günstig anzufertigen wäre
oder hält sich an dieser Zeit/Geldangabe fest, obwohl sein Stück viel zeitaufwändiger ist und ist dann doch überrascht
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
Ich meinte das eigentlich mehr aus der Ecke, dass sich der Interessent im Vonherein darüber klar werden kann, dass es keinen Sinn macht, wenn bei einer Handarbeit auf Messing oder Edelstahl ausgewichen werden soll, um Geld zu sparen. Ich sehe ja absolut ein, dass nicht jeder mit Geld um sich schmeißen kann, aber genau das können wir mit unserer Zeit auch nicht.

Außerdem ist ein informierter Interessent auch nicht so schreckhaft und anfällig für Frustrationen, wenn er erfahren uss, wie die Sachverhalte gestaltet sind. Es geht mir keineswegs um Aufklärung bis ins Detail, sondern ich wünsche mir eigentlich nur, dass die Leute in der richtigen ichtung anfangen zu denken. Dazu brauchen sie aber Infos. Und ein (menetwegen) nervös zappelnder, aber auf jeden Fall auffälliger Button wäre doch bestimmt noch irgendwo unter zu bringen.

Ich weiß gar nicht mehr, wie oft wir im Laufe der Jahre versuchen mussten, derartige Ideen, die ja aus der Perspektive der Nutzer absolut nachvollziehbar sind, beweiskräftig und überzeugend, als Irrweg zu "entlarven". Muss nicht sein. Oder?
Hannes
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Hannes

 ·  #11
Ich finde die Idee eines Anfertigungsratgebers sehr gut, aber auch sehr schwierig.

Das Problem ist wohl, dass Schmuck Kunst ist. So zeigt sich für mich ganz ganz oft nicht, warum das eine Schmuckstück so viel teurer ist als das andere. Oft sind nur minimale Unterschiede sichtbar.

Wie erkenne ich nun, ob beide Preise gerechtfertigt sind und wo die qualitativen Unterschiede liegen?

Ich für meinen Teil bin da mitlerweile am resignieren.

Aber auch die abgespeckte, aufs Material bezogene Idee, die Herr Wehpke anspricht, ist sicherlich schonmal nicht verkehrt.
Verlinken würde ich das ganze im Anfertigungsforum als Sticky.
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #12
Zitat geschrieben von Hannes
Wie erkenne ich nun, ob beide Preise gerechtfertigt sind und wo die qualitativen Unterschiede liegen?


Das Ganze läuft am besten über Vertrauen. Habe ich einen Goldschmied dem ich vertraue, dann brauche ich nicht jedes Mal darüber nachzudenken, ob dieses oder jenes gerechtfertigt ist.

Man könnte hier mit einem Bewertungssystem wie bei TS arbeiten. Jedes mal wenn eine Anfertigung durch das Forum zustande gekommen ist, wird diese vom Kunden im Nachhinein bewertet.
Gruß,
Frank
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Das führt zu nichts, das ist letztlich so das dem Kunden eine scheinbare Preissicherheit gegeben wird und Kunden an Auftragsarbeiten gelockt werden die Massenprodukte gewöhnt sind und hier schon ausflippen wenn sie die Kalkulationen sehen.

Wenn dann auf die Arbeits- und Materialkosten ein Allgemeinkostenaufschlag und dann noch ein Gewinnaufschlag vorkalkuliert wird, dann riecht er Betrug wo keiner ist.

Erinnert mich an die Geschichte eines englischen Schusters, der auf die Frage nach dem Preis antwortete: Wenn Sie nach dem Preis fragen müssen, können Sie es sich nicht leisten.

Hier ein Beispiel einer Kalkulation eines I-Phone:
Zitat
Die Fertigungskosten von Apple abzuschätzen ist in der Technikwelt ein beliebter Sport. Wann immer die Firma ein neues Produkt auf den Markt bringt, tauchen in Webforen oft schon Stunden nach dem Verkaufsstart "teardowns" auf, Demontagen, bei denen Experten die einzelnen Komponenten unter die Lupe nehmen. Da Apple für seine Hardware fast vollständig auf Fremdentwicklungen zurückgreift, die in ähnlicher Form auch in Konkurrenzprodukten auftauchen, können Branchenkenner die Preise mit einiger Genauigkeit bestimmen - und sehen dieses Spiel als gute Eigenwerbung an. Nach Angaben der Marktforschungsfirma iSupply befinden sich etwa im aktuellen iPhone 4S mit 32 Gigabyte Speicher ein Prozessor zu einem Stückpreis von umgerechnet 11,48 Euro, eine Kamera für 13,78 Euro, ein Display für 28,33 Euro und eine Batterie für 4,59 Euro. Die gesamten Materialkosten schätzt iSupply auf etwa 156 Euro. Der Konkurrent UBM TechInsights hat für dasselbe Modell Kosten von 154 Euro berechnet. Die meisten Komponenten werden maschinell in verschiedenen Ländern produziert. Allein die unterschiedlichen Chips kommen aus Japan, Südkorea, Taiwan und den USA. Zu "made in China" wird das iPhone erst durch die Montage.

Bei ihr liegen die Analysten weiter auseinander. iSupply geht davon aus, dass Apple für den Zusammenbau jedes iPhone sechs Euro bezahlt. Horace Dediu von der Marktforschungsfirma Asymco stellte im Februar eine detaillierte Rechnung an, nachdem der US-Fernsehsender ABC nach einem von Apple arrangierten Besuch bei seinem Hauptlieferanten Foxconn berichtet hatte, dass jedes iPhone 141 Arbeitsschritte durchlaufe und der durchschnittliche Stundenlohn der Arbeiter bei 1,66 Euro liege. Wenn jeder Montageschritt etwa drei Minuten dauere, seien dies pro Handy 423 Minuten Handarbeit. Das entspreche reinen Personalkosten von etwa 11,70 Euro. Rechne man Foxconns Kosten für Fabrikgebäude und Maschinen sowie die Marge der Firma hinzu, koste Apple die gesamte Montage rund 23 Euro.

Egal, ob sechs oder 23 Euro - die Lohnkosten sind jedenfalls bei der Herstellung nur ein kleiner Posten. Gemessen am Verkaufspreis, schrumpft er noch einmal, denn in der Branche geht man davon aus, dass Apple an jedem Gerät einen operativen Gewinn von mindestens 50 Prozent macht. Bei durchschnittlichen Einnahmen von rund 480 Euro pro verkauftem iPhone, so Dediu, seien das also mindestens 240 Euro.

Zwar ist das nicht der Reingewinn, denn Apple steckt enorme Summen in die Entwicklung neuer Produkte. Doch auch der ausgewiesene Profit ist gewaltig: Im ersten Quartal 2012 verkaufte der Konzern Produkte für mehr als 35 Milliarden Euro und machte dabei annähernd zehn Milliarden Euro Profit. Apple gilt als reichstes Unternehmen der Welt, mit Rücklagen, die selbst das Bargeldguthaben der USA übersteigen. Man sollte denken, dass ein solcher Gigant keine Debatten um chinesische Produktionsverhältnisse zu fürchten bräuchte.

Zitat aus dem Artikel: http://www.brandeins.de/magazi…raube.html

Wenn ein Goldschmied eine Arbeit zu seinem Preis anbietet, wird sich immer einer finden der es billiger und vielleicht schlechter macht. Der Kunde sollte da nicht verwirrt werden, sonst glaubt er wie beim Kauf von Massenartikeln das er immer das gleiche Ergebnis bekommt und nur der Preis zählt.
Bei Handwerksarbeiten von Goldschmieden ist es aber nicht so. Das gilt auch für andere Handwerke.
Hannes
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Hannes

 ·  #14
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Wenn ein Goldschmied eine Arbeit zu seinem Preis anbietet, wird sich immer einer finden der es billiger und vielleicht schlechter macht.


Und es wird sich auch immer jemand finden, der es teurer und nicht besser macht. ;)

Aber durch den direkten Wettbewerb ist hier im Forum denke ich schon das bestmögliche getan.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #15
Jetzt werf ich mal dazu, daß ein Goldschmied, der auf Qualität achtet, beim Material vielleicht auch etwas anders denkt. Beispiele: Ohrschmuck:
oft gesehen bei, nehmen wir als Herkunft mal Kaufhausware/Massenproduktion an. Die Steckerstifte sind zu dünn. Entsprechende Ohrmuttern dann auch. Folge: es verbiegt sich schneller oder bricht leichter ab, bei Dauergebrauch gehen dann richtig gemachte Ohrstecker/Haken mit 1mm Drahtstärke kaum noch durchs Ohrloch.
Anhänger -und Verbindungsösen sollten stark genug sein. Bei starker Bewegungsreibung sind solche schwachen Bauteile sonst schnell durchgerieben.
Und bei Maschienen-Ketten dann die Unterschiede zwischen hohl und massiv, was sich in der Dauer der Tragbarkeit massiv bemerkbar macht. Ich hatte mal eine hohle Kordelkette einer Kundin schon so oft auf dem Tisch zur Reparatur, wenn ich mir überlege, was die Dame insgesamt dafür ausgegeben hat (was sie unbedingt wollte), sie hätte schon einen großen Teil für eine neue, vernünftige Kette angespart, hätte sie darauf gehört, daß die Reparatur nur stellenweise hilft, der Rest war genauso durchgetragen wie an der Bruchstelle. Da könnten noch so einige Beispiele sein, worauf man beim Schmuckkauf achten kann, folgen.
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