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Collier

 
Rosa49
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Rosa49

 ·  #31
Zitat geschrieben von Frank Skielka
Ein guter Vergleich ist, mal wieder, der Neuwagen. Je teurer dieser ist, desto mehr Verlust hat man schon beim Herunterfahren vom Hof des Händlers. Regt sich da irgend jemand drüber auf?


Ja ich. Und es werden mehr.

Das ist eine Frage des Überlebens und nicht des Diskutierens. Ich bin nur der Überbringer der schlechten Nachrichten.

Zitat

Oder hast Du schon mal gesehen das auf irgendeinem Produkt der Hinweis darauf steht: Vorsicht, wenn Sie dieses Produkt nach Jahren verkaufen wollen, könnte es sein das man Ihnen nicht mehr den vollen Kaufpreis zurück erstattet"


Kein guter Vergleich.

Welche Unterhose verspricht denn einen echten Wert? Mal davon abgesehen, daß sie billiger ist?
Die Leute die hier fragen würden sicher nicht in einem Unterhosesnforum fragen, ob ihre Unterhosen noch etwas Wert sind. Sie glauben bei Schmuck an den Wert, den sie gekauft haben, denn dieser wurde ihnen vermittelt.

Zitat

bei allen anderen Konsum-und Verbrauchsgütern wird problemlos akzeptiert, daß der Kaufpreis weit über dem Materialwert liegt und nach einigen Jahren auch der Materialwert/-preis verloren ist:


Ja. Aber da verspricht ja auch keiner was andres. Vergleichbar sind bestenfalls Pelzmäntel.

Das ist der Punkt. Es sieht toll aus. Es kostet viel. Und die Leute glauben, sie hätten was Wertvolles fürs Leben. Und es wird dem auch nur unwesentlich widersprochen. Das nennt man Marketing.

Zitat

Es gibt noch eine (Schmuck)-Welt ausserhalb des Goldbruchwertes.


Der übliche Schmuck ist faktisch Bruch, wenn er die Schwelle des Juweliers übertritt. Persönliche Wertschätzung des Einzelnen mal dahin gestellt, verliert er gut 75 % an Wert. Mit allem anderen redet man sich die Welt schön. Da kommt auch kein Auto mit.


Also mir würde das als Hersteller und Juwelier zu Denken geben. Es gab hier vier. Drei sind pleite. Ein Türke kam dazu und verkauft Schmuck nach Gewicht. Sowas kann sich keiner mehr leisten.

Sind 455.- € für ein Edelstahl-Industrieprodukt gerechtfertigt? Wer ist denn merkwürdig? Derjenige der sowas kauft, oder derjenige, der zu Ebay geht?

Ich würde sowas nicht kaufen. Und es ist spannend, daß wieder mal die Frauen daran Schuld sein sollen, daß man Blech als Wunder verkauft.

So ein Ring ist nicht mehr wert als ein Spaghettitopf. Und an dem wollen auch ein paar verdienen.
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #32
Zitat geschrieben von Rosa49

Zitat

Es gibt noch eine (Schmuck)-Welt ausserhalb des Goldbruchwertes.


Der übliche Schmuck ist faktisch Bruch, wenn er die Schwelle des Juweliers übertritt. Persönliche Wertschätzung des Einzelnen mal dahin gestellt, verliert er gut 75 % an Wert.


Und das genau ist Dein Denkfehler. Die Kunden welche ich kenne, kaufen Ihren Schmuck nur auf Grund der persönlichen Wertschätzung.
Das nennt man dann Kauf-Erlebnis. Da wird nicht über den Wiederverkaufswert nachgedacht. Das ist etwas Emotionales, im Grunde Unbezahlbares. Ein Hochgefühl der Lust! Jeder Gedanke an Bruchgold erscheint dem gegenüber profan.

Gruß,
Frank
AlexDu
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AlexDu

 ·  #33
Rosa, für mich hat Schmuck was mit schmücken zu tun. Nach Deiner Definition müßte es ja dann Gewiegtes heißen, was sich die Leute umhängen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #34
Ich stelle fest, wie leben allen in unterschiedlichen Parallellwelten und Rosa in Ihrer ganz eigenen.

Die Juweliere sind an Ihrem Ort nicht daran pleite gegangen das der verkaufte Schmuck teuer war als der darin enthaltene Feingoldwert, sondern vermutlich wegen der geänderten Konkurrenzsituation durch Fernsehverkäufer und ähnliches.

Diese verkaufen jedoch recht erfolgreich Schmuck dessen Spanne zwischen Preis und Feingoldwert deutlich größer ist als bei den Pleite gegangenen Juwelieren.

Das kann also nicht die Ursache sein.
Rosa49
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Rosa49

 ·  #35
Bei den Trauringen kann man eventuell noch von einem Anfall im Liebesrausch ausgehen.
Aber bei allem anderen muß man sich überlegen, wieviele Bürger es in Zukunft noch geben wird, die 75% ihres Vermögens einfach so für einen Einkaufs-Event verheizen können. Die wirklich Superreichen gehen sowieso zu den Marken-Herstellern und nicht zum Juwelier ums Eck.

Ein Großteil des Schmuckes ist letztlich Industrieware. Cartier- und Wempe-Kopien sieht man noch und nöcher.

Neulich gabs auf XY Schmuck zu identifizieren. Unmöglich: Trinityring-Kopie, der gefühlt millionste Brillant-Spannring, gedrehte Creolen, Panzerarmband mit Carbouchons. Da könnte man auch eine Stecknadel im Heuhaufen suchen.

Wenn man das Design mit der Bekleidungsindustrie vergleichen würde, wäre man bei H&M oder C&A. Massenprodukte eben, die sich an großen Vorbildern orientieren.

Zitat
Das nennt man dann Kauf-Erlebnis. Da wird nicht über den Wiederverkaufswert nachgedacht. Das ist etwas Emotionales, im Grunde Unbezahlbares. Ein Hochgefühl der Lust! Jeder Gedanke an Bruchgold erscheint dem gegenüber profan.


Der Event ist ganz schnell zu Ende, wenn plötzlich Unerwartetes eintritt oder der Reichtum dahin ist. Dann ist der Wert gefragt. Und dann schaut so Mancher entsetzt, wie wenig das Teil plötzlich Wert ist. Dabei hat man doch etliche Brillanten mit insgesamt 1,0 ct gekauft. Der Verkäufer hat nur nicht gesagt, daß Brillantsplitter nichts Wert sind.
Jeder, dem das passiert, wird sich in Zukunft seine emotionalen Events genau überdenken und ist als Kunde gestorben.
Siehe mein Ehering. Nur leider ist die Ehe geschieden und jetzt werde ich das Ding nicht zum vernünftigen Preis los. So exorbitant überzahlt war er mit seinen 800 DM bereits 1998 bei moderatem Goldpreis. Die Feinunze stand damals bei 250 Dollar. Der Ring hatte einen Materialwert von 25 Dollar. Und ab jetzt gibt es für das gleiche Geld von damals Edelstahl.

Realität hat es so an sich, daß sie profan ist. Allermeist holt sie einen ein.

http://www.spiegel.de/wirtscha…14,00.html

Zitat

"Wer vor einem Jahr eine Goldkette für 4000 Euro gekauft hat, müsste heute schon 5800 Euro dafür zahlen", sagt Kick.


... und bekäme 1450.- € dafür, wenn er sie verkaufen würde.

Mir passiert sowas sicher nicht noch mal.

Im Prinzip hat der Goldpreis das vielen bewußt gemacht. Er hat plötzlich die Aufmerksamkeit auf Schmuck gelenkt, an dessen Verkauf vorher keiner dachte.

http://bazonline.ch/wirtschaft…y/24657678

Das Überzahlen von Schmuck ist kein Ebay-Phänomen. Den Schuh kann man nicht nur den Verkäufern dort anlasten.

Korrekt wäre die Aussage wenn es um Neuware geht: Hast Du bei Ebay gekauft, hast Du überzahlt. Hättest Du beim Juwelier gekauft, hättest Du auch überzahlt. Genieße den Event.

Das wäre ehrlich.

"Bruch" hat das alles nicht. Und ist manchmal so gar nicht profan sondern recht hübsch, weil die Leute offenbar doch nicht so sehr an ihren Eventkäufen hängen und Geld für Gold so wichtig ist, daß sie auch ihre Kronjuwelen verscherbeln.

Zitat

Rosa, für mich hat Schmuck was mit schmücken zu tun. Nach Deiner Definition müßte es ja dann Gewiegtes heißen, was sich die Leute umhängen.


Asiaten und Orientalen haben kein Problem damit beides zu vereinen. Da wird gewogen und dann geschmückt.
Und das sind deswegen bestimmt keine Neandertaler, sondern wesentlich prachtvoller Geschmückte als wir hier zu Lande in der Kordelketten-Diaspora:

http://img22.imageshack.us/img22/2471/dubaigoldsouqgc8.jpg

Zitat

Die Juweliere sind an Ihrem Ort nicht daran pleite gegangen das der verkaufte Schmuck teuer war als der darin enthaltene Feingoldwert, sondern vermutlich wegen der geänderten Konkurrenzsituation durch Fernsehverkäufer und ähnliches.


Nope. Wegen eines gestiegenen Ausänderanteils, die gerne viel Gold fürs Geld hätten. Die kaufen auch nicht bei XXXXX. Die sind schlauer.
Tilo
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Tilo

 ·  #36
Zitat geschrieben von Rosa49
wieviele Bürger es in Zukunft noch geben wird, die 75% ihres Vermögens einfach so für einen Einkaufs-Event verheizen können.

Hä?
welcher bevölkerungsanteil in unserem Kulturkreis bzw Deutschland gibt denn heute 75% seines Vermögens für Schmuckkauf/Einkaufsevent aus (und tut das in Zukunft nicht mehr)?
interessante Zahlenspielchen, aber mach mal
meinst du Harz4er, die was angespart haben, und deren paar kröten=Vermögen dann tatsächlich an einem Tag ausgegeben werden?

für Afrika mag das sogar gelten, oder Asien, da kaufen die Leute aber eh nicht Verbrauchsschmuck mit wechselnden Modetrends (Silber,Edelmessing und Edelstahl), sondern Anlagegold zum Umhängen
und die werden den %Satz beibehalten, aber zukünftig weniger Gewicht dafür bekommen

zu dem anderen Sachen hab ich meine Zeilen wieder gelöscht, das ist aneinandervorbeireden
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #37
Das ist ja mal ein Statement, heftig.

Zwei Anmerkungen:
Wie sieht Dein Weltbild aus wenn der Goldpreis auf 400 Dollar die Unze fallen sollte?
Was sagst Du dann zu Deinen sicheren Werten?

Das in Indien und Arabien wird Goldschmuck auf Basis des Feingewichtes gehandelt wird (mit nur prozentual geringen Auf- und Abschlägen), das ist wahr, aber hast Du Dir die Verarbeitungstiefe dieser traditionellen Schmuckstücke schon mal angesehen? Meist nur gewalzt, geschnitten und gerollt, minimal gelötet. Da entsteht so wenig Verarbeitungsverlust (und Kosten) das es auch gerechtfertigt scheint.

Letztlich ist es aber eigentlich egal, denn interessanterweise werden die größten Umsätze und Umsatzzuwächse in Deutschland nicht mit orientalischem Schmuck auf Feingoldbasis verzeichnet sondern bei den Fernsehschmuckangeboten. Und, ich wiederhole mich, die sind noch weiter von Deinen Vorstellungen entfernt.

Fazit:
Wenn Du beim Bruchgoldankauf Deinen Frieden gefunden hast, freue ich mich für Dich, aber Du kannst nicht davon ausgehen das der Rest der Welt irrt, weil er nicht auf Deinen Pfaden wandert.
Rosa49
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Rosa49

 ·  #38
Zitat

Wie sieht Dein Weltbild aus wenn der Goldpreis auf 400 Dollar die Unze fallen sollte?
Was sagst Du dann zu Deinen sicheren Werten?


Von sicheren Werten habe ich nie geredet. Die Sicherheit eines Geldanlage ist etwas anderes als ein spontane Wertverlust durch das Verlassen eines Ladens.

Zitat

Das in Indien und Arabien wird Goldschmuck auf Basis des Feingewichtes gehandelt wird (mit nur prozentual geringen Auf- und Abschlägen), das ist wahr, aber hast Du Dir die Verarbeitungstiefe dieser traditionellen Schmuckstücke schon mal angesehen?


Natürlich. Sehen in der Regel hübscher aus, als unsere seelenlosen Industrie-Kordelketten.

Zitat
Meist nur gewalzt, geschnitten und gerollt, minimal gelötet. Da entsteht so wenig Verarbeitungsverlust (und Kosten) das es auch gerechtfertigt scheint.


Das ist doch nicht relevant. Wer trägt denn ein Schmuckstück bis er stirbt?
Großmutters wundersame 60er Jahre Teile zieht doch heute keiner mehr an. Egal was das für eine Qualität ist/war. Oder hast Du hier jemals zu so einem Schmuckstück geschrieben, das sei weit mehr als der Goldpreis wert, weil es so eine gute deutsche Qualität ist? Ah, geh....


Zitat

Letztlich ist es aber eigentlich egal, denn interessanterweise werden die größten Umsätze und Umsatzzuwächse in Deutschland nicht mit orientalischem Schmuck auf Feingoldbasis verzeichnet sondern bei den Fernsehschmuckangeboten.


Die beiden Shoppingsender sind letztes Jahr tatsächlich 5% weniger gewachsen als der restliche Versandhandel.

Glaubst Du die Leute würden wirklich in Schmuckläden rennen wenn es Shoppingsender nicht gäbe, oder weckt die Begehrlichkeit erst das Anschauen der Dauerwerbesendung?
Wohl eher Letzteres.
Käufer dieser Sender kaufen auch andere Produkte von denen sie gar nicht wußten, daß sie diese brauchen. Und seis ein Dampfstrahler. Das ist ja der Trick.

Die Klientel ist interessant:

http://www.medienforum.nrw.de/…sagen.html

Zitat

Welche Käufer-Typen aber ordern eigentlich Produkte vom Fernsehsofa aus? Bei XXXXX 24 sind 83 Prozent der Kunden Frauen, 69 Prozent sind fünfzig Jahre alt oder älter. Als die treuesten XXXXX-24-Besteller gelten verheiratete Frauen, durchschnittlich 57 Jahre alt, die in Zwei-Personen-Haushalten leben und voll berufstätig oder im Ruhestand sind. Neun von zehn Anrufern, so fanden die Goldmedia-Forscher heraus, bestellen ihre Waren am liebsten noch immer per Telefon.



Ich würde nie behauptet, daß der Rest der Welt irrt. Der Rest der Welt besteht schließlich zum Großteil nicht aus Europäern oder Nord-Amerikanern, sondern aus Asiaten und Afrikanern.

Zitat

Das ist ja mal ein Statement, heftig.


Warum nicht gleich "Ketzerei"?
Ich bin eine ungehaltene Kundin, die sich verkohlt fühlt. 800 DM für einen Ring, der nichts wert ist. Da kommt eben kaum überschwengliche Freude und schon gar kein Verständnis auf. 640% hat seither der Goldpreis zugelegt. Wie war damals wohl die Handelsspanne?

Warum man gleichzeitig mit dem Finger auf Ebay-Schmuck-Händler zeigt, hat noch keiner geäußert. Das war ja die eigentliche Frage.
Tilo
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Tilo

 ·  #39
du langweilst, wenn du immer wieder die angeblich unanständigen handelsspannen ausschließlich der schmuckhändler anprangerst und dabei so tust, als wäre die differenz materialwert zum endpreis alles Gewinn der Händler
das ist es auch bei Kleidung nicht usw usf

daß du von Staats wegen bei deiner scheidung selbst bei einigkeit der Partner einen großen haufen geld völlig sinnlos Anwalt und gericht abladen darfst, obwohl ein gemeinsamer auftritt beim standesamt nebst unterschrift auch reichen könnte, ist bei der verkorksten ehe nicht so schlimm?
nur der Ehering sollte möglichst keinen wertverlust erleiden
das hochzeitskleid darf ruhig von motten zerfressen werden, auch wenn da mehrere handelsstufen ihr auskommen damit hatten und der materialwert einen kleineren teil am preis ausmachte als das gold bei den ringen usw usf
überhaupt: warum kostet so ein kleid eigentlich 3 oder gar vierstellig Euro, wo es doch ausgewachsene Zelte schon unter 100 Euro gibt und da sogar mehr Stoff verarbeitet wurde?

aber der böse juwelier hat sich an den eheringen bereichert, etwas einseitig nicht? :P
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 ·  #40
um was geht es denn hier mittlerweile ....

ich les ja nur gerade mal 4 wochen hier mit ... aber finger auf e.bay hab ich jetzt so noch nicht wahrgenommen ... allerdings eine betrachtungsweise die mich darauf schliessen lässt, dass käufer und verkäufer sich immer ergänzen ... an mir selbst konnte ich die letzten jahrzente feststellen, dass sich meine innere haltung jedes mal im geschehen aussen zeigte ...
ein oder zwei schlechte geschäfte im leben sind doch wahrlich kein grund zum trübsal blasen ....
ich würde da einfach mal ein bisschen unvoreingenommen achtsam sein und schaun was dem eigenen erfolg entgegensteht ... ein anderer markt erfordert halt andere herangehensweisen ....

nicht nur meine ware sondern auch meine kunden entsprechen ganz meinen bedürfnissen ... der materielle ausgleich den ich für mein engagement erhalte stellt mich zufrieden ... meine sicht die meiner lebenszeit viel spass beschert .... :D
Hannes
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Hannes

 ·  #41
Zitat geschrieben von Rosa49
Das ist doch nicht relevant. Wer trägt denn ein Schmuckstück bis er stirbt?

Warum man gleichzeitig mit dem Finger auf Ebay-Schmuck-Händler zeigt, hat noch keiner geäußert. Das war ja die eigentliche Frage.


Für genau diesen Glaubensansatz wurde Modeschmuck erfunden.

Zur eigentlichen Frage: Auf eBay wird oft noch unsauberer geworben. Du hast sicherlich recht, dass auch viele Juweliere und Goldschmiede auf Bauernfang gehen - als ich früher was von 1,0ct Diamant gelesen habe dachte ich auch, das wäre wertvoll, bis ich dann mal auf den trichter gekommen bin, dass alle Steine zusammen so viel wiegen und die einzelnen quasi nichts und damit auch nichts wert sind.

Hier wird deshalb oft vor eBay gewarnt, weil in der Regel dort eben zum Goldpreis eingekauft wird, oft aber Ware gar nicht aus Gold ist. Sprich, hier wird dem Kunden wirklich vorgegaukelt "du bezahlst nur das, was du auch bei jeder Bank wieder dafür bekommst", während ein Juwelier in der Regel nicht sagt "das können sie jederzeit für den gleichen Preis wieder verkaufen" sondern eher den emotionalen Wert anspricht.

Und zu deinem Ehering: Wer einen Ehering kauft und dabei auch nur eine Sekunde daran denkt, ob der denn seinen Wert erhalten könnte sollte nicht heiraten. Wer ihn wieder verkaufen will kann ja schon zur Hochzeit nicht glücklich gewesen sein, denn sonst würde ihn der Ring ja genau an diese Zeit erinnern.

Mal zum Verständnis: Gehst du davon aus, dass Kunden Schmuck zum Werterhalt oder als Notgroschen kaufen?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #42
Zitat geschrieben von Esao Tiez
um was geht es denn hier mittlerweile ....

ich les ja nur gerade mal 4 wochen hier mit ... aber finger auf e.bay hab ich jetzt so noch nicht wahrgenommen ... allerdings eine betrachtungsweise die mich darauf schliessen lässt, dass käufer und verkäufer sich immer ergänzen ...


Eine gewisse Agressivität bei Schnäppchenjägern ist bei Ebay fast an der Tagesordnung. Das war für mich der Hauptgrund keinerlei Angebote bei ebay einzustellen. Ich hatte das zum Anfang mal probiert als meine Schmuckbörse noch nicht so bekannt und im Anfangsstadium war.

Ca. 30% der Kunden waren ungeduldig und auf Krawall aus. So z.B. Donnerstag Zuschlag, angeblich Donnerstag Abend überwiesen, bis Sonntag Abend 8 Mails die mit der Drohung gipfelten am Montag morgen zur Polizei zu gehen und eine Strafanzeige zu erstellen weil die Ware noch nicht da war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich das Geld noch nicht einmal online auf meinem Konto.

Einige eher seltene Dinge des persönlichen Bedarfs suche ich und bestelle ich gerne über Ebay und Amazon u.s.w.
Zum einen tun mir die Händler leid wenn sie solche Kunden aushalten müssen zum anderen ist es für mich bequem.

Die Kunden die über meine Börse kaufen, sind fast ausschließlich zauberhaft, bedanken sich, empfehlen mich weiter und entschuldigen sich wenn Ihnen ausnahmsweise etwas mal nicht gefällt. Was sie gar nicht tun müssten. Aber so ist mein "Geschäfts"-leben angenehmer.
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 ·  #43
Dass Schmuck mit gewissen Ausnahmen eben nicht als Wertanlage gekauft und betrachtet werden sollte, wurde hier im Forum ja schon oft diskutiert. Das ist eine findige Verkaufsmasche gerade dieser Homeshopping-Leute, die die Angst vor Inflation und Wirtschaftskrisen ausnutzt.

Ich persönlich verstehe auch nicht, was daran Spass machen sollte, ein Schmuckstück zu tragen, das in identischer Version massengefertigt bereits an "8500 Kunden am heutigen Tag" gegangen ist. Scheint ein Zeitphänomen zu sein, dass handgearbeitete Unikate nicht mehr so als Wert nachgefragt werden.

Und genau diesen Punkt möchte ich noch zur Diskussion beisteuern:

jenseits von Materialwert, Wiederverkaufswert, Handelsspannen und den ganzen Sachthemen ist der Goldschmied neben Handwerker und Händler doch auch Kunst-Schaffender. Das bedeutet, ich bezahle auch eine kreative Idee, die er auf seine einzigartige Weise hat und umsetzt. Ob die mir so viel wert ist, wie er dafür möchte, entscheide ich, indem ich kaufe oder eben nicht. Das finde ich durchaus vergleichbar mit dem teils höchst "subjektiven" Wert anderer Kunstgegenstände.

Und selbst wenn jemand "objektiv" zu viel bezahlt hat, Ebay oder anderswo: wenn die Sache ihm richtig gut gefällt (wie Rosa der Anhänger) und er lange Freude daran hat - fände ich das gar nicht sooo dramatisch...
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #44
Zitat
Das bedeutet, ich bezahle auch eine kreative Idee, die er auf seine einzigartige Weise hat und umsetzt.

Schön zu wissen, dass es auch noch Leute gibt, die so weit denken.

Was mich bei der ganzen Diskussion noch interessieren würde, ist, ob Rosa auch für nichts arbeitet ?
Offenbar erwartet Sie das ja von unserem Berufsstand.
...
 
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...

 ·  #45
Diese Diskussion könnte man bis Weihnachten führen, ohne konkretes Ergebnis.

Gruss, Michael
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