Edelsteine & Perlen
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Sonntagsrätsel vom 22.04.2012

 
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #16
Moin moin, mal wieder zu lange gepennt...
Das ist echt 1 und der selbe Stein?
Unvorstellbar.
Den Rubellit glaub ich ja gerne aber wie kann der so bunt ausschaun? Klar, jetzt sagt ihr "der Schliff machts"
Ich seh da nicht nur:>> 5000°Kelvin ist er schön rotviolett, bei 3000° Kelvin hat er den Braunstich, denn der Rohstein war in einer Richtung rosa mit einem Grünstich, um 90°
gedreht schön rotviolett. <<
sondern auch noch deutlich gelb und plietscheblau.
Dann ist er oben dunkel-wolkig und unten ziemlich klar.
also Sachen gibts! Wenns nicht gerade der Uhu wäre würde man doch sagen, da will einen wer verscheißern.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #17
Hallo Silberfrau,
ich glaube , wir brauchen hier die Aufklärung durch einen Fachmann. Ich habe um 19,30 Uhr in meinem Keller mit der Neonbeleuchtung von der Zimmerdecke und einem Rest Tageslicht bei wolkenverhangenem Himmel durch ein kleines Fenster die 4 ersten Aufnahmen gemacht. Bei den letzten beiden liegt der Stein auf einem Spiegel und wird mit 21 LEDs aus einer Lampe beleuchtet. Es ist nichts Blaues in der Umgebung (ich auch nicht).
Die Bilder reproduziern die Farben des Steines nicht gerade perfekt. Der Abstand der Kamera vom Stein ist von Bedeutung: je näher ich dran bin, desto weniger Brillanz zeigt er. Das ganze Geheimnis scheint wirklich nur die Beleuchtung (und der Schliff) zu sein.
Ich bin gespannt, wer uns etwas Fundiertes dazu schreibt.
uhu
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #18
Hast du auch ein Bild von der Seite? Nur auf dem letzten Bild erkennt man, dass es NICHT eine Tafel mit einem "draufgepappten" Siebeneck ist.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Das mit dem Abstand der Kamera und der Brillanz ist auch bei Brillanten so. Gehe ich näher ran wächst der dunkle Bereich von einem winzigen schwarzen Punkt zu einem großen dunklen Fleck.

Telemakro ist da besser. Ich photographiere meist mit ca. 30 cm Abstand und gegen verwackeln mit Stativ und Funkfernauslöser.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #20
Für Silberfrau: ein Bild von der Seite habe ich nicht. Eigentlich hat der Schliff keine Tafel, sondern 7 mit 13° geschliffene Facetten und eine kleine Kalotte. In diesem Fall hat das Material nicht gelangt und die Kalotte ist zu einer kleinen Tafel mutiert.

Für Heinrich: vielleicht schaffe ich es ja noch, mir eine ordentliche Kamera mit Ausrüstung zu beschaffen. Da ich jedoch den Ehrgeiz habe, alles was mit der Schleiferei zusammenhängt auch durch Schleifen zu verdienen, ist das nicht so ganz einfach, denn das Finanzamt möchte auch noch Gewinn sehen.

Allen eine gute Woche!

uhu
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 ·  #21
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu

wenn man weiß, zu welchem Kristallsystem ... ein sehr interessantes Gebiet!
Frohes Schaffen!
uhu


das ist doch wie geschaffen für die kleine Edelsteinkunde
Magst du da einen Beitrag daraus machen?
Frage an Martin: wie hast du dir das eigentlich vorgestellt mit den Wissensansammlungen? kriegen die eine eigene Seite wie ein Wiki oder stellen wir Artikel einfach unter das gemeinsame Dach Edelsteinkunde ein?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu
Für Heinrich: vielleicht schaffe ich es ja noch, mir eine ordentliche Kamera mit Ausrüstung zu beschaffen. ....


Wenn man ein wenig sucht ist es gar nicht so teuer. Eine Digitalkamera gibt es schon günstig und dann benötigt man nur noch Vorsatzlinsen und/oder Zwischenringe damit auf angemessene Entfernung das Objekt möglichst formatfüllend drauf kommt.

Bei den Vorsatzlinsen sind qualitativ hochwertige Achromaten mit ca. 50 Euro schon das teuerste.
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 ·  #23
Ich probier mal einen kleinen Text zum Thema Farben, Farbtemperatur und was hat das mit Edelsteinen zu tun.
Wie entstehen denn die Farben überhaupt. Klar durch die Fremdatome / Farbgebenden Verunreinigungen im Stein, manche Farben auch durch Dispersion.

Teil 1: was ist Licht....da stellen mer uns janz dumm und sagen das is ne große schwarze Kasten....

Zur Wiederholung: Licht wie wir es sehen besteht aus einem Gemisch von verschiedenen Farben ( Wellenlängen) bei der Sonne kontinuierlich über das Spektrum verteilt, bei Kunstlicht eher im roten Bereich und bei Neon, LED und Quecksilberdampflampen in Bändern (quasi wie verschiedene Einfarbige Lampen die zusammen leuchten).
Licht einer bestimmten Farbe entsteht, indem ein Atom ein Photon einer bestimmten Energie ausstrahlt.
Die Sonne strahlt aufgrund Ihrer Prozesse viele Photonen unterschiedlichster Energien aus, ebenso die Glühwendel einer alten Birne. Man spricht hier von der Strahlung heißer Körper, die fast immer kontinuierlich ist. Bei der Glühbirne ist das Licht nicht Reinweiss oder wie die Sonne, weil eben bei einer gewissen Energie Schluss ist. das heißt es fehlt ein Anteilam Spektrum nämlich auf der blauen Seite.
daher sehen alle Bilder die mit Tageslichteinstellung gemacht werden bei Glühlampenlicht aus als wären Sie am Lagerfeuer aufgenommen.

Neonlicht und Quecksilberdampf machen Ihr Licht anders. Die nutzen aus, das man Elektronen auf eine andere Schale im Atom pushen kann ( was Energie= Strom) benötigt. Von dort hüpfen die dann wieder runter und strahlen ein Photon ab, welches genau diese Energiedifferenz mitnimmt. Und jetzt kommts: der olle Planck hat herausgefunden das diese Energiedifferenz nicht beliebig sein kann Sondern nur ein vielfaches eines Energiehäppchens ( quasi der Kinderriegel). das Häppchen wurden dann auch prompt Planck’sches Wirkungsquantum genannt und Einstein hast benutzt beim Erklären des Lichtelektrischen Effekts. Das bedeutet, dem Spektrum dieser Lichtquellen fehlen bestimmte Energien (=farben) und daher wird’s bei Neonlicht immer so nett grün.

Aber das muss nicht so bleiben: Tipp für die Kamera: eine kaufen bei der man die Farbtemperatur auswählen kann ( sonne, Glüh, neoan, Schatten usw, haben fast alle) oder eine bei der man das direkt eingeben kann.

Oder man nimmt eine Graukarte die man jeweils einmal mit photographiert und hat dann eine Referenz für die Farben.
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 ·  #24
Was macht Licht im Edelstein?
Teil 2

nun es bricht (sich) und wird reflektiert. Und es wird langsamer.
Licht bewegt sich im Vakuum ganz schön schnell, sobald es aber in einem anderen Medium ( Luft, Flüssig, Fest) wandert wird es langsamer ( so wie wir wenn wir durchs nasse Watt laufen oder Stefan Raab im knöcheltiefen Wasser Fussball spielt). Es wird also abgebremst und läuft nicht mehr geradeaus sondern....bricht sich. das Vermögen wie ein Stein das machen kann nennt man Brechungsindex und ist typisch für ein bestimmtes Material. Und jetzt kommt das nächste interessante Detail: meistens wird es je nach Farbe verschieden stark abgebremst und das weiße Licht wird aufgefächert (Prisma). So bekomme ich Farbe ins Funkeln beim Stein. Und wenn das auch noch ein Stein ist, der das besonders gut macht, wie ein Demantoid dann ist Party angesagt. Wenn ein Quarz so geschliffen ist, dass er das Licht optimal führt dann verzweifeln Goldschmiede und manchmal auch Experten( Hmmm.... jaa...Hmm Quarz ist es nicht...hmm Topas vielleicht...nee zu leicht...Zirkon?. Ja Zirkon oder Zirkonia. Ah ist natürlich..Hmmm.. keine starke Doppelbrechung also doch kein Zirkon...Hmm Quarz ist es nicht.aber für Topas zu leicht...doch Quarz, dann ist der aber Holla...). OK wie haben also buntes funkeln.
Naja und dann noch die Farbe im Stein die ja wieder durch Elektronen die hüpfen hervorgerufen wird (Farbwechsler reagieren hier einfach unterschiedlich auf das Licht-( =Energie) Angebot und lassen verschiedene Elektronen hüpfen. Einmal die für Rot und dann die für Grün.
Wer hat möge mal testen: ein Alexandrit bei Sonne und Glühlampe(gähn kennen wir doch) und dann noch bei LED, Energiesparlampe (ist leider meistens noch Quecksilberdampf) und Neonröhre und möge berichten.

Und jetzt das Drama: wenn halt von der Lichtquelle nicht die passenden Energien angeboten werden, dann ....sitzen die Kerls faul in Ihren Schalen und bewegen sich nicht, da die angebotene Energie nicht einem Vielfachen des Planck’schen Quantums entspricht.
Ein Quantensprung ist demnach der kleinste in der Natur mögliche Sprung und wird laufend verkehrt verwendet.

Kameratipp hierfür: Keinen
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 ·  #25
Teil 3 und wie photographier ich das?

Wann sieht ein Stein am besten aus? Im Laden, im Schaufenster, wenn Licht mehr oder weniger diffus von oben kommt.
und wenn wir einigermaßen von vorne drauf schauen. Meine Steine im Fenster knallen förmlich weil ich sie so hinlege das man von außen auf die Tafel schaut. wenn ich die in der Schachtel lasse sind sie langweilig.
Ich hab mal einen Profiphotographen gebeten eine Art Tutorial zu schreiben( der Link existiert hier auch irgendwo im Forum).
In Kurzform: Er macht das, was im Laden passiert im Studio. Viel Licht, diffus auf die Tafel und die Tafel ebene parallel zur Linsenebene oder leicht verschoben.
Er nahm dazu zwei große Studioleuchten ( 80 x 80 glaub ich) Kamera an schwerem Stativ genau ausgerichtet und Bingo.

das klappt am besten bei den Steinen die auf Brillanz geschliffen sind. Wir machen schließlich alles damit das Licht das zur Tafel reinkommt, den Stein durch diese auch wieder verlässt ( Langer Weg, da kann die Dispersion richtig schön zuschlagen, das Licht wird an den Facetten toll aufgefächert und wir bekommen viele viele bunte Sparkies.)

Mein Lehrer gab mir den Tip nicht genau den aus dem Brechungsindex resultierenden Winkel zu nehmen sondern etwas mehr ( ca 2 Grad; du schaust ja nicht mit einem Auge ganz grad hinein sondern mit zweien etwas schräg).
Die Kamera hat zwar nur ein Auge, aber je nach Abstand ist das genausogut wie zwei Augen. Ich nehme mal an, wenn ich zu Nahe dran bin dann schatte ich zu viel Licht ab das durch die Tafel rein könnte und dann ist nix mehr da was funkeln könnte, das was an Licht zur Seite reinkommt reicht dann nicht

Tip fürs Photographieren: Nicht zu nahe drangehen und für Vielleicht sorgen das schön diffus kommt. Ein Spezi von mit stülpt eine ausgeschnittene Weichspülerflasche (weißes Plastik, durchscheinend diffus) drüber und photographiert durch ein Loch in der Flasche mit einer kleinen Digitalen.
AlexDu
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AlexDu

 ·  #26
Danke Harry, schön verständlich erläutert. Vor vielen Jahren hatten schon mal die Lehrer versucht mir einiges davon zu vermitteln.
Aber mit Edelsteinen ist es halt edler, als mit einem Glasprisma :-).
Zum fotografieren mal eine Beispiel für eine einfache Lichtbox. Ich hatte mal die Aufgabe diverse USB-Sticks mit silbernen und goldenen hochglänzenden Oberflächen zu fotografieren. Und diverse Glitzersteinchen waren da auch noch verarbeitet.
Ganz brauchbar ging das so:
Eine große Kiste (war eine Verpackung von einem Laserdrucker), vordere Seite komplett entfernt, links und rechts die Seiten , bis auf einen 2-3cm starken Rand ausgeschnitten. Alles innen weiß angestrichen (matt). Die offenen Seiten mit lichdurchlässigem Stoff bespannt. Kiste auf den Tisch, Kamera mit Stativ davor und das edle Teil auf eine durchsichtige Plasteschachtel (war glaube ich irgendwas von Ferrero). Links und rechts einen Halogenstrahler mit 250W durch den Stoff strahlen lassen.
Dann eine Winkel gesucht, dass die Kamera (und ich) nicht auf einer glatten Fläche reflektiert werden. Mit einer Halogen-Schreibtischlampe hab ich dann versucht noch Glanzlichter zu erzeugen. Da ich das ganze mit einer RAW-fähigen Kamera gemacht habe, konnte ich die Farbtemperatur dann am Rechner korrigieren, sonst müßte man das schon bei der Aufnahme machen.
War ganz brauchbar geworden.

Gruß Alex
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