Goldschmiedeforum
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Sicherheit beim Fassen lassen

 
goldie025
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Dabei seit: 10 / 2011

goldie025

 ·  #1
Was ich mich schon ewig frage. Angenommen ich habe einen richtig teuren Stein gekauft: Beispiel angebotener Alexandrit im Edelsteinzentrum für 6000 Euro verkauft. Ich sehe im Internet synthetische Exemplare gleicher Machart für 20 Euro. Wenn ich jetzt so einen Stein zum Fassen gebe, wie kann ich da sicher sein, dass ich kein 20-Euro-Exemplar in meinem Schmuckstück habe? Gibts da Fälle von Betrug? Die Frage hat zwischen mir und einem Kollegen eine hitzige Diskussion ausgelöst. Gegenantwort: Man ruiniert doch seinen Ruf nicht für ein paar tausend Euro, das sind doch fürn Goldschmied nur Peanuts! Gegenargument: Es gibt doch ne Menge davon, was ist, wenn Jemand schon ewig keinen Auftrag mehr hatte? Ist da die Verlockung nicht groß? Schwarze Schafe muss es doch überall geben! Wir sind doch alle nur Menschen! Freu mich auf Antworten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Der Verdacht kommt auch immer wieder auf wenn z.B. Perlenketten neu geknotet werden, weil sie dann kürzer sind. Das ist aber in Ordnung so, deshalb wird meist auf dem Auftrag die Anzahl der Perlen mit notiert.

Ich habe als Gutachter in über 30 Jahren Praxis nur einen Fall erlebt das ein Diamant bei einer Reparatur ausgetauscht wurde. Da ist einem Goldschmied, der als Subunternehmer für eine Juwelierkette gearbeitet hat, ein Halbkaräter kaputt gegangen und er hatte heimlich diesen durch einen neuen Stein ersetzt damit er keinen Ärger mit dem Juwelier bekommt.

Der neue Stein war aber etwas wertvoller als der Originalstein.

Ich glaube das mit den ausgetauschten Steinen ist ein urbane Legende.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
wie kommt man den darauf
Zitat geschrieben von goldie025
ein paar tausend Euro, das sind doch fürn Goldschmied nur Peanuts!

als gegebene Tatsache festzusetzen?
haben Goldschmiede die Gelddiarrhö, bloß weil ihr Arbeitsmetall etwas teurer ist als z.B. Stahl?
um beim Beispiel zu bleiben: wenn ich sehe, daß Sanitärer inzwischen 3.000-Euro (Dusch) WCs als normal betrachten, frag ich mich, wo wirklich Geld gemacht werden kann ;-) (nur ein Beispiel!)

trotzdem gilt:
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Ich glaube das mit den ausgetauschten Steinen ist ein urbane Legende.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #4
Jaa jaa , Vogelspinne in der Yucca Palme und so weiter. Und den Goldschmieden ist nicht zu trauen sind alles fahrendes Volk und nix ist sicher bei denen. Das ist aber tatsächlich ein Problem. Zwei Fälle dazu.

Kundin kommt in den Laden und möchte einen Ring mit Diamanten enger gemacht bekommen. Klar kein Problem. Kann ich dabei zuschauen? Ich bin verdutzt, sage aber zu, der Meister in der Goldschmiede ist Profi genug ( eine andere Goldschmiede im Ort hatte daraufhin abgelehnt...). Ich sag noch:das wird aber nicht so spektakulär wie sie es sich vorstellen aber mir war klar warum die Dame dabei sein wollte.

Nummer zwei:
Ich sollte 20 Rubine für eine Gussfassung zurechtschleifen. Bei der Goldschmiedin angekommen sag ich noch: die sehen aber nicht wie Rubine aus. Sie minete auch ja die wären komisch aber die Kundin beharrt darauf in Thailand im Hotel Rubine gekauft zu haben....you see the problem. Kundin gibt Rubine Goldschmiedin, Goldschmiedin gibt Sie mir und dann ist es auf einmal Glas geworden, denn das waren Sie nach Prüfung durch einen Gemmologen. Ich weiss nicht ob und wie es die Goldschmiedin der Kundin beigebracht hat, für mich heißt das jedenfalls: Solche Sachen nur noch vom Profi annehmen, bzw nach vorheriger gemeinsamer Prüfung durch einen Experten. Das Risiko ist mir zu gross.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Ohja, das mit den günstig erstandenen Kundensteinen...
Da kam doch auch mal einer hier an mit einem Säckchen günstig erstandener Einkaräter...damit konnte man sogar genau so gut Glas ritzen, wie mit meinen Zirkonia.
Hat mich eine gute Stunde gekostet, dem Kunden endlich klar zu machen, dass er keine Diamanten hat.

Oder die Kette, die nach der Reparatur länger war...
Eigentlich klar, wenn sie mit Wut vom Hals gerissen wurde... Für 5,-€ Umsatz ein mehrmaliger Schriftwechsel.

Wer seine Steine selber kauft, kann sie doch einfach auch selber fassen, zur not rein kleben, wenn er dem Goldschmied/Fasser nicht traut.
Mal ganz abgesehn davon, dass vom Verabeiter, ja für das bisschen Umsatz fürs fassen, auch noch erwartet wird, dass er bei einer Beschädigung des Steines in voller Höhe haftet.
Oder man lässt den Stein vom Goldschmied liefern, gönnt dem auch noch ein Geschäft und ist dann mit den Angaben auf der Rechnung auf der sicheren Seite.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Zitat
>>Nummer zwei:
Ich sollte 20 Rubine für eine Gussfassung zurechtschleifen. Bei der Goldschmiedin angekommen sag ich noch: die sehen aber nicht wie Rubine aus. Sie minete auch ja die wären komisch aber die Kundin beharrt darauf in Thailand im Hotel Rubine gekauft zu haben....you see the problem. Kundin gibt Rubine Goldschmiedin, Goldschmiedin gibt Sie mir und dann ist es auf einmal Glas geworden, denn das waren Sie nach Prüfung durch einen Gemmologen. Ich weiss nicht ob und wie es die Goldschmiedin der Kundin beigebracht hat, für mich heißt das jedenfalls: Solche Sachen nur noch vom Profi annehmen, bzw nach vorheriger gemeinsamer Prüfung durch einen Experten. Das Risiko ist mir zu gross.<<

Du schreibt aufs Tütchen deswegen ja auch nicht "Rubine" sonder "rote Steine".
Zitat
>>Mal ganz abgesehn davon, dass vom Verabeiter, ja für das bisschen Umsatz fürs fassen, auch noch erwartet wird, dass er bei einer Beschädigung des Steines in voller Höhe haftet. <<
Nein, tut er nicht.
Außer der Stein ist von dir selber.
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