Auf Politikern darf im Interesse der Meinungsfreiheit jeder herumhacken und ihnen die übelsten Motive und Charaktere unterstellen.
Das ist zwar traurig wenn es gedankenlos und excessiv genutzt wird, aber straflos.
Beim gewerblichen Wettbewerb ist es schon anders. Wenn ich z.B schriebe, Limobrause XY mixt Gift in die Flasche, wird die Firma Umsatzeinbussen haben oder zu Recht befürchten müssen.
Als Hersteller von Brause AB werde ich dann zur Rechenschaft gezogen falls ich meine Behauptung nicht beweisen kann und darf für deren Umsatzausfälle finanziell gerade stehen.
Hier schreiben, ausser Adrian und einigen wenigen fast alles Fachleute, aus dem Schmuckgewerbe, die indirekt oder direkt im Wettbewerb stehen, sind also genau so wie ich betroffen.
Wenn ich jetzt schriebe, von dem Gutachterunternehmen XY gefällt mir die graphische Gestaltung des Briefkopfes nicht, dann ist das meine unerhebliche Meinung, und das ist problemlos.
Schreibe ich aber, die Firma XY lässt bei Gutachten auch mal fünfe gerade sein, dann ist das im Wettbewerb, weil ich ja auch Gutachter bin, nicht nur wettbewerbsrechtlich Abmahnfähig, sondern auch Schadenersatzpflichtig wenn ich es nicht minutiös in einem sicherlich teuren Prozess nachweisen könnte.
Wir haben hier, gerade weil hier Fachleute schreiben, eine völlig andere Risikolage als in anderen Foren in denen z.B. Konsumenten Ihre Meinung zu Produkten oder Firmen schreiben.
Ich kann mich gut an die Prozessorgien erinnern die z.B. ein Fachmagazin, mit Produkttests hatte, wenn mal ein Produkt abgewertet wurde und eine schlechte Note bekommen hatte. Das hat sich inzwischen durch strenge Objektivierung der Testverfahren und den guten Ruf den das Magazin inzwischen besitzt, gemindert, passiert aber immer noch.
Letztlich ist das auch der Grund weshalb wir von Anfang an hier keine Firmenbewertungen machen. Das Prozessrisiko ist einfach zu hoch, warum sollten wir uns und Martin das also antun?