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Spannring ??

 
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 ·  #1
Hallo an alle,

würde gerne ein Spannring in Auftrag geben.
Wer hat ein Tip wer so etwas sehr gut macht und zu einem fairen Preis.

Danke :D
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
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 ·  #3
Material : Wahrscheinlich Platin 950
Stein : Diamant ca 0,5 ct
Größe :54


lasse mich aber gerne Beraten
mir geht es erstmal nicht um Details sondern wer es handwerklich wirklich kann und natürlich dies zu einem fairen Kurs.

Grüße
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Zitat geschrieben von tsikolis
sondern wer es handwerklich wirklich kann

jeder der mitlesenden und inzwischen mitschreibenden Goldschmiede hier

Zitat
und natürlich dies zu einem fairen Kurs.

fair ist subjektiv. Es kostet, was es kostet. Da jeder einzelne Goldschmied hier unterschiedliche Kosten zu decken hat, kann da schon eine Preisspanne entstehen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #5
Hallo tsikolis,

Du solltest wissen, dass ein Spannring aus Platin meist eine undankbare Sache ist, denn Platin ist ein weiches, nicht federndes Material. Das ist nun aber die wichtigste Voraussetzung für einen Spannring. Aus diesem Grund muss es mit anderen Metallen legiert werden.

Platin ist in de Natur immer mit weiteren 4, so gen. Platin- Nebenmetallen vergesellschaftet. Es sind dies:

Osmium, Ruthenium, Rhodium und Palladium. Auch dies sind Edelmetalle. Von diesen Begleitmetallen sind vor allem Palladium (grau, weich, leicht) und Iridium (sehr hart, schneeweiß, schwer) bekannt. Palladium dient als entfärbendes Legierungsmetall bei edlem Weißgold, als Galvanometall, als Katalysator usw. Iridium wird zu hochwertigen Skalpellen verarbeitet, und dient als Legierungsmetall bei Platin zur Härtesteigerung, oder z. B. als Kornfeiner in allerlei Legierungen.

Eine der härtesten, federharten Platinlegierungen, ist das so gen. Platin-Iridium. Wenn 200 Anteile Iridium dem Platin zulegiert werden, dann erhält man ein sehr hartes, federndes, schweres und hoch weißes Material. Es besteht zu 100% aus Edelmetallen und ist der ideale Werkstoff für Spannringe.

Allerdings ist die Verarbeitung derart aufwändig, dass es von der Schmuckindustrie praktisch nicht verwendet wird. In gut ausgerüsteten Handwerksbetrieben hingegen, wird es durchaus verarbeitet.

Wir fertigen auf Wunsch unserer Kunden hochwertigen Schmuck in Platin-Iridium 800/200. Von allen weißen Schmuckmetallen ist es das Wertvollste, Edelste, Schwerste und Haltbarste. Ein Schmuckstück aus diesem Material, ist für die Ewigkeit geschaffen. Ich kenne keinen anderen Werkstoff, auf den diese Aussage so zutrifft, wie aus Platin-Iridium.

Ich habe zwei Fotos von Ringen, die in meiner Werkstatt angefertigt wurden angehängt. Bei der Ausführung gehe ich auf die Wünsche meiner Kunden so weit ein, wie es aus Sicht der Qualität und der Sicherheit möglich ist.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass sich Interessenten in meinem Atelier unter der Anleitung eines Goldschmiedemeisters, ihre Schmuckstücke selber anfertigen können. Wenn es zu schwierig wird, greifen wir dem Ausführenden unter die Arme. Auch hierbei entstehen sehr hochwertige und schöne Schmuckstücke, (siehe auf unserer Homepage).
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 ·  #6
Hallo U. Wehpke,

sehr interessant. Bedeutet also das wenn jemand von Platin 950 spricht , es sich um eine Legierung handelt ??
Die Ringe sind schon so etwas was ich mir vorstelle.
Gruß
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Aber natürlich! Pt ohne Legierungszusatz ist kaum für Schmuck geeignet!

Iridium ist zu hart, Palladium zu weich, Ruthenium kann gar nicht verarbeitet werden, für Osmium gilt weitgehend das Gleiche, zudem sind seine Oxide giftig.

Die von mit aufgeführten Nebenmetalle werden jedoch auch als Legierungszusätze für Platin verwendet. Mit ihnen erhält Platin die erforderlichen Eigenschaften.
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 ·  #8
Hallo U. Wehpke,

ok verstanden. Wenn Platin 950 also 95 % Platin ist was ist der Rest von 5%??
Denn so wird es ja von alle Schmuckverarbeiter verwendet , auch für Spannringe.
Eignet sich diese Legierung nicht für Spannringe??
Und wenn die von ihnen genante Legierung besser ist warum wird sie nicht Angeboten??

Viele Fragen..................??????????????????

Grüße
:?:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Warum es kaum angeboten wird, hat ja Ulrich schon ausführlich erklärt, es ist schwierig zu verarbeiten.

Bei den üblichen 950 Platinlegierungen ist meist Kobalt, und seltener Kupfer (im Lot) als Zusatz enthalten.

Neben dem harten Platin/Irdium 800/200 empfehle ich meinen Kunden auch Platin/Palladium in 585, das ist meist auch ausreichend hart und leichter in der Dichte und damit günstiger im Materialpreis und in der Verarbeitung.

Für einen Spannring der angenehm zu tragen sein soll und daher nicht zu dick sein darf, ist aber Ulrichs Empfehlung, Platin/Iridium, das beste was man sich wünschen darf.
Tilo
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Tilo

 ·  #10
oft sind die 5% auch (zumindest teilweise) Wolfram, das mehr Härte als der Kupferzusatz gibt
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 ·  #11
ok.
ist alles sehr interessant.
Über wie viel Preisunterschiede reden wir eigentlich ca.
Das man(n) hier keine preise mitteilt ist mir klar aber wie ist der Unterschied zwischen beide Legierungen zb. in % 10% teurer oder 20 % oder 5% usw ?????

Platin/Irdium 800/200
Platin 950
Platin/Palladium in 585

Grüße und Schönes Wochenende
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
Hallo tsikolis,

ich hab die Zahlen zufällig im Kopf:

Das Preisproblem gliedert sich erst einmal in zwei Bereiche: Das spezifische Gewicht der Materialien und ihren Preis per Gramm.

Das spezifische Gewicht beträgt bei Platin 21,45 Gramm pro ccm, bei Palladium nur 11,8

Damit ist also ein aus Pt gefertigter Gegenstand etwa 1,8178 mal so schwer, als der aus Palladium.

Der Börsenpreis für 1 Kilo Platin (Reinmetall), beträgt in London heute 47.420,00 Euro netto, d.h. ohne MwSt. Das Kilo Palladium kostet 18.750,00 Euro netto.

Diese Preise sind jedoch nur eine Größenordnung an der Börse, im Warenverkehr kommen Mindermengenaufschläge, sowie Verarbeitungspreise und die MwSt. hinzu, da diese Materialien nicht in Reinform verarbeitet werden. Auch müssen Verarbeiter und Händler einen Aufschlag berechnen, wecher mit der Differenzbesteuerung (MwSt) den Verkaufspreis für das Material auf dem Ladentisch ergibt.

Ein Ring aus Palladium muss also erst einmal mit 1,8175 multipliziert werden und dann noch einmal mit 2,53.

Bei der folgenden Berechnung, die ich einmal mit den Preisen der Londoner Börse von heute anstelle, ergeben sich folgende Zahlen:

Für einen 10 Gramm schweren Palladiumring (187,50 Euro) aufgrund des höheren spez. Gewichtes, erst einmal ein Gewicht von 18,178 g Platin, welches nun jedoch auch noch einen höheren Grammpreis als Palladium hat, nämlich 47,42 Euro. Mithin ergibt sich ein Preis für den Platinring (für das Material) von rund 862.00 Euro, was in etwa dem 4,597-fachen Palladiumpreis entspricht.

Hinzuzurechnen ist allerdings noch ein gewisser Mehrpreis für die Verarbeitung, da sich beide Materialien unterschiedlich schwer (differierender Zeitaufwand) verarbeiten lassen.

Es ist also in etwa realistisch anzunehmen, dass ein Schmuckstück aus Platin etwa sieben bis acht mal so teuer ist, wie das Gleiche aus Palladium. Dabei ist die Art der Arbeit ausschlaggebend. Ein Spannring zum Beispiel, wird nur etwa das Siebenfache des Palladiumringes kosten.

Ich freue mich, an dieser Stelle einmal einem interessierten Forumsleser diese Zusammenhänge erklären zu können, denn durch ihre Kompliziertheit entstehen immer wieder Fragen, die mit drei dürren Worten nicht zu erklären sind und auf deren Beantwortung nun auch andere Leser zugreifen können.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
@ Ulrich:
Dene Ringe sehen sehr ansprechend aus. Sie sagen nämlich:"Wll mich haben"
Wunderschön, sehr lecker.
Außerdem sagen sie: "Wir haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältniss."
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
:-)
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