Hallo tsikolis,
ich hab die Zahlen zufällig im Kopf:
Das Preisproblem gliedert sich erst einmal in zwei Bereiche: Das spezifische Gewicht der Materialien und ihren Preis per Gramm.
Das spezifische Gewicht beträgt bei Platin 21,45 Gramm pro ccm, bei Palladium nur 11,8
Damit ist also ein aus Pt gefertigter Gegenstand etwa 1,8178 mal so schwer, als der aus Palladium.
Der Börsenpreis für 1 Kilo Platin (Reinmetall), beträgt in London heute 47.420,00 Euro netto, d.h. ohne MwSt. Das Kilo Palladium kostet 18.750,00 Euro netto.
Diese Preise sind jedoch nur eine Größenordnung an der Börse, im Warenverkehr kommen Mindermengenaufschläge, sowie Verarbeitungspreise und die MwSt. hinzu, da diese Materialien nicht in Reinform verarbeitet werden. Auch müssen Verarbeiter und Händler einen Aufschlag berechnen, wecher mit der Differenzbesteuerung (MwSt) den Verkaufspreis für das Material auf dem Ladentisch ergibt.
Ein
Ring aus Palladium muss also erst einmal mit 1,8175 multipliziert werden und dann noch einmal mit 2,53.
Bei der folgenden Berechnung, die ich einmal mit den Preisen der Londoner Börse von heute anstelle, ergeben sich folgende Zahlen:
Für einen 10 Gramm schweren Palladiumring (187,50 Euro) aufgrund des höheren spez. Gewichtes, erst einmal ein Gewicht von 18,178 g Platin, welches nun jedoch auch noch einen höheren Grammpreis als Palladium hat, nämlich 47,42 Euro. Mithin ergibt sich ein Preis für den Platinring (für das Material) von rund 862.00 Euro, was in etwa dem 4,597-fachen Palladiumpreis entspricht.
Hinzuzurechnen ist allerdings noch ein gewisser Mehrpreis für die Verarbeitung, da sich beide Materialien unterschiedlich schwer (differierender Zeitaufwand) verarbeiten lassen.
Es ist also in etwa realistisch anzunehmen, dass ein Schmuckstück aus Platin etwa sieben bis acht mal so teuer ist, wie das Gleiche aus Palladium. Dabei ist die Art der Arbeit ausschlaggebend. Ein Spannring zum Beispiel, wird nur etwa das Siebenfache des Palladiumringes kosten.
Ich freue mich, an dieser Stelle einmal einem interessierten Forumsleser diese Zusammenhänge erklären zu können, denn durch ihre Kompliziertheit entstehen immer wieder Fragen, die mit drei dürren Worten nicht zu erklären sind und auf deren Beantwortung nun auch andere Leser zugreifen können.