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Haarschmuck

 
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Malida
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Malida

 ·  #1
Hallo,
ich habe von einer alten Dame (inzwischen verstorben) die im süddeutschen Raum wohnte, einige alte Schmuckstücke aus Haaren geschenkt bekommen.
Angeblich hat sie die Teile von einem schwulen Paar bekommen das angeblich zum Umfeld König Ludwigs II. gehörte..... naja... ist ja schon mal eine nette Geschichte.
Nun zum Schmuck: (auf keinem der Stücke ist ein Stempel)
1. kordelähnlich geflochtene Schnur mit sechseckigen Röhrchen als Zwischenteile. Länge: 1,28 m
Schnepperverschluß
Anhänger hohl, oben und unten offen, so daß sich das Band durchziehen läßt (eine Seite mit Garn fixiert) Größe ca. 15x15 mm
Auf der Vorderseite Initialen , vermutl. HL oder FCL (?) in ovalem Rahmen mit Blattmotiven
auf der Rückseite: zwei Zweige
2. Schnur, Länge 80 cm, schmal, flach, 4 Zwischenteile (sechseckige Röhrchen)
Verschluß wie 1.
3. Armband mit Medaillon(20x14mm), innen vermutl. kleine Locke (sehr leicht)
4.Kropfband, sehr gut erhalten, 7mm breit, flach, 36 cm Länge
mit Medaillon-Zwischenteil mit Schneppverschluß (Landschaft mit Spruch:
"Liebe die Tugend")
5. Kropfband, 11 mm breit, flach, sehr aufwendig gearbeitet, Zwischenteil mit Rankenmotiv, Endstücke aber ohne Verschluß
Woher kommt der Schmuck, wie alt ist er und was können Sie mir zum Wert der Stücke sagen?
Vielen Dank schonmal, ich hoffe die Fotos sind gut genug!
Gruß Monika
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Malida
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Malida

 ·  #2
zu früh abgeschickt...
hier noch weitere Fotos
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Information: zu 5. Kropfband (ohne Verschluß)
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Das ist sehr schön und der Wert dürfte für die ehemaligen Auftraggeber sehr hoch gewesen sein. Welchen Wert dem fremde Menschen geben ist eine ganz andere Frage.
Meist war es ein Zeichen der Liebe oder der Trauer, wenn man sich die Haare verabreiten ließ.

Die Mode wurde im 19 Jahrhundert populär. Es sind Raritäten denen ich nur schwer einen Preis zumessen kann.
Malida
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Malida

 ·  #4
Danke! Schade, hatte mir mehr erhofft. Kann es sein daß das Metall (goldfarben mit kleinem Rotstich) Double ist?
mfg Monika
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Schwer zu sagen, beim Kropfband bin ich mir aber fast sicher.
Die Verfärbungen am Verschlussteil deuten darauf hin.
Das Armband könnte aber auch Gold sein, wenn auch nur eine Hauchdünne "Folie" mit Kitt gefüllt.
stefanS
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stefanS

 ·  #6
hallo,
so nun komme ich auch endlich mal dazu, etwas über die haarteile zu sagen.
die stücke dürften so um die 100-150 jahre alt sein und haben aus sammlertechnischer sicht schon wegen ihres alters einen wert. es gibt bestimmte sammler, die sich nur auf solchen haarschmuck spezialisiert haben. ich kenne solche stücke in echtgold aber auch in double, also müsste da eine genauere untersuchung gemacht werden. was mir besonders gut gefällt ist der kleine verschluß - liebe die tugend- der hat es mir angetan, vielleicht eine malerei auf einer elfenbein platte. diese sinnsprüche waren gerade in der zeit des biedermeiers sehr beliebt und man findet sie auf allen möglichen teilen ( tassen tellern und schmuck )
zu den werten, so eine Kette kann , unter bestimmten vorraussetztungen ( interessantes flechtmuster, besonders schönes schloss etc. ) 3-400 euro bringen. normale Ketten sind schon ab 40-70 euro zu bekommen
ich hoffe ich konnte dir weiter helfen
gruß
stefan
BlackMilk
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BlackMilk

 ·  #7
Die Tradition, Echthaarschmuck zu tragen, ist ursprünglich, soweit ich weiss, eine sehr "intime" Form des Trauerschmucks.
Haare sind für die meisten Menschen heutzutage etwas, das aus dem Waschbecken entfernt wird oder sich im schlimmsten Fall in der Haarbürste sammelt.

Haare eines fremden Menschen zu tragen, den man nicht einmal kannte, finde ich irgendwie befremdlich. So geht es wahrscheinlich nicht nur mir, so dass der Wert solcher Stücke sich wahrscheinlich vor allem in ihrem ideellen Wert bemisst.

Ich kann Herrn Butschal da vollkommen verstehen.
Luci
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Luci

 ·  #8
Hier mal ein paar ältere Beispiele von Haarschmuck aus der Sammlung des Museums für angewandte Kunst in Köln.

Halskette mit Kreuzanhänger:
Geflochtenes Haar, Gold
Deutschland, um 1820-1825

Armband:
Haar, Gold
England oder Deutschland um 1850

Brosche:
Geflochtenes Haar, Silber
Deutschland oder England, um 1850

Ohrgehänge:
Geflochtenes Haar, Gold
Deutschland, um 1830
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BlackMilk
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BlackMilk

 ·  #9
Als museale Stücke hochinteressant!

Aber mal ehrlich... wer will den heutzutage noch Haare von toten Menschen tragen, die er nichteinmal kannte!

Man mag mir die polemische Formulierung verzeihen, aber... *hust* naja.
Luci
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Luci

 ·  #10
Zitat geschrieben von BlackMilk
Als museale Stücke hochinteressant!

Aber mal ehrlich... wer will den heutzutage noch Haare von toten Menschen tragen, die er nichteinmal kannte!

Man mag mir die polemische Formulierung verzeihen, aber... *hust* naja.

Warum denn tragen?
Ich besitze etwa 350 Fingerringe, knapp 200 Broschen usw usw. Dabei habe ich seit 15 Jahren keine einzige Brosche mehr getragen und von den Ringen befindet sich vielleicht ein Zehntel in Gebrauch. Meinen Haarschmuck (eher einfache, nicht museale Stücke) würde ich im Leben nicht tragen. Mich interessieren die Geschichten um verschiedene Schmuckvarianten/Stile/Motive. Anlässe, für die Schmuck hergestellt wurde (z.B. Maidenbroschen, Souvenirstücke, Trauerschmuck) und ich liebe es, unbekannte Punzen zu recherchieren. Das tatsächliche Tragen ist im wahrsten Sinne nur schmückendes Beiwerk. 😉
BlackMilk
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BlackMilk

 ·  #11
Okay, dann teilen wir schonmal die Schmuckleidenschaft und das Interesse an Geschichten, auch wenn ich es noch nicht zu so vielen Schmuckstücken gebracht habe :)

Als Studienobjekt sind solche Sachen sicherlich interessant, da stimme ich zu.
Unter den 350 Fingerringen ist nicht zufällig noch ein 585er mit grünem oder violettem Stein, der getragen werden möchte? Ich suche noch etwas geeignetes. Allerdings nicht ZU wertvoll.
Aber das nur am Rande ;)

Viele Grüße!
Luci
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Luci

 ·  #12
Hallo!
Nein, da ist nicht zufällig so ein Ring bei. ;-)
Ich sammle hauptsächlich Silberschmuck aus zwei Gründen. Einerseits trage ich am liebsten Silber und vermeide Gold, andererseits habe ich noch nicht seit allzu langer Zeit die finanziellen Möglichkeiten, um mir Gold leisten zu können.
Derzeit halte ich z.B. wieder vermehrt Ausschau nach "einfachem" Künstlerschmuck des Art Deco und Jugendstils (F. Knoch, A. Badouin, Gebrüder Falk...).
Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn meine Sammlung über Nacht plötzlich zu Gold würde. *g*
Redaktion
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Redaktion

 ·  #13
hallo Luci,

Zitat

Hier mal ein paar ältere Beispiele von Haarschmuck aus der Sammlung des Museums für angewandte Kunst in Köln.


Die Bilder sind interessant, aber hast Du nachgefragt, ob Du sie hier veröffentlichen darfst? Fremdbilder dürfen hier nicht hochgeladen werden, da sind nur Links erlaubt.
Falls Du keine Veröffentlichungserlaubnis hast, muss ich sie leider löschen.
Luci
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Luci

 ·  #14
Ich habe die Fotos eigenhändig mit Erlaubnis der Museumsaufsicht dieser Abteilung geschossen. Bezüglich der Präsentation der Bilder gab es keine Aussagen.
Luci
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Luci

 ·  #15
Abbildungen zum Schmuck gibt es auch im Katalog "Schmuck 1" des Kunstgewerbemuseums der Stadt Köln.
z.B.: Abbildungen 10, 192
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