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Gold schürfen

 
altertuemliches
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altertuemliches

 ·  #1
Hallo!

Ich habe gestern mit einem Freund geplaudert, der seinen Urlaub teilweise in Alaska verbracht hat. Er hat erzählt, dass man dort auch noch so richtige Goldgräber antreffen kann, wie man es aus den Filmen von früher kennt. Allerdings würden die Leute für große Firmen arbeiten.

Nun ist mir bewusst geworden, dass ich auch noch das typische Bild des verwegenen Goldgräbers verinnerlicht habe.

Wie wird heute eigentlich tatsächlich Gold abgebaut? Ich nehme doch an, dass sich da auch etwas verändert hat.

Übrigens hat mein Freund auch von einer Schweizer Goldschmiedin erzählt, die sich in Alaska niedergelassen hat und dort den Schmuck, den sie selbst herstellt, an die wenigen Touristen verkauft. Soll aber auch überhaupt nicht billig sein.

Liebe Grüße Andreas

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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Eskimo
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Eskimo

 ·  #3
Das meiste Gold wird heutzutage im Gestein abgebaut, der so genannte Bergabbau.
Es muss ca. eine Tonne Gestein abgebaut werden um 1g Gold zu gewinnen.
Der Abbau ist mühsam, das Gestein wird manuell abgebaut und maschinell an die Erdoberfläche transportiert. Als nächstes zerkleinert ein Brecher Erzstücke auf eine Kerngröße von 1 - 2 cm und unter der Zugabe von Wasser zu einer Schlammmasse gemahlen. Danach wird das Gold durch den Zusatz von Natriumzyanid und Luft vom Gestein gelöst und anschließend wird mit Filtern, der Schlamm von der Gold - Natriumzyanid - Lösung getrennt. Als nächstes wird das Gold von der Natriumzyanid - Lösung filtriert und getrocknet. Im Anschluss wird das Goldpulver eingeschmolzen und in Barren gegossen.

Es gibt auch Waschgold, es werden sozusagen Gold - Nuggets in Flussbetten gefunden, dies ist allerdings die Sekundäre Lagerstätte. Die Suche nach Nuggets ist auch sehr mühselig da das Gold schwerer ist und sich unter dem Sand ablagert.
altertuemliches
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altertuemliches

 ·  #4
Vielen Dank für die Links und für die ausführliche Erklärung!

Ich wünsche allen noch einen schönen Abend,

Andreas


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Guestuser

 ·  #5
Natriumsyanid- ist Zyanid nicht giftig? Höllenjob für Ruhm und Reichtum.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Woher kommen eigentlich die Nuggets?

Seit einiger Zeit weiß man nun auch, dass Nuggets durch Mikroorganismen zusammengebaut werden. Diese Bakterien haben Spaß daran, sich ihre Unterkünfte aus Gold zu bauen. In Australien (Queensland) gibt es einen Betrieb, der eine gut funktionierende, patentierte Goldproduktion auf dieser Basis aufgebaut hat. Bei dem Inhaber kannst Du einen Nugget kaufen, der dann in das Flusswasser mit den Bakterien gelegt wird. Die fangen sofort an und bauen weiter. Das ist nicht etwa ein Scherz, sondern Tatsache! Wenn man seien Nugget nach einem halben Jahr nachwiegt, dann hat er gewichtsmäßig zugenommen.

Diese Vorgänge erklären auch den unerschöpflichen Reichtum des Clondyks und des Yukons. Obwohl jede Hand voll Sand wirklich zig mal durchgearbeitet wurde, finden sich immer noch lohnende Mengen, wenn der Bagger wieder mal vorbei kommt. Erklärung: Unsere kleinen Goldhamster sind fleißigter als man sich vorstellen kann. Wenn der Bagger im 2-Jahres- Turnus den Fluss rauf und runter fährt, dann lohnt sich die Sache bereits. Es wird zwar nicht mehr so viel gefunden wie zur Zeit des großen Goldrauschs, aber es "wächst" halt immer wieder was nach.

Bakterien sammeln auch andere Metalle. So ist der Boden der Weltmeere mit Manganknollen bedeckt, der Boden des Schwarzen Meeres mit Uran und Edelmetallen, es gibt noch eine Menge derartiger Beispiele. Jedenfalls weiß man heute auch woher die Nuggets kommen. Kein Wunder dass die legendären Primärfundorte nie gefunden wurden: Das Gold ist eben normalerweise dort nur in mikrosopischer Verteilung vorhanden.

Anders ist es im Bergbau. Hier werden auch primäre Lagerstätten abgebaut, wo sich das Gold direkt aus dem aufsteigenden Magma in den Rissen des Gesteins abgesetzt hat, bzw. es ist dort auskristallisiert. Daneben werden sekundäre Lagerstätten ebenfalls Bergbaumäßig abgebaut. Das sind dann meis alte Sedimetierungen, die heute trocken gefallen sind und in denen auch keine der kleinen Bakteriengoldhamster mehr leben. Aber ihre "Häuser" haben sie überlebt. Allerdings sind diese Fundorte meist nur sehr spärlich mit Gold durchsetzt, meist sogar weniger als ein Gramm auf eine Tonne Erdreich oder Gestein.

Der Anteil des Goldes in der Erdkruste kommt mit einer Häufigkeit von 0,0011 ppm vor. Viel? wenig? Alles Gold unseres Planten zusammen auf einem Haufen gekehrt, reicht "immerhin aus" um den Boden des Münchener Olympiastadions 40 cm hoch zu bedecken! Dann gibt es aber woanders kein Gold mehr und keiner hat mehr eine goldene Kette oder einen funktionierenden Computer. So gesehen doch eher wenig die 0,0011 ppm!

Dass man die feinsten Krümel noch mit Zyaniden (billig und giftig) auflöst, oder früher, zum Teil auch noch heute mit Quecksilber (teuer und giftig) zu Amalgam umwandelt, ist eine Sauerei sondersgleichen. Man sollte wirklich nur noch Altgold verarbeiten, da ist die Sauerei schon gelaufen, daran kann man nun nichts mehr ändern.

Gruß, Ulrich
Khalida
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Khalida

 ·  #8
das ist ja echt klasse, dass die Nuggets "zunehmen".

ich hab irgendwie auch dieses "verklärte" Bild vom Goldschürfen. harte Arbeit, aber immer mit der Hoffnung auf den großen Gewinn verbunden, das find ich total faszinierend.

die aktiven Leute im Forum könnten sich ja mal zusammentun und gemeinsam nach Alaska fahren. zum Buddeln. und die Fachleute erklären dann die ganzen theoretischen Background. :mrgreen: das wäre schon ne feine Sache.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Um Gold zu finden muss man nicht nach Alaska fahren. Flüsse in Sachsen und Südpolen sind ebenfalls für reiche Goldfunde bekannt. Der König von Sachsen hat im wesentlichen Polen (von Österreich) haben wollen, weil er damit Zugriff auf die goldhaltigen Lagerstätten bekam.
http://www.lapis.de/shop/produ…-2008.html
Turandot
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Turandot

 ·  #10
Hallo Khalida,

vielleicht interessiert dich in diesem Zusammenhang dieser Artikel:

http://www.silberschmuck-gross…index.html

Vielleicht kennst du ihn ja auch schon (mir war das neu und ich finde es total faszinierend) :D

Gruß Turi
stefan
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stefan

 ·  #11
Edelstein
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Edelstein

 ·  #12
In der Schweiz gibt es - u.a. am Rhein - auch interessante Stellen. Reicht aber trotzdem nicht zum reich werden.
Khalida
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Khalida

 ·  #13
danke Euch allen für die schönen Ideen und Anregungen.

das ist mein Plan für den nächsten Urlaub, irgendwohin fahren und Gold suchen. wusste echt nicht, dass ich das auch in "heimischen" Gefilden machen kann.

@Turandot, die Insekten fabrizieren da wirklich schöne Kunstwerke.
Turandot
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Turandot

 ·  #14
Zitat geschrieben von Khalida
wusste echt nicht, dass ich das auch in "heimischen" Gefilden machen kann.


Die Kelten haben hierzulande schon von 2000 Jahren eine sehr ertragreiche Goldgewinnung betrieben. Das Gold der Kelten war ein nicht unerheblicher Grund für die Eroberung der Gebiete durch die Römer.

Man weiß nicht genau, mit welchen technischen Mitteln sie das Gold gewonnen haben. Aus Flüssen, klar, aber sie haben es auch in Minen abgebaut und vermutlich mit Hilfe von Quecksilber das Gold gewonnen.

Gruß Turi
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
Möglich, die populärste Methode war jedoch das auswaschen aus dem Geröll und auffangen in einem Schaffell, das überspült wurde. Die schwereren Goldklümpchen setzten sich im Schaffell fest und konnten dann herausgeklopft werden.

Ein Schaffell, noch mit Kopf und Füssen drann, galt daher über Jahrhunderte als Symbol für Reichtum. Das goldene Fließ ist solch ein Schaffell und die Argonauten hatten dies als Handwerkszeug natürlich dabei.
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