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Schwierige Kunden!

 
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Goldie
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Goldie

 ·  #16
admin-info: bitte die politik wenn möglich etwas aus den themen heraushalten - zur not politisches in der foren-kneipe diskutieren! auch dort bitte nicht beleidigend werden
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #17
Hallo Heinrich,

genau darin sehe ich das Problem: Wir exportieren fast nur Spitzentechnologie und importieren alles was arbeitsintensiv ist. Die Auswirkungen können durch keine noch so geschickt dargestellten Zahlen vertuscht, geschweige denn beseitigt werden. Außerdem bleiben die Exporterlöse bei einer ganz dünnen Schicht, und die tut den Teufel, aber keine Arbeitsplätze schaffen. Unsere kleineren Betriebe: Fast alle überaltert und zudem ohne Nachfolger. Ich kann gut lachen, aber wie ist das bei Dir? Hast Du einen Nachfolger? Hier geht es schon lange nicht mehr um irgend welche Zahlen und Gleichgewichte, sondern um die nackte Existenz unserer Wirtschaft. Aber das ist den Meisten egal: Wenn ich aufhöre, gehe ich ohnehin auf die Bahamas und lasse mir den Zucker einblasen. So, oder ähnlich sehen das doch fast alle. Schöne Aussichten! Idar ist nur ein kleiner Anfang davon, denn selbst zu meiner Zeit schickten die Schleifer ihre Kinder lieber zur Göttenbachschule und an die Uni, anstatt sie der heimischen, einsmals unvergleichlichen Wirtschaft zuzuführen. Was es gebracht hat, sieht man heute. Die einstmals hervorragende Mainzer Straße heißt im Volksmund nur noch "Die schwarze Meile", was shr klar zum Ausdruck bringt, wer dort heute die Geschäfte macht. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Idar-Oberstein ist einer der Anfänge gewesen, der Rest von Deutschland befindet sich auf haargenau identischem Kurs: In die Ecke.

Gruß, Ulrich
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 ·  #18
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
..in Idar-Oberstein, im Ort gibt es mehr leerstehende Häuser als in Pforzheim.


Die Häuser werden heute virtuell gebaut - aber auch Deines steht da schon in trockenen Tüchern wenn ich mir das so anschaue, Heinrich.

Ausser beim Einkauf von Nahrungsmitteln und im Urlaub ist ein persönlicher Kontakt zwischen Verkäufern und Käufern heute zumindestens theoretisch nicht mehr notwendig.

Es ist ganz klar - wer das nicht (mehr) mitmachen will/kann hat es im Handel inzwischen ganz schwer. Dafür kann man zwar die Politik verantwortlich machen - jedoch ändert das nichts am Istzustand.

Die Konditionierung der Menschen in unseren Breitengraden auf vorsorglichen Konsumverzicht zugunsten eventueller Kälteperioden wirkte da in den vergangenen Jahren verschärfend.

Nachtrag: ich merke gerade, dass ich Off Topic gerate..
Aurin
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Aurin

 ·  #19
Hallo Zusammen,

zu diesem Thema kann ich als Endverbraucher was sagen...

...bei vielen Juwelieren stehen Verkäufer(inen), die nicht wirklich viel Ahnung haben. Wenn jetzt ein Kunde weiß was er will und vom Verkäufer gesagt bekommt, das geht nicht, oder das gibts nicht...dann glaub ich gern, dass solche Kunden als Schwierig empfunden werden...dann wäre ich auch auch schwieriger Kunde. Kleines Beispiel: Ich wollte weiße Perlen-Ohrstecker, mit weisgoldenem Stift haben. Ich war bei zwei Juwelier-Geschäfte und hab von beiden gesagt bekommen "das gibts nicht". Also bitte...bin ich ein schwieriger Kunde weil ich mich aufrege und sage, dass sie keine Ahnung hat?! Ich wurde noch nicht mal darauf hingewiesen, dass man sowas vielleicht anfertigen kann.

Wenn ein Kunde Schmuck oder Uhren kauft, die nicht sonderlich teuer sind, dann hat man bei sehr vielen Verkäufer(inen) den Eindruck, als ob sie einem böse sind, dass man nicht mehr Geld aus gibt.

Ich bin der Meinung, dass sich die Juwelier-Geschäfte durch kompetentes Personal und Freundlichkeit auszeichnen sollten, denn das Geld, das die Leute für Schmuck ausgeben, ist schwer verdient, daran denken sehr viele nicht, kommt mir vor.

Ich komme aus Wien, wenn man da Schmuck kauft (ausgenommen die Innenstadt), wird man (natürlich nicht immer und überall) freundlich und kompetent beraten. Und wenn man "nur" 200-300 Euro ausgibt.

Hier in München ist es anders. Hier liegt die Freundlichkeitsgrenze wohl nicht unter 1.000 Euro.

Darum kann ich verstehen, wie sich manche Kunden fühlen, wenn sie ein Schmuckstück erwerben wollen und erst gar nicht zu einem Juwelier gehen sondern lieber zu Karstadt od. Kaufhof gehen oder bei Quelle, Otto ect. bestellen, weil sie da eben nicht von hochnäsigem Personal bedient werden.

Ich persönlich finde es sehr schade, dass immer mehr günstigerer Schmuck in solchen Kaufhäusern und nicht bei Juwlieren gekauft wird.

Wenn sich die Juweliere nur auf das sehrgut verdienende Clientel einstellen, wirds bald noch weniger geben.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #20
Hallo Aurin,

genau diese Erfahrung versuche ich meinen Kunden zu ersparen. Ich kann zwar nicht mit einem aufgeblasenen Laden antreten, dafür aber als Produzent, bei dem keine Frage ohne befriedigende Antwort bleibt.

Ich habe allerdings auch festgestellt, dass sich bei mir von ganz allein eine bestimmte Schicht eingestellt hat. Zielstrebig, selbstbewusst, meist techn. durchaus versiert, Ingenieure, Ärzte, aber auch Designer und allerlei Geschäftsleute. Die wissen meist ganz genau was sie wollen und suchen das Außergewöhnliche. Weißgoldstifte wären da überhaupt kein Problem.

Im Allgemeinen beantworte ich meinem Kunden erst einmal die sie interessierenden Fragen. Oft fällt wärend dieses Prozesses bereits eine Vorentscheidung. Danach erstellen wir gemeinsam, also Kunde und Ulrich oder Wolfram Wehpke, einen Entwurf, zu welchem ich anschließend einen verbindlichen Kostenrahmen errechne, den ich dem Kunden telefonisch mitteile. Nun trifft dieser die endgültige Entscheidung, ob er das Schmuckstück haben möchte. Falls ja, überweist er mir 33 % des Kaufpreisesn Danach erstellen wir ein Renderfoto, welches dem Kunden zur Ansicht/Korrektur übersand wird. Zusätzlich werden die genauen Daten schriftlich fixiert und ausgehändigt. Wenn an der Zeichnung keine Korrekturen vorgenommen werden, wird der Auftrag dann exact der Zeichnung entsprechend ausgeführt, falls doch, dann muss die Zeichnung halt geändert werden und wird dem Kunden erneut vorgelegt. Bei der Übergabe des fertigen Teils, wird dann auch die restliche Kaufsumme entrichtet.

Diese Form der Abwicklung hat mir bislang noch keine einzige Reklamation eingebracht, dafür jedoch eine Menge wirklich begeisterter Kunden. Ich habe immer wieder Kunden zu Besuch gehabt, die ich nur aus der Korrespondenz oder vom Telefon her kannte, die einfach diesen "tollen Goldschmied" mal persönlich kennen lernen wollten und hereingeschneit sind, um persönlich und hautnah zu erleben in welcher Umgebung und unter welchen Umständen ihr Schmuckstück entstanden ist.


Leider kann ich keine Goldschmiedekurse anbieten, obwohl ich immer wieder danch gefragt werde. Mein kleiner Fragebogen, den ich alle privaten Kunden bitte auszufüllen, gibt denn auch gleich Aufschluss über die Motivation: An erster Stelle steht der Eindruck einer hohen fachlichen und persönlichen Kompetenz, an letzter Stelle die Hoffnung ein Schnäppchen zu machen. Einer hat mir mal zu dieser Frage reingeschrieben, dass eine "derart kompetente, versierte und kundenfreundliche Goldschmiede" :lol: ja schließlich auch ein Schnäppchen sei!

Lange Rede kurzer Sinn: Du warst ganz einfach bei den falschen Leuten!

Gruß, Ulrich
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Guestuser

 ·  #21
Ich bin sicher dass es auch in München supernette und fitte Goldschmiede gibt. Man gerät leider manchmal an Menschen mit denen nichts geht.

Zitat
...an letzter Stelle die Hoffnung ein Schnäppchen zu machen..


Wer sich individuell etwas anfertigen lässt freut sich doch auch darüber/darauf. Wer will da schon ein Schnäppchen - schön soll es werden!

Bei uns in der Heide ist es oft schon so, dass es keine Goldschmiede mehr gibt die kreativ arbeiten - es wird hauptsächlich Massenware (Schmuck, Uhren, Bestecke) verkauft und maximal noch eine Batterie eingesetzt oder eine Änderung durchgeführt, letzteres schon häufig nicht mehr in der eigenen Werkstatt.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #22
Hallo Regine,

hab ich hier auch festgestellt. Die Kleinen leben meist nur noch vom Batteriewechsel. Bezeichnenderweise ist mir bei Euch in der Heide ein ziemlich guter Kunde "abhanden" gekommen und zwar aus Kostengründen. Die Wehpke-GmbH bietet mit Sicherheit in Deutschland einmalige Leistungen. Allerdings musste ich lernen, dass es für einen Betrieb wie den meinen unmöglich ist, mit den Preisen von Schwarzarbeitern und Immigranten zu konkurrieren.

Wen wundert es in diesem Zusammenhang noch, wenn sich die Kunden dann verdünnisieren und sich anderen Anbietern zuwenden? So etwas wirkt sich auf die ganze Fläche aus und dann heißt es schnell: Wenn du was Vernünftiges brauchst, musst du nach Bremen oder Hannover fahren, hier findet man ohnehin nix.


Gruß, Ulrich Wehpke
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