Zitat geschrieben von Christian Koch
@
Karlo, :
was krieg ich als Gegenleistung ? :bounce:
Ich antworte mal für Karlo: Du bekommst ein knuspriges Brötchen und nicht einen 20 Kilosack Mehl. Kleine Tütchen kosten mehr und gebacken noch mehr.
Zitat geschrieben von Christian Koch
Danke Heinrich :mrgreen:
GENAU SO war mein Gedankengang.
Ich habe mich nur mal gefragt wenn ich Kunde bin und weiß das Gramm Gold kostet , sagen wir mal 40 Euro. (750er)
Die Form und die Menge ist letztlich auch für den Preis entscheidend. Du weist das, wir wissen das, vielen Kunden ist das nicht klar. Kunden aufzuklären ist ein mühsames Geschäft und oft fruchtlos. Also kannst Du ruhig einen anderen Kalkulationsweg nehmen, wenn er bei Deinen Kunden besser ankommt.
Zitat geschrieben von Christian Koch
Gebe dann einen Goldring ind Auftrag und es wird mir ein Kostenvoranschlag erstellt.
Und darauf sehe ich dass das Gramm dann nicht 40 Euro sondern 80 Euro kostet oder 60.
Sicher ich mache ja quasi meinen Gewinn durch die Arbeitssunden?
Ich habe mich in einen Kunden hineingedacht
:idea: :bounce:
Das musst Du ausprobieren was besser ankommt. Ich habe auch schon Kalkulationen gesehen, die von Kunden problemlos akzeptiert wurden, die nur nach Gewicht Einzelanfertigungen in Rechnung gestellt haben.
Da wurde alles in den Grammpreis einkalkuliert.
Im Grunde sind solche Rechnungen nie ganz gerecht und richtig. Mal berechnet man zu viel und mal zu wenig.
Richtig wäre eine detaillierte Kostenstellenrechnung. Ansätze dazu hast weiter oben schon gelesen mit Zins, Miete, Versicherungen, Verwaltungs- und Beschaffungsaufwand. Aber ob sich der Aufwand lohnt ist fraglich, es geht ja nicht um enorme Summen wie in der Industrie, in der Goldschmiede kann dann schon die Rechnerei mehr kosten als sie einbringt.
Notwendig ist die Rechnerei bei Betrieben die jahrelang ins Minus gearbeitet haben oder sinnvoll wäre sie auch einen Junggoldschmied damit so etwas gar nicht passiert und er ein Gefühl für die tatsächlichen Kosten bekommt.
Also setze Dich nach einem Jahr mit der detaillierten BWA mal hin und schreibe mal zusammen wie Du bestimmte Posten kalkulieren würdest und schau nach welchen Teil der Kosten Du den entsprechenden verkauften Teilpositionen zuordnen würdest.
Schwierig wird es in der Regel wenn dann noch (und das ist immer so) Kostenteile übrig bleiben, die Du Deinen verkauften Positionen nicht zuordnen konntest.
Die musst Du dann sinnvoll prozentual auf die verkauften Positionen verteilen.
Das wird Dir dann schwer fallen es einfach nur mit der Giesskanne zu machen. da entstehen dann Sinnfragen wie z.B.: Wieso soll ich 20% der Kosten für Steuerberater, Werbung und Gewerbeanmeldung auf den Goldverkauf und 60% auf die Werkstattstunden und nur 20% auf die verkaufte Handelsware kalkulieren?
Oder anders herum?
Je detaillierter um so mehr Sinnfragen entstehen. Vor allem weil man weis das man es auch anders verteilen könnte.
Aber diese Übung wird Dir auch zeigen das eine sinnvolle Vollkostenkalkulation immer davon abhängig ist, wie Du Dein Geschäft ausrichtest und wo die Engpässe liegen.
Ein völlig anderer Ansatz ist die Rechnungsstellung für den Kunden. Die hat ganz andere Aufgaben. Sie soll in erster Linie dazu dienen ihn dazu zu bringen die Rechnung zu bezahlen und hinterher das Gefühl zu haben fair behandelt worden zu sein. Mit Vollkostenrechnung muss sich der Unternehmer auseinander setzen, dem Kunden kann es völlig egal sein welche Kostenstrukturen der Unternehmer hat.
Autowerkstätten rechnen auch mal nach Arbeitsstunden und andere nach Arbeitswerten, also frei erfundenen Funktionspositionen ab. Beides wird von Kunden akzeptiert wenn es schön detailliert und nachvollziehbar auf der Rechnung ausgewiesen wird.
Wenn Du glaubst das es Deinem Umsatz und Gewinn nutzt, wenn auf Deiner Kundenrechnung der aktuelle Grammpreis für Gold steht und Du Deine Kosten und Deinen Gewinn in anderen Rechnungsposten unterbringen kannst, dann tue es. Vergisst nur nicht immer wieder mal nach zu kalkulieren ob die Gesamtrechnung stimmt.