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Ausbildung oder Studium, Quer? Fragen an die "alten Has

 
GrafikPrinte
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GrafikPrinte

 ·  #1
Hallo liebe Gemeinde,

ich bin froh auf ein Solches Forum gestoßen zu sein!
Ich arbeite seit einigen Jahren als Grafikerin.
Ich frage mich immer wieder ob ich wirklich in dem Beruf die kreative Erfüllung gefunden habe und überlege mich doch wieder im Handwerk anzusiedeln.
Ich habe bereits eine Ausbildung als Glasmalerin absolviert...da war ich 15 Jahre jung und an Selbstständigkeit war nicht zu denken. Auch die regionalen Umstände lassen jetzt keine Selbstständigkeit in diesem Beruf zu.

Zu meiner Überlegung. Ich bin sehr Interessiert an dem Beruf des Goldschmieds, aber habe einige Fragen im Vorfeld.
Wie ist so die Gehaltsspanne als Angestellte? Gibt es viele Jobs in diesem Handwerk? Laut meiner Areitsagentur-Recherche eher weniger.

Sollte man lieber eine Ausbildung oder ein Design-Schmuck Studium in Betracht ziehen? Denn eigentlich möchte ich selber Entwerfen und danach eigenständig Anfertigen.
Könnte man auch als Quereinsteigerin Chancen haben und Angelernt werden? Ich denke jetzt nicht an so ein Hausfrauen Nastel-Dings...sondern später an eine kleine Werkstattsgründung.

Ich Danke Euch schon mal im Voraus und wünsche ein angenehmes Wochenende! :D
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Hallo und willkommen im Forum :-)

Zitat geschrieben von GrafikPrinte

Wie ist so die Gehaltsspanne als Angestellte?

dazu habe ich Dir mal eine Lohnempfehlung angehängt, die allerdings schon 10 Jahre alt ist. Ich weiß nicht, ob die noch gilt, aber eine Orientierung isses auf jeden Fall. Eines ist auf jeden fall allzeit gültig: reich wird man als Goldschmied nicht. Nicht umsonst wird dieser Beruf als Idealistenjob bezeichnet.

Zitat
Gibt es viele Jobs in diesem Handwerk?

ist saisonal bedingt unterschiedlich. Aber grundsätzlich ist es tatsächlich schwierig, einen Job zu finden, der vor allen Dingen auch akzeptabel bezahlt wird.

Zitat
Sollte man lieber eine Ausbildung oder ein Design-Schmuck Studium in Betracht ziehen? Denn eigentlich möchte ich selber Entwerfen und danach eigenständig Anfertigen.

in der Ausbildung lernst Du das Handwerk (hier ist erst mal mit selber entwerfen weniger, aber 3 1/2 Jahre sollte man das schon aushalten können), was Dir beim Designstudium helfen kann. Ich kenne das eigentlich nur von Goldschmiedemeistern, die ihrer Meisterprüfung noch ein Designstudium angeschlossen haben. Eine Möglichkeit gäbe es auch, z.B. das Berufskolleg in der Goldschmiedeschule in Pforzheim zu besuchen. Das ist eher auf Design ausgerichtet, man hat aber auch Goldschmieden als Unterrichtsfach. Abschluß ist dann Staatl. gepr. Schmuckdesigner. Anders die Fachschule der Goldschmiedeschule. Die kann nur mit Gesellenbrief besucht werden, ist zweijährig und schließt mit dem Goldschmiedemeister und staatl. gepr. Gestalter ab.

Zitat
Könnte man auch als Quereinsteigerin Chancen haben und Angelernt werden?

wenn Du eine Werkstatt findest, die Dir was beibringt. Ansonsten gibts Fachliteratur, anhand derer man sich auch das eine oder andere selber beibringen kann. Eine gescheite Ausbildung wäre aber trotzdem zu empfehlen, schon allein wegen des fachtheoretischen Backgrounds. Zum Gründen brauchst Du heutzutage nach Abschaffung des Meisterzwangs noch nicht mal eine Ausbildung. Das wäre aber meiner Meinung nach totaler Irrsinn.
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kaa
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kaa

 ·  #3
Zitat geschrieben von GrafikPrinte
ob ich wirklich in dem Beruf die kreative Erfüllung gefunden habe und überlege mich doch wieder im Handwerk anzusiedeln.



Denn eigentlich möchte ich selber Entwerfen und danach eigenständig Anfertigen.


Hallo,
ich bin zwar kein Goldschmied, aber diesen Gedanken vom kreativen Arbeiten würde ich mir mal abschminken. Ich denke auch in der Goldschmiedebranche arbeitet man viel nach Kundenwunsch.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #4
Zitat geschrieben von tatze-1
Ich weiß nicht, ob die noch gilt, ...
Nein, es wurde schon mehrfach erhöht. So haben wir just vor zwei Tagen eine neue Empfehlung beschlossen. Wohlgemerkt, es ist eine Empfehlung - alles ist verhandelbar und nach oben gibt es kein Limit!

Reich? In welchem handwerklich geprägten Beruf kann ich reich werden? ;-)

Zur Frage der OP: Studium oder Ausbildung - Du möchtest selbst die Stücke nach eigenem Entwurf arbeiten? Das ist ohne fundierte Ausbildung nur sehr eingeschränkt möglich, wenn Du Dich nicht auf die Kombination von Fertigteilen beschränken möchtest.

Hast Du in diesem Gewerk schon gearbeitet (Praktikum oder Kurse)? Dazu würde ich Dir vor weiteren Überlegungen raten. Die romantische Vorstellung der kreativen Selbstverwirklichung ist sehr schön, aber meilenweit von der Realität entfernt. Das soll nicht heißen, dass es unmöglich ist - als Goldschmiedin bist Du aber in erster Linie Metallerin und Dienstleisterin. Auch als Schmuck-Designerin musst Du Dich den Themen der Zeit unterordnen. Für den wirtschaftlichen Erfolg solltest Du in jedem Fall kalkulieren können und mit längeren Durststrecken rechnen.

So ganz ohne Vorkenntnisse an die Selbstständigkeit in diesem (oder einem anderen) Beruf zu denken, ist recht gewagt.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Zitat
Sollte man lieber eine Ausbildung oder ein Design-Schmuck Studium in Betracht ziehen?

Ich habe bisher noch keinen Diplom-Designer im Bereich Schmuck kennen gelernt, der ohne vorherige Goldschmiedeausbildung auch nur die kleine Zehe auf den Boden gebracht hat, geschweige den, den ganzen Fuß.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Zitat geschrieben von Mario Sarto
Zitat geschrieben von tatze-1
Ich weiß nicht, ob die noch gilt, ...
Nein, es wurde schon mehrfach erhöht. So haben wir just vor zwei Tagen eine neue Empfehlung beschlossen. Wohlgemerkt, es ist eine Empfehlung - alles ist verhandelbar und nach oben gibt es kein Limit!

ok, deswegen hatte ich das mal unter Vorbehalt gepostet. Dann liegt ihr damals wie heute trotzdem über der Lohnempfehlung in Bayern.
GrafikPrinte
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GrafikPrinte

 ·  #7
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten!
Also am besten ist als Fundament wohl eine Ausbildung und anschließend noch ein Studium.
Das muss ich wohl gut abwägen. Von einer Festanstellung in eine Ausbildung oder sogar Studium ist ein finanzieller Rückschritt der gut Überlegt sein sollte :)

Liebe Grüße :mrgreen:
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #8
Zitat geschrieben von tatze-1
Dann liegt ihr damals wie heute trotzdem über der Lohnempfehlung in Bayern.
Echt? Das wundert mich ehrlich gesagt - zwei Gründe:
a) gibt es da nicht so ein Gefälle ;-) Süden teuer - Norden günstiger?
b) hält Bayern sich nicht an die Empfehlungen des Zentralverbands? Dann sollten die Zahlen eigentlich einheitlich sein, zumindest ab 2009. Oder ist denen das "wumpe" (klasse Wort!)?
Zitat geschrieben von GrafikPrinte
... ist ein finanzieller Rückschritt der gut Überlegt sein sollte ...
Wenn es um das Verdienen von Geld geht, ganz sicher.

;-) Festanstellung und reich oder arme Designerin!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Zitat geschrieben von Mario Sarto
Echt? Das wundert mich ehrlich gesagt - zwei Gründe:
a) gibt es da nicht so ein Gefälle ;-) Süden teuer - Norden günstiger?

normal schon. Während meiner Lehrzeit war der Lohn in Nordbayern im Vergleich zum Ruhrgebiet mehr als doppelt so hoch.

Zitat
b) hält Bayern sich nicht an die Empfehlungen des Zentralverbands? Dann sollten die Zahlen eigentlich einheitlich sein, zumindest ab 2009. Oder ist denen das "wumpe" (klasse Wort!)?

weiß ich nicht, da ich nicht weiß, wie die Empfehlung des ZV ist - wußte gar nicht, daß es vom ZV eine gibt. Als ich 2008 mal im Zuge von Bewerbung nachgefragt hatte bei der Innungsobermeisterin, da bekam der Geselle im 1. Jahr 6,50€/Std., der im 5. Jahr 10€/Std. und der Meister ohne besondere Verantwortung 1950€/Monat brutto. Letzthin hatte ich's mit dem Goldschmied, den ich ablösen werde, drüber, der hat mich bei den Zahlen nicht korrigiert. Also scheints noch so zu sein. Ich denke, ich werde mich demnächst mal updaten.
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