Nun macht der Sabo ja nicht nur kleine Anhängerchen, und Du hast außerdem recht mit Deiner Frage. DER Deutsche schmückt sich nicht individuell. Das waren immer Ausnahmen.
Gefragt ist, was einen "dazugehören" lässt. Des Deutschen liebste Tätigkeit war schon immer gruppenorientiert und unterlag schon immer gruppendynamischen Einflüssen. Zusammen ist man stark, zusammen ist man wer, zusammen ist man glücklich, - wo sich drei Deutsche treffen, günden sie einen Verein.
Schau doch mal in unsere Vergangenheit, Du stolperst an jeder Ecke über diese Dinge. Wer sich individuell schmückt, der stellt sich außerhalb der Gemeinschaft! So eine/einer gehört nicht dazu! Das muss man erst mal verkraften. Und dazu gehört Selbstbewusstsein, Mut zur Eigenständigkeit.
In der Hammelherde ist es doch viel kuscheliger, ein toller Hirte, dem man Vertrauen kann, der alles regelt einem sagt was Sache ist. Leider wird immer vergessen, dass Hirten davon leben, dass sie ihre Schutzbefohlenen eines Tages schlachten. Und wenn auch nicht immer selber fressen, so doch zumindest scheeren, das Fell über die Ohren ziehen, oder verkaufen. Ach ja, hab fast noch was vergessen: Melken. Ist schon so eine Sache.
Wer jetzt aber gleich in einen Verein eintritt, oder meinetwegen auch in einem drin bleibt, solche Leute werden ja auch immer seltener. Da ist es denn schon unverfänglicher, wenn man sich ein Sabo-Teil kauft.
Und wenn sich dann zwei Sabogeschmückte begegnen, dann ist es da, das wohlige Gemeinschaftsgefühl. Ganz ohne Verein, ganz ohne Gruppe, Partei oder was auch immer: Auch einer! Sympathisch. Und schon ist der Deutsche nicht mehr ganz so einsam auf der Welt !