Hallo Goldschmiede und Schleifer,
vielleicht renne ich offene Türen ein und habe das Rad neu erfunden....
Ein Goldschmied brachte einen Ring, bei dem eine Sternfacette eines Granat durch einen unglücklichen Feilenstrich beschädigt war. Wie die Facette nachschleifen, ohne den Stein aus zu fassen?. Es ist klar, dass alle Sternfacetten und die Tafel geschliffen werden müssen....
Zunächst lötete ich aus einem Stück Rundmessing, zwei Münzen aus DM-Zeiten und einem Messingrohr einen passenden Dop und füllte ihn mit einer Mischung aus Fasserkitt und Schellack. In den heißen Kitt wurde der Ring langsam eingedrückt, damit der Stein Zeit hatte, sich zu erwärmen. Gleichzeitig brachte ich auch etwas "Oberhitze" mit der Heißluftpistole. In der Umkitteinrichtung wurde der Ring gegen einen Holzdop(leitet die Wärme nicht ab) zentriert und die Tafel parallel zur Schleifscheibenebene ausgerichtet so gut es per Augenmaß ging. (Nicht jede Fassung sitzt senkrecht auf der Schiene und nicht jeder Stein gerade in der Fassung).
Der Dop wurde in die Facettiermaschine gespannt und der Sitz der Tafel auf einer Zinnscheibe mit 1 my Diamant durch Anpolieren geprüft. Es waren natürlich kleine Korrekturen nötig. Nun konnten die kleinen Sternfacetten direkt einpoliert werden. Die Tafel war jetzt natürlich zu
klein. Sie wurde vorsichtig mit 10my Diamant auf einer Aluscheibe nachgeschliffen und dann wie oben poliert.
Jetzt den Ring vorsichtig auskitten, abkühlen lassen und die Kittreste mit Brennspiritus ablösen.
Hurra, der Stein war gerettet!
Leider funktioniert die Sache nicht, wenn die Hauptfacetten auch stärker mit betroffen sind, weil man dann beim Schleifen in die Fassung gerät.
Aber zerkratzte Tafeln mit ramponierten Sternfacetten gibt es ja reichlich.
Wenn der Schaden nicht zu groß ist, kann man das Schätzchen auf diese Weise immer noch mit relativ wenig Aufwand retten, denn den Dop braucht man nicht jedes Mal neu zu löten.....
Frohes Schaffen!
stoanarrischer uhu
vielleicht renne ich offene Türen ein und habe das Rad neu erfunden....
Ein Goldschmied brachte einen Ring, bei dem eine Sternfacette eines Granat durch einen unglücklichen Feilenstrich beschädigt war. Wie die Facette nachschleifen, ohne den Stein aus zu fassen?. Es ist klar, dass alle Sternfacetten und die Tafel geschliffen werden müssen....
Zunächst lötete ich aus einem Stück Rundmessing, zwei Münzen aus DM-Zeiten und einem Messingrohr einen passenden Dop und füllte ihn mit einer Mischung aus Fasserkitt und Schellack. In den heißen Kitt wurde der Ring langsam eingedrückt, damit der Stein Zeit hatte, sich zu erwärmen. Gleichzeitig brachte ich auch etwas "Oberhitze" mit der Heißluftpistole. In der Umkitteinrichtung wurde der Ring gegen einen Holzdop(leitet die Wärme nicht ab) zentriert und die Tafel parallel zur Schleifscheibenebene ausgerichtet so gut es per Augenmaß ging. (Nicht jede Fassung sitzt senkrecht auf der Schiene und nicht jeder Stein gerade in der Fassung).
Der Dop wurde in die Facettiermaschine gespannt und der Sitz der Tafel auf einer Zinnscheibe mit 1 my Diamant durch Anpolieren geprüft. Es waren natürlich kleine Korrekturen nötig. Nun konnten die kleinen Sternfacetten direkt einpoliert werden. Die Tafel war jetzt natürlich zu
klein. Sie wurde vorsichtig mit 10my Diamant auf einer Aluscheibe nachgeschliffen und dann wie oben poliert.
Jetzt den Ring vorsichtig auskitten, abkühlen lassen und die Kittreste mit Brennspiritus ablösen.
Hurra, der Stein war gerettet!
Leider funktioniert die Sache nicht, wenn die Hauptfacetten auch stärker mit betroffen sind, weil man dann beim Schleifen in die Fassung gerät.
Aber zerkratzte Tafeln mit ramponierten Sternfacetten gibt es ja reichlich.
Wenn der Schaden nicht zu groß ist, kann man das Schätzchen auf diese Weise immer noch mit relativ wenig Aufwand retten, denn den Dop braucht man nicht jedes Mal neu zu löten.....
Frohes Schaffen!
stoanarrischer uhu