Schmuck-Themen allgemein
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Zeichnen von poliertem Blech

 
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Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #16
Ich freue mich sehr über die vielen Informationen zu Eurem Beruf! Das ist wirklich sehr interessant!
@ Sparkle
Ein Foto als Vorlage zum Abzeichnen zu verwenden ist wirklich effektiver; das stimmt, mit dem wandernden Schatten. Was vielleicht für Schmuckzeichnungen auch gut funktionieren könnte, sind die Aquarellstifte; quasi Buntstifte, deren Farbe man mit einem nassen Pinsel anlösen kann. Es gibt auch solche Aquarell-Bleistifte.
Auf dunklem Karton muss man doch aber dann zwangsläufig mit Weiß arbeiten, sonst sieht man doch keinen Kontrast, oder?
@ Frank Skielka
Mit Photoshop und mit 2 Varianten von corel Photo-Paint (meiner geliebten, steinalten Version und einer neueren). Und nicht zu vergessen, einem guten Scanner. So lassen sich eine Handzeichnung und PC gut zueinanderbringen.
@ stephan
Beim Gravieren muss man sich sozusagen auf das Wesentliche konzentrieren, verstehe. Kann mir vorstellen, dass eine Gravur schnell unübersichtlich werden kann, wenn man zu viele Details einarbeitet. Das ist alles wirklich sehr interessant!
Sparkle
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Sparkle

 ·  #17
Also zum Zeichnen auf dunklem Papier: am Anfang ist es etwas irritierend, aber man gewöhnt sich dran und stellt sich halt bei der Wassermenge im Pinsel drauf ein. Dann geht es gut. Und natürlich habe ich auch weiß benutzt und teilweise Mischtechnik: Buntstifte und Aquarell. Ich lad doch mal was hoch... Augenblick...
Sparkle
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Sparkle

 ·  #18
So, musste erst mal Photo machen..
Sind keine Meisterwerke....Hilft Alisa Véronique aber auch nicht weiter, null polierte Flächen, außer beim geschmiedeten Armreif, aber ich hab mir immer eine Stilfreiheit beim Zeichnen rausgenommen und hab da eben eher auf hell/dunkel-Kontrast gesetzt als auf scharfe Konturen.
Farbige Zeichnung ist zwar von mir, der Schmuck allerdings nicht, hoffentlich verstoße ich jetzt nicht gegen ein Urheberrecht, sonst bitte wieder entfernen, danke...
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Sparkle
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Sparkle

 ·  #19
Nachtrag: hab mal ein Stück Silberblech photographiert,
ist nicht so super geworden, da ich die Schutzfolie nicht entfernt habe, aber vielleicht hilft es...Ist trotz Tageslicht ziemlich bläulich geworden, mist...
Viel Erfolg!!
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AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #20
[quote="Tilo"]http://aesthetisches.blogspot.com/2011/03/frauen-silber.html
zeigt auf mehreren bildern genau, was ich geschrieben hab: völlig gleichmäßige helle flächen mit konkreten spiegelungen von gegenständen
alles andere macht keinen sinn[/quote]

Sieht wohl so aus. Ich versteh das ja auch schon, natürlich sieht man realistischerweise nur die Umgebung. Wie ja auch deine Nachschreiber bemerkt haben. Aber irgendwie ist es darzustellen. Die nachfolgenden Bildbeispiele von Mario Sarto zeigen, dass auch er sich eines Tricks (Schattenverlauf mit hartem Kontrast) bedient hat um die glänzende Optik darzustellen. Das ist jetzt zwar nicht per Hand gezeichnet, aber offensichtlich hat es funktioniert, denn die Fläche wirkt spiegelglatt.

Stefan, das ist ja toll, dass ich hier einen Zeichenlehrer erwischt habe!
Nein, Draufsicht ist nicht unbedingt erforderlich, eigentlich die Ansicht, in der man am Besten das Objekt sieht und begreift. Wichtig ist nur, dass das Licht von schräg oben kommt.
Die unterste Form ist eigentlich ganz gut gelungen um den Unterschied zu zeigen; du arbeitest also auch mit Linien, aber warscheinlich nur bei gebogenen Formen, ein Blech würdest du also auch eher so wie Mario darstellen?
Meine Versuchen sind einigermaßen kläglich, möchte sie ungerne zeigen.

Heidi, PC ist wie gesagt erst mal außen vor. Aquarell habe ich mal kurz versucht, aber das erfordert glaube ich viel mehr Übung oder Talend, ich steh ein bisschen auf dem Kriegsfuss damit :/
Mit Knetradierer und verschiedensten Bleistiften bin ich bis an die Zähne bewaffnet, da ich früher auch zum Vergnügen gezeichnet habe, allerdings kein Schmuck, sondern Portraits. Musste feststellen, dass das zwei ganz verschiedene paar Schuh sind ^^
Weißer Stift ist nur relevant für getöntes Paoier, das hätte ich vllt dazu sagen sollen. Aber mit eben dem sollen wir eben arbeiten.
Das mit dem Abzeichnen habe ich deswegen nicht gemacht, weil es ja eben nicht um Fotorealismus geht, sondern um verständliche Darstellung. Wie schon erwähnt müsste bei einem polierten Blech die Decke gespiegelt werden.

Sparkle, vielen Dank für deine Mühe! Ich finde, an dem Armreif innen kann man durchaus Politur erkennen, das heißt, für gebogene Flächen funktioniert die Strichtechnik. Bei den Silberblechen ist das letzte Bild am besten...im Endeffekt äuft es auf die Darstellung hinaus, die Mario Sarto auch verwendet hat. ich werd es noch mal ohne Striche und mit hartem hell-Dunkel-Kontrast versuchen...Wahrscheinlich ist das der beste Weg. Ich muss mal noch merinen Zeichenlehrer kontaktieren, denn eines ist verwirrend: die umgekehrte Schattierung, die er verwendet hat wird nirgenwo benutzt und ist auch nicht logisch, so wie ich das sehe. Ich rede noch mal mit ihm.

Vielen lieben Dank für die zahlreiche Hilfe bisher! Wem noch was dazu einfällt: nur zu. Meine Gesellenprüfung ist im Januar, bis dahin will ich Bleche mit Stift und Papier darstellen können.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #21
Dann mal viel Erfolg, erfordert einige Übung, manchmal saß ich ein paar Stunden an einer Zeichnungvon der Skizze bis zum fertigen Aquarell. Machte echt Spaß und ist wunderbar zum Abschalten, nur auf eines konzentriert zu sein.
Du kannst ja bei Zeiten schon mal mit Aquarell experimentieren, es hilft, das Verhalten der Farben zu kennenzulernen. Ich hab am liebsten Schmincke-Farben benutzt. Bei der Blechdarstellung ist eigentlich das Schwierigste, eine gleichmäßige Farbverteilung hinzukriegen, d.h. ohne Pigmentansammlung (egal ob Bleistift oder Aquarell). Und ist eine Geschmacksfrage aber bei Bleistiften mag ich am liebsten HB,2B und aufwärts, also weich. Da kannst Du mit schräg gehaltener Mine schön flächig arbeiten und je dunkler es aussehen soll, desto öfter darüberstreichen anstatt aufzudrücken.
Vielleicht sehen wir ja doch mal was von Dir, Frohes Schaffen!
stefan
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stefan

 ·  #22
das licht sollte nur bei der darstellung in der draufsicht von oben links hinter dem gegenstand kommen. nicht aber wenn man den gegegenstand räumlich zeichnet! in diesem falle ist das licht links oder rechts oben vor dem gegenstand zu plazieren, damit die "schauseite" beleuchtet ist! (s.erstes beispiel von sparkle) bei dieser gegenlicht darstellung muss der schatten als einheitliche zum rand heller werdende fläche dargestellt werden und nicht säulen und mittlerer zylinder für sich. ebenfalls ist bei einem kegel sowohl der licht-als auch der schattenbereich "kegelförmig" beim einem zylinder als gleichbreite verlaufende streifen.
stefan
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #23
Zitat geschrieben von AlisaVéronique
Weißer Stift ist nur relevant für getöntes Paoier, das hätte ich vllt dazu sagen sollen. Aber mit eben dem sollen wir eben arbeiten.

Schon zu meiner Lehrzeit ist keiner meiner Meister oder Lehrer (meine ersten Gehversuche in Sachen Schmuckzeichnen habe ich bei Herrn Wolters und bei Herrn Fischer gemacht) auf die Idee gekommen, Kundenzeichnungen auf weißes Papier zu machen. Genausowenig auf schwarzes. Es wurde immer grauer, beiger oder brauner Canson-Zeichenpapier genommen. Gezeichnet wurde in der Kombination Aquarell und Buntstift. So mache ich das heute noch, nur daß seit meinem 2. Lehrjahr für Reihungen noch Schablone und Tafelkreide dazugekommen sind. In der Meisterschule haben wir unsere Schmuckskizzen (vor allem die Fluchtskizzen) auf braunem Packpapier mit Kugelschreiber/Fineliner und Buntstift und evtl. etwas Aquarell hinterhergeschmissen gemacht. Ich denke mal, jeder findet im Lauf der Zeit die ihm optimale Zeichentechnik. So mache ich beispielsweise ungerne Kundenzeichnungen tagsüber, dazu brauche ich Dunkelheit um mich herum und eine poplige Schreibtischlampenfunzel.

Ein Foto als Zeichenvorlage zu verwenden, halte ich nur dann für sinnvoll, um erst einmal generell den Reflex des Lichts auf Metall zu verstehen (das war das erste, was uns Herr Wolters damals gezeigt hat, ein Bild von einer verchromten, polierten Stoßstange (das war es, glaube ich), um zu zeigen, wie hart die Reflexübergänge sind (dein Zebrastreifeneffekt)). So finde ich ein Foto unnötig, denn eine Kundenzeichnung wird doch üblicher VOR Anfertigung gezeichnet, um dem total phantasiebefreiten Kunden zu zeigen, wie sein Schmuck später aussehen wird (ok, bei manchen hilft dann tatsächlich nur noch ein Modell, das sie anfassen können und dann hilfts noch nicht einmal :roll: ).

Zitat geschrieben von HeidiKuhn
Ist das Arbeiten mit den Bildbearbeitungsprogrammen am PC in der heutigen Zeit eigentlich ein Teil der Goldschmiedeausbildung? Mich interessiert auch mal, ob die Emaillemalerei noch dazu gehört oder ob das generell kein Thema ist. Dieser Beruf selbst gilt ja als ausgestorben.

Also ich habe damals in meiner Lehre an der Goldschmiedeschule noch die Möglichkeit gehabt, in die Emaillemalerei reinzuschnuppern und diese auszuprobieren. Ich habe es allerdings nie zur Profession gebracht. Aber der Einblick war sehr interessant.

Auch wenn ich persönlich das händische Zeichnen bevorzuge, ist das CAD schon während meiner Lehrzeit Teil der Ausbildung gewesen und ist zum festen Bestandteil geworden. Zumindest in der Goldschmiedeschule in Pforzheim. Wie das im dualen System funktioniert, weiß ich nicht, das habe ich in dieser Form nie genossen, aber ich denke mal, daß auch da per PC gezeichnet wird.

Die Bilder hier im Anhang sind von einer CD, die ich von meinem Zeichenlehrer bekommen habe. Hier wurden verschiedenste Abbildungsmöglichkeiten festgehalten.
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Titel: Skizzen-Packpapier-Halsschmuck3.pdf
Information: Packpapierskizze
Zylinder-Kegel-Kugel.JPG
Titel: Zylinder-Kegel-Kugel.JPG
Information: Principles of Shadowdrawing
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Titel: Becker72-2.JPG
Information: Von einer Klassenkameradin aus der Meisterschule.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #24
und hier noch zwei Bilder von dieser CD, die alte Schmuckzeichnungen auf Pauspapier zeigen. Vollkommen ausreichend, um zu sehen, was Sache ist und was den Kunden erwartet.
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Titel: Alte-Zeichnungen -Pauspapier1.pdf
Titel: Alte-Zeichnungen -Pauspapier2.pdf
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #25
Vielen Dank Tatze! Ich hab hier bei dir das gesehen, was ich schon die ganze Zeit erwartet habe, und zwar auf dem unteren Ring von den Zeichnungen deiner Kameradin! Da ist sie doch, die umgekehrte Schattierung, auf der geraden Fläche des Rings. Und auch die Glanzreflexe...doch was ist denn nun richtig?

Phantasiebefreit...das kann man wohl sagen :/
stefan
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stefan

 ·  #26
Tilo
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Tilo

 ·  #27
wenn der Ring richtig gezeichnet wäre, würde sich der Stift spiegeln ;-)
Tilo
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Tilo

 ·  #28
wir haben damals immer weißes Papier genommen, sowohl für Aquarell, als auch für Bleistiftzeichnungen

im echten Leben mach ich sehr grobe Skizzen mit Kuli auf weiß
und dann lieber aus Messing grob was zum in der Hand halten, um Mißverständnisse auszuschließen

z.B. hab ich mal nach Katalogabbildung gearbeitet: eindeutiger gings nicht
Kunde:"hier ist ein Ring, wo der Stein fehlt, und ein Opal, machen sie mir die Fassung wie auf dem Bild"(war eine unregelmäßige Krappenfreiform )
ich bastle also diese Art Fassung auf den Ring
die Kundin war beim Abholen überrascht, weil sie, wie sich dann herausstellte gemeint hatte, ich soll den Ring einschmelzen und den kompletten Ring von dem Katalogbild nachbauen
Fassung nachbauen meinte also: Ring komplett mit Fassung nachbauen (was mit dem 333er Kram natürlich sowas von keinen Sinn gemacht hätte)


wie sollte ich das denn ahnen?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #29
Zitat geschrieben von Tilo
wenn der Ring richtig gezeichnet wäre, würde sich der Stift spiegeln ;-)

Richtig :-)
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Meister-Ringe2.JPG
Titel: Meister-Ringe2.JPG
Information: Foto Becker Kinetik-Ringe
Heidi Kuhn
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Heidi Kuhn

 ·  #30
Tolle Arbeiten, richtig gut!
Im Schmuckbereich wird durch die Ausarbeitung der Kontraste der metallische Charakter unterstrichen - ja, dafür sind die superweichen Übergänge nicht unbedingt von Bedeutung. Das stimmt. Mir gefallen die Arbeiten auf Packpapier und dunklem Untergrund sehr gut, ein wirklich interessanter Effekt, wo auch der weiße Stift/Farbe wunderbar zur Geltung kommen. Ich finde es sehr spannend, dass Ihr auch mal über diese Seite Eures Berufes/Ausbildung so ausführlich berichtet!
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